Gulasch ist ein altbewährtes Rezept, das bereits seit Jahrhunderten vor allem in Ungarn verbreitet und beliebt ist. Mit der Zeit hat sich das Rezept für dieses leckere Schmorgericht aus simplen Zutaten wie Fleisch, Zwiebeln, Paprikapulver und Kümmel aber weit über die ungarischen Grenzen hinaus verbreitet. So kann man nicht behaupten, es gäbe das eine Rezept für Gulasch. Es gibt auch nicht nur ungarische Rezepte für Szegediner Gulasch, denn mit der internationalen Verbreitung des Gerichts entstanden auch international zahlreiche verschiedene Rezepte mit köstlichen Zutaten wie Pilzen, Hirschfleisch, Sauerkraut oder Rotwein. Ein besonders auch in Deutschland beliebtes Rezept ist allerdings das erwähnte Szegediner Gulasch – das liegt wohl insbesondere am Sauerkraut in diesem Gulasch.
Szegediner Gulasch: ein ungarisches Rezept?
Das Szegediner Gulasch (ungarisch: Székely gulyás) ist ein Gulasch aus Schweinefleisch, das mit Zutaten wie Sauerkraut, Tomatenmark, Kümmel und Sauerrahm verfeinert wird. Die Herkunft des Szegediner Gulasch ist jedoch umstritten: Die einen behaupten der Name für das Rezept geht auf den ungarischen Dichter und Schriftsteller József Székely zurück, der einer Legende nach zu später Stunde hungrig in einer Gaststätte eintraf, die jedoch kaum noch Speisen hatte. Daraufhin soll Székely den Wirt aufgefordert haben, die Reste von Sauerkraut und einem Schweinegulasch als neue Zutaten zu kombinieren – das Szegediner Gulasch ward geboren!
Andere Legenden besagen, dass das Rezept aus dem rumänischen Siebenbürgen stammt und der dort angesiedelten ungarischsprechenden Minderheit der Szekler zugeordnet werden kann. Liest man die von dort stammenden Rezepte für Gulasch finden sich jedoch andere Zutaten und insbesondere das für Szegediner Gulasch so distinktive Sauerkraut fehlt.
Aufgrund des im deutschsprachigen Raum vorherrschenden Namen „Szegediner“ besteht irrtümlicherweise ebenfalls das Gerücht, das Rezept stamme aus der im Süden Ungarns gelegenen Stadt Szeged. Letztlich ist es jedoch egal, woher das ursprünglichste dieser Rezepte tatsächlich stammt – denn lecker schmeckt das Szegediner Gulasch allemal!
Carstens Rezept für Szegediner Gulasch
Chefkoch Carsten Dorhs zeigt Ihnen in diesem Video ein Rezept für das Szegediner Gulasch. Carsten bereitet sein Rezept mit Schweinefleisch aus der Schulter oder Keule zu. Als weitere Zutaten in diesem Rezept benötigen Sie Zwiebeln, Sauerkraut, saure Sahne und Brühe. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, edelsüßes Paprikapulver, Kümmel, Zitrone, Knoblauch und Petersilie. Als Beilage zum Rezept serviert Carsten Kartoffeln. Anstelle der Kartoffeln passt auch Weißbrot oder Böhmische Knödel zum Szegediner Gulasch.
Einige Rezepte geben außerdem einen EL Tomatenmark in das Gulasch. Das Tomatenmark verleiht dem Gericht eine säuerliche und frische Note. Für Gulasch gilt jedoch, was für viele Rezepte gilt: Sie müssen sich nicht immer strikt an die Anweisungen und Zutaten der Rezepte halten. Vielmehr ist es wichtig, die Zutaten zu verwenden, die Ihnen schmecken. Sie wollen schließlich ein Gericht zaubern, das Ihnen schmeckt!
Variieren Sie also gerne bei den Zutaten: Lieben Sie viele Zwiebeln, geben Sie viele Zwiebeln hinzu. Mögen Sie den säuerlichen Geschmack von Tomatenmark, dann geben Sie Tomatenmark ins Gulasch. Genauso gut können Sie es aber auch weglassen. Nur zwei Zutaten sollten unbedingt in ein Szegediner Gulasch: Paprikapulver und Sauerkraut.
Szegediner Gulasch braucht Zeit
Bei Gulasch lohnt es sich, die Zutaten möglichst lange köcheln zu lassen: So wird das Fleisch zart, die Sauce sämig und die restlichen Zutaten können ihre Aromen abgeben. Das Gulasch erhält einen vollendeten Geschmack. Carsten verrät Ihnen in diesem Video noch weitere Tipps für das perfekte Gulasch: Braten Sie Zutaten wie Fleisch und Zwiebeln langsam und in kleinen Portionen an. Also immer nur so viele Zutaten in den Topf geben, dass der Boden gerade so bedeckt ist. Sind zu viele Zutaten auf einmal im Topf, kühlt dieser herunter und hat nicht ausreichend Temperatur zum Braten. Ist die Temperatur jedoch zu gering, verlieren Zwiebeln und Fleisch Wasser und werden trocken.
Durch das Braten in kleinen Portionen können sich zudem bessere Röstaromen bilden. Wenn Fleisch und Zwiebeln fertig gebraten sind und Farbe angenommen haben, können die Geschmack gebenden Zutaten hinzu: Also Kümmel, Paprikapulver, Zitronenschale, Knoblauch, Salz und Pfeffer kurz mit anrösten und nach nur wenigen Minuten mit der Gemüsebrühe ablöschen. Und jetzt heißt es: abwarten.
Das Gulasch sollte mindestens eine Stunde köcheln. In der ersten Hälfte muss das Gulasch mit Deckel garen. In der Halbzeit kommt der Star des Szegediner Gulasch hinzu: das Sauerkraut. Ist das Sauerkraut im Gulasch, wird eine weitere halbe Stunde gegart – dieses Mal jedoch ohne Deckeln.
Ganz zum Schluss kommt die saure Sahne hinzu. Mit Salz und Pfeffer abschmecken – und fertig ist der Gulaschgenuss!
Szegediner Gulasch - auch auf Partys ein Genuss
Gulasch ist im Übrigen auch das perfekte Rezept für eine Geburtstagsfeier oder eine Party. Gulasch schmeckt nämlich viel besser, wenn es einen Tag lang durchziehen konnte und sich die Aromen von Fleisch, Zwiebeln, Tomatenmark, Paprikapulver, Kümmel, Salz, Pfeffer und weiteren Gewürzen verbinden konnten. Das heißt: Gulasch am Vortag vorbereiten und am Tag der Feier müssen Sie es nur noch aufwärmen. Ein intensiver und köstlicher Geschmack ist garantiert! Zum Gulasch schmeckt im Übrigen ein Gläschen Rotwein besonders gut.