Arbeitszeit ca. 3 Stunden
Koch-/Backzeit ca. 6 Stunden
Gesamtzeit ca. 9 Stunden
Es gibt so viele Arten der Gulaschzubereitung, wie es Köchinnen oder Köche gibt. Ich habe mir daher auch mein eigenes Rezept zurechtgelegt, das sich in ein paar Punkten der Zubereitung doch sehr deutlich von anderen unterscheidet.
Ein Gulasch wird erst so richtig gut, wenn man viel davon macht. Daher beginne ich unter einer Menge von drei Kilogramm Rindfleisch erst gar nicht. Ich besorge mir das Gulaschfleisch im Ganzen und bearbeite es dann mit einem scharfen Fleischmesser selbst. Das ist nicht schwer, aber zeitaufwändig (ich als Amateur brauche bei ca. 5 kg Fleisch ca. drei Stunden), hat aber den Vorteil, dass man das Fleisch nach seinem Geschmack von Fett und Sehnen befreien kann. Denken Sie dabei bitte an Ihren Hund, er wird's Ihnen danken!
Die Menge der Zwiebeln wähle ich so, dass der geschnitten Zwiebelberg ungefähr das gleiche Volumen wie der Fleischberg hat (also nicht 1:1 nach Gewicht!).
In einem großen Kessel wird nun reichlich Butter oder Schmalz auf kleinster Flamme erwärmt.
Den nun folgenden Vorgang können Sie auch weglassen: In einer großen Pfanne erhitze ich ein wenig Öl, um darin das Fleisch portionsweise kurz und scharf anzubraten, damit sich die Poren schließen, anschließend wird es immer gleich in den Gulaschkessel geben.
Falls Sie's nicht gemacht haben, das Fleisch einfach in den Kessel geben. Nun die klein würfelig geschnittenen Zwiebeln dazugeben (bitte nicht anrösten, sondern roh) und vermengen sie gut mit dem Fleisch. Achtung: geben Sie kein Wasser hinzu! Der Saft entsteht von selbst im zugedeckten Kessel! Stellen Sie nicht die Temperatur höher bzw. verwenden Sie keine größere Flamme. Rühren Sie ab und zu um, Sie werden bemerken, wie der Saft wie durch ein Wunder entsteht. Wenn der Saft die Fleisch-Zwiebel-Mischung bedeckt, nach 30 - 45 Minuten, können Sie die Gewürze hinzufügen. Beachten Sie, dass Sie das Gulasch immer nur kurz umrühren und nachher sofort wieder zudecken. Ich stelle den riesigen Gulaschkessel bei meinem Gasherd übrigens auf die kleinste Flamme und auf kleinste Stufe. Das reicht vollkommen aus und garantiert, dass das Gulasch niemals anbrennt und auch das Paprikapulver nicht anbrennt!
Sobald Sie die Gewürze eingearbeitet haben, testen Sie mit einem kleinen Löffel den Geschmack des Saftes!, können Sie das Gulasch nun mindestens vier Stunden köcheln lassen, ohne es beaufsichtigen zu müssen. Danach drehen Sie den Herd ab und lassen es einfach bis zum nächsten Tag stehen.
Am nächsten Morgen drehen Sie's einfach wieder auf (wieder auf kleinster Stufe!), rühren ab und zu um, damit sich das Gulasch gleichmäßig erwärmt. Dabei können Sie es auch ab und zu abschmecken und mit den Gewürzen nach Wunsch korrigieren. Zu Mittag ist Ihr Gulasch dann fertig.
Anmerkungen: die kalte Jahreszeit eignet sich am besten zur Zubereitung, da die Heizung entlastet wird. Lassen Sie sich nicht von der großen Menge abschrecken: Gulasch lässt sich hervorragend einfrieren - schön portioniert in Säckchen. Dann weiß man wieder, warum man eine Mikrowelle in der Küche stehen hat!
Apropos Saft: Ich habe bei der Gulaschzubereitung noch nie Wasser hinzufügen müssen - tut man es, wird das Gulasch zu dünn, und Sie müssen zum Mehl greifen, was ich unbedingt vermeiden will!
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Kommentare
@Anjelka und Pizzaco, ich erinnere mich an Gleiches, liegt eventuell daran, dass CK bewährte Rezepte nach Gutdünken abändert, wenn diese nicht mehr ins Konzept passen. Das Ursprungsrezept ist allerdings super und wird hier häufig und gern nachgekocht. Alle Sterne dafür
Diesen Gulasch habe ich nun bereits unzählige Male zubereitet - Zeit für eine Bewertung! Saftige fünf Sterne !!! :)
Kann es sein, dass das Rezept nachträglich geändert wurde? Ich bin fest der Meinung, dass darin ursprünglich ausdrücklich auf das Anbraten verzichtet wurde (von allein wäre ich nie darauf verfallen, auf das Anbraten zu verzichten) und ich bin erstaunt darüber, dass es jetzt empfohlen wird - wenn auch mit der Option, darauf zu verzichten. Ich habe Gulasch jetzt schon jahrelang immer mal wieder nach diesem Rezept auf Vorrat gemacht. Dabei habe ich das Anbraten fast immer weggelassen, weil das die Zubereitung ungemein beschleunigt. Obwohl Röststoffe geschmacklich zweifellos kein Nachteil sind, sind sie nicht zwingend erforderlich, das Gulasch schmeckt auch so sehr gut, und ich freue mich, wenn ich ein paar Mahlzeiten im Tiefkühler habe, ohne dafür endlos lange in der Küche zu stehen. Nachdem ich allerdings einmal erlebt habe, dass die Zwiebeln trotz Garens über viele Stunden nicht zerfallen waren, dünste ich sie vorher immer an und püriere sie auch, wenn ich sie zuvor nicht sehr fein gewürfelt habe. Das Fleisch lege ich dann ohne Anbraten in den gewürzten Zwiebelbrei - funktioniert wunderbar, und die Soße bekommt garantiert eine sämige Konsistenz.
Das Rezept ist aus dem Jahr 2007 und wurde von mir in den letzten Jahren nicht geändert. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass es kurz nach der Erstellung noch die eine oder andere Korrektur gab.
Bin extrem begeistert, ich liebe den Geschmack, wenn Dinge langsam und lange kochen. Wird es morgen mit Kartoffeln geben, damit auch alle satt werden. Ich habe es im Dampfkochtopf gekocht, die erste halbe Stunde mit einem normalen Deckel, dann mit dem richtigen Deckel, 15 Minuten kochen 15 Minuten aus. Nach 2 Stunden dann 15 Minuten kochen und halbe Stunde aus. So verbleibt mehr "Wasser" im Topf und das Fleisch ist genial, obwohl ich 2te Wahl genommen hab. 🤤🤤🤤🤤🤤Danke für dieses geniale Rezept
... mit diesem Gulasch habe ich viele Pluspunkte bei meinen Kollegen gesammelt, die ich heute zum Jahresabschluss damit bekocht habe. In der Vorbereitung ist es schon viel Arbeit, köchelt aber ganz nebenbei (ohne anzubrennen) - quasi über Nacht - und wird butterzart. Als Fleisch hatte ich fast 6 kg Rinderhüfte, 4 kg Zwiebeln und dazu noch 4 Paprikaschoten. Danke für das Rezept Regina
Hallo, gestern gemacht, heute mittag wirds serviert. Es schmeckt hervorragend. Ich war bisher auch von der Fraktion "Gulaschfleisch erst mal anbraten" und bin angenehm überrascht! Hab das Gulasch aus 1 kg Wadschenkel, 1 kg flacher Schulter und 1,5 kg Zwiebeln bereitet, damit ist mein großer Creuset Bräter fast voll. Allerdings wundere ich mich über die lange Zeit, die Du zum Fleisch schneiden brauchst. Ich hab die zwei Kilo in 10 Minuten geschnitten. Die Sehnen und Häute lass ich ganz bewusst dran, die vergehen bei der langen Kochzeit und machen die Sauce noch sämiger. Der Hund hat diesmal Pech! Vielen Dank für das schöne Rezept, bei dem schon das Lesen großen Spaß macht. Liebe Grüße, Schasti
Hallo Schasti! Ich habe heute das Gulasch zum 1. Mal gemacht, und habe mir auch die Mühe gemacht, die Sehnen und das Fett rauszuschneiden (das ist wirklich sehr!!! zeitaufwändig). Da ich ca. 3 kg Jungbullen-Schulter im Ganzen hatte, waren auch die "Reste" ziemlich groß (d.h. ich hatte 3 größere Sehnen-Fett-Teile). Und weil ich ja ein sparsamer Mensch bin, hab ich mir gedacht, für die Soße kannst sie ja mit kochen. Und siehe da, ich habe gerade das Gulasch abgeschmeckt und fertiggemacht, und eben die 3 Teile einfach wieder rausgenommen: Die ganze Arbeit war m.E. vollkommen umsonst; die Sehnen sind voll butterweich. Ich glaube sogar, dass das Gulasch insgesamt saftiger ist, wenn die Sehnen im Fleisch bleiben. Beim nächsten Mal, wird das Fleisch einfach so wie es ist, in Würfel geschnitten; und es wird ein nächstes Mal geben *schleck*
...so und nicht anders gehört ein richtiges Saftgulasch,,,,DANKE!! lG Burgi
Hallo pizzicato, als ich Party-Gulasch las hatte ich schon befürchtet wieder auf eins dieser unsäglichen Party-Töpfe zu stoßen, wo das Fleich mit diversen Flaschen Ketchup o. ä. übergossen wird und alle sind immer ganz begeistert. Dein Rezept ist super, ich mache es fast genauso. Manchmal gebe ich beim Aufwärmen noch gehäutete Paprika dazu. LG Murzel