Arbeitszeit ca. 30 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 40 Minuten
Gesamtzeit ca. 1 Stunde 10 Minuten
Den Speck in einem großen Topf bei kleiner Hitze im Ganzen sanft anbraten.
Währenddessen die Steckrübe, Möhren und Kartoffeln schälen und in gleich große, nicht zu kleine Würfel (ca. 1 cm) schneiden. Die Zwiebeln häuten und sehr fein würfeln.
Den Speck aus dem Topf nehmen und das Gemüse in dem ausgetretenen Fett kurz anschwitzen. Mit 2 - 2,5 Liter Gemüsebrühe auffüllen, mit Salz (eher sparsam - Brühe und später die Mettenden enthalten schon eine gute Portion Salz) und ordentlich Pfeffer würzen. Den Bauchspeck wieder hinzugeben. Den Thymian zur Suppe geben. Alles ca. 20 Minuten sanft köcheln. Nun das Kasseler im Ganzen hinzugeben und mitgaren. Nach weiteren 10 Minuten die Mettendchenen hinzugeben und alles noch mal 10 Minuten köcheln lassen.
Am Ende der Garzeit das Fleisch herausnehmen, einige Minuten ruhen lassen und anschließend würfeln. Die Mettendchen in Scheiben und den Bauchspeck in Würfel schneiden.
Die Thymianzweige aus der Suppe entfernen. Nun entweder mit einem Kartoffelstampfer ein paarmal durch den Eintopf stampfen oder mit dem Mixstab nur ganz kurz und im Intervall die Suppe ganz leicht anpürieren, sodass sie etwas sämiger wird. Der allergrößte Teil der Gemüsewürfel soll erhalten bleiben. Wurst, Speck und Fleisch zurück in den Topf geben.
Den Eintopf mit Senf würzen und nochmals kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Suppe mit frisch gehackter Petersilie servieren.
Wie bei allen guten Eintöpfen: Mit jedem Aufwärmen wird der Eintopf besser!
TIPP: Wer den kohligen Geruch und Geschmack der Steckrübe vermeiden will, schneidet zunächst die Steckrübe in Würfel und wässert diese eine Stunde lang vor dem Kochen.
Stückrüben, dieses klassische Wintergemüse (geschmacklich eine Mischung aus Kohlrabi und Rüben), deftig gekocht mit Möhren, Kartoffeln und nicht zu magerem Fleisch, wurde von uns sehr geliebt und wird heute noch an kalten Wintertagen gern von mir gekocht.
Lippische Ananas, was ist denn das? Es handelt sich hierbei um eine regionale Bezeichnung für die Steckrübe aus dem ehemaligen Freistaat Lippe (Hauptstadt Detmold), der 1946 ein Landesteil von Nordrhein-Westfalen geworden ist. In der Zeit des Ersten Weltkriegs, als wegen schlechter Kartoffelernte und britischer Seeblockade, die Hungersnot in Deutschland durch Steckrüben gemildert wurde (Steckrübenwinter 1916/17) wurde die beschönigende Bezeichnung "Lippische Ananas" erfunden. Einst hauptsächlich als Schweinefutter angebaut, wurden Steckrüben aber aufgrund der Hungersnot nun zum täglichen Nahrungsmittel. Aus Steckrüben konnte man allerlei Nahrhaftes machen, allerdings blieb immer dieser leicht kohlige Geruch unangenehm hängen. Also hatte man sich schnell daran leid gegessen. Die Steckrübe wurde unbeliebt. Der wohlklingende, ein klein wenig exotische Name "Lippische Ananas" sollte die Notzeiten ein bisschen erträglicher machen.
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Kommentare
Das freut mich sehr! Lasst es euch schmecken!
Meine jüngste hat ein neues Lieblingsgericht 😘
Wird gerade serviert 😉 Der erste Geschmack, lecker !
Ach, wie schön. Das ist toll, wenn man ein Heimathäppchen wiederfindet, nicht? Ich glaube, es gibt so viele Rezeptvarianten wie es lippische Familien gibt. Kümmel passt natürlich großartig! Al het beste voor Nederland!
Danke ich suche dies Rezept seit Jahren...bin in Detmold geboren und in Blomberg aufgewachsen...so hat meine Mutter de Eintopf auch gemacht nur zum schluss noch geschmorte Zwiebelringe drauf gemacht,, Meine Mutter ist schon mehr als 20 Jahre tot, und ich wohne in Holland und niemand hier kennt dieses hier....nochmals Danke es schmeckte jedem hier...habe allein noch die Zwiebel und was Kümmel zugefügt..