Was für Italiener die Pizza oder für Franzosen der Flammkuchen ist, das ist für Türken das Pide. Das aus einem Hefeteig bestehende Fladenbrot kommt in vielen Variationen daher. Als warmes Gericht wird Pide mit unterschiedlichsten Zutaten belegt. Besonders beliebt ist die Variante mit Geschnetzeltem, Paprika und Tomaten sowie mit Spinat, türkischem Cheddar und Sucuk, einer würzigen Wurst, die unserer Salami ähnelt. Wie die herzhaften Teigschiffchen gelingen, zeigt Fabio in deutsch-türkischer Zusammenarbeit mit seinem Freund Onur von Kitchen Guerilla.
Pide: Tipps für den Hefeteig
Pide wird aus einem klassischen Hefeteig zubereitet. Die Grundzutaten bestehen aus Mehl, Hefe, Wasser, Salz und Zucker. Der Zucker ist für das Arbeiten der Hefe wichtig. Damit der Teig später schön geformt werden kann, sollte man aber nicht zu viel Hefe verwenden. Fabio und Onur geben zusätzlich etwas Butter und Milch mit in den Hefeteig. Dadurch bleibt der Teig herrlich frisch und wird nicht so schnell trocken.
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Wichtig ist zudem das Vorheizen des Backofens. Für das Aufgehen des Hefeteigs beim Backen muss der Ofen auf voller Leistung vorgeheizt sein. Onur empfiehlt zudem, Ober-/Unterhitze zu verwenden und auf keinen Fall Umluft. Beim Arbeiten mit Hefeteig sollte man auch immer eine Portion Geduld mitbringen. Bis zu 2 Stunden wird der zubereitete Teig mit einem Tuch abgedeckt, damit er schön aufgehen kann. Den Pideteig kann man auch prima über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
Tipp: Wenn der Hefeteig beim Kneten noch klebrig ist, streut man am besten etwas Mehl darüber. Sollte er hingegen zu trocken sein, hilft das Besprenkeln mit Wasser. Dann erhält man einen schön elastischen Teig, der sich nach später gut formen lässt.
Aus Hefeteig Pide formen
Ist der Hefeteig für die Pide schön aufgegangen, löst man ihn am besten mit einem Teigschaber aus der Schüssel. Dann wird er mit etwas Mehl bestreut und zu kleinen Kugeln vorgeformt. „Auch erfahrene Pizzabäcker portionieren die Teigbällchen immer vor“, erklärt Onur. Anschließend lässt man die Kugeln für etwa 30 Minuten abermals ruhen.
Die vorbereiteten Teigbällchen formen Fabio und Onur nach der Ruhezeit mit den Händen zu ovalen, dünnen Fladen. Wer mag, der rollt den Teig mit dem Nudelholz aus. Die Fladen sollten um die 20 bis 30 cm lang sein.
Pide nach Gusto belegen
Für den Belag des türkischen Gerichts gibt es keine Vorschriften: alles was schmeckt, kann verwendet werden. Fabio entscheidet sich für eine Füllung aus gebratenem Hackfleisch, Spinat, Zwiebel und Schafskäse. Onur nimmt Geschnetzeltes, klein geschnittene türkische Paprika und Tomaten. Tipp: Die Kerne der Tomaten kann man ruhig mitverwenden. Das macht den Belag extra saftig.
Die Pide können prima nach Lust und Laune belegt werden. Ganz nach Gusto kann man verschiedene Gewürze, Kräuter, Gemüse- und Fleischsorten verwenden.
Der leckere Belag kommt jetzt in die Mitte der Teigfladen. Dabei lässt man noch etwas Platz zum Rand. Als nächstes schlägt man die Seiten des Teigs hoch, sodass ein Teigschiffchen entsteht. Abschließend können die Teigränder noch mit Eigelb bestrichen werden. So werden sie beim Backen schön braun.
Pide im Ofen backen
Die belegten Pide dürfen auf bemehltem Backpapier 10 bis 15 Minuten im Ofen backen. Wichtig: Den Ofen bei voller Leistung (Ober-/Unterhitze) vorheizen und die Pide ebenfalls bei höchster Temperatur backen. Wer einen Pizzastein oder Steinbackofen besitzt, der kommt in den Genuss besonders krosser Pide.
Tipp: Die fertigen Pide lassen sich auch wunderbar einfrieren. Beispielsweise kann man sie mit flüssiger Butter bestreichen, portionsweise einfrieren und nach dem Auftauen im Ofen knusprig aufbacken.
Pide mit Ayran genießen
Die knusprig braun gebackenen Pide mit ihrer herzhaften Füllung schmecken besonders gut zu einem Glas Ayran. Für das türkische Nationalgetränk braucht man Joghurt, Wasser, Salz und etwas zerstoßenes Eis. Die Zutaten einfach mit dem Shaker oder Pürierstab zu einem erfrischenden Getränk mixen. Zitronenmelisse oder Pfefferminze sorgen für einen extra Frischekick.
Guten Appetit und viel Spaß beim Nachmachen von Pide und Ayran!