Arbeitszeit ca. 30 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 25 Minuten
Gesamtzeit ca. 55 Minuten
Kartoffelpüree und Sauerkraut wie gewohnt zubereiten. D. h. die mehligen Kartoffeln abkochen, ausdampfen lassen, mit Salz, Pfeffer, Muskat, gehackter Petersilie und einer gepressten Knoblauchzehe würzen. Milch hinzufügen und die Kartoffeln zu einem Brei zerstampfen. Zum Schluss die Butter in Stücken hinzufügen und in den Brei einarbeiten. Abschmecken und warmhalten.
Das Weinsauerkraut erwärmen, nach Belieben mit Ananasstücken anreichern und mit dem Ananassaft ansüßen. Ebenfalls warmhalten.
Das Kasseler auslösen und in feine Würfelchen schneiden und in der Pfanne knusprig anbraten. Ebenfalls lauwarm halten.
Avocados in Spalten teilen, mit Limettensaft beträufeln und zur Selbstbedienung bereitstellen. Auch die Limetten in Spalten schneiden.
Tortillas im Ofen, im Comal (Eisenpfanne) oder in der Mikrowelle erwärmen und in ein Tuch einschlagen, damit auch diese ihre Wärme konservieren.
Der mexikanische Gast wird voraussichtlich ihre Umsicht loben, ein Gericht zu servieren, das in Tortillas eingerollt werden kann und dabei die unverzichtbaren Toppings für (fast) jedes mexikanische Gericht nicht vergessen zu haben: Limetten, Avocado und eine scharfe Sauce.
Wenn Sie als Gastgeber unsicher sind, wie Sie die Tacos Alemanes essen sollen, dann folgen Sie einfach dem Beispiel ihres mexikanischen Gastes.
Nehmen Sie sich eine Tortilla, bestreichen Sie diese mit einem ordentlichen Klacks Kartoffelpüree und verteilen diesen grob auf der Tortilla. Darauf häufen Sie einen gut abgetropften Löffel Sauerkraut. Damit vermeiden Sie, dass ihnen der Sauerkrautsaft beim Essen hurtig über die Hand und den Arm Richtung Ellenbogen läuft. Was für Kinder eine einfache Übung ist, fällt Erwachsenen häufig schwer: den Ellenbogen abzulecken ohne am Tisch an Würde einzubüßen.
Zurück zur Tortilla: Nach dem Sauerkraut werden die Kasselerwürfel hinzugefügt. Ob man häufelt oder flächig verteilt, bleibt dem Geschmack eines Jeden überlassen.
Für den Gastgeber wäre die Montage eines Tacos an dieser Stelle beendet. Der mexikanische Gast wird höchstwahrscheinlich noch ein oder zwei Spältchen Avocado auf die Spitze der Maya-Pyramide setzen und das Ganze mit ein paar Tropfen Limettensaft segnen. Folgen Sie dem guten Beispiel ruhig. Avocados sind Mode, schmecken trotzdem gut und passen zu allem. Ob Sie zum Schluss auch noch ein paar Tropfen Habanero-Sauce rüberträufeln will ich dagegen ganz ihrem Geschmack überlassen.
Nun ist die Stunde der Wahrheit gekommen. Haben Sie nach deutscher Manier wieder geklotzt, statt gekleckert? Haben Sie die Gier der Zier vorgezogen? Haben Sie sich gedacht: Es wäre doch gelacht, wenn ich mir nicht ein deutsches Chichen Itzá auf den Teller zaubern könnte?
Bei einem Taco ist es wie bei einer guten Pizza: Weniger ist mehr. Auf das richtige Verhältnis von Unterlage und Belag kommt es an. Dann lässt sich die Tortilla problemlos aufrollen und das Verspeisen wirkt ebenso elegant wie bei einem Messer- und Gabel-Rastelli.
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