Roggen-Weizen-Vollkorn-Sauerteigbrot 70/30


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Mit erprobter Anleitung zum guten Gelingen! Ergibt zwei Brotlaibe von ca. 800 g

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60 Min. normal 06.06.2016 3546 kcal



Zutaten

für
130 g Sauerteig (Anstellgut/Starter)
700 g Roggenvollkornmehl
300 g Weizenmehl Type 405
18 g Salz
500 ml Wasser, lauwarm
2 TL Gewürz(e), z. B. Kümmel, Fenchel, Koriander oder Anis

Nährwerte pro Portion

kcal
3546
Eiweiß
106,04 g
Fett
17,78 g
Kohlenhydr.
722,34 g

Zubereitung

Arbeitszeit ca. 1 Stunde Ruhezeit ca. 20 Stunden Koch-/Backzeit ca. 55 Minuten Gesamtzeit ca. 21 Stunden 55 Minuten
Einen richtigen Sauerteig stellt man in vier Stufen her: Anstellgut (Starter), Anfrischsauer, Grundsauer und Vollsauer. Keine Angst, die Bäcker nennen das so, aber das bedeutet überhaupt nichts Kompliziertes:

Anstellgut (Starter): Zuerst brauchst du einen guten Sauerteig Starter, auch Anstellgut genannt. Falls du keinen hast, nimm eine halbe Tasse Roggenvollkornmehl und eine halbe Tasse lauwarmes Wasser und verrühre sie kräftig, so dass ordentlich Luft aus der Umgebung aufgenommen wird. In der Luft sind nämlich die Bakterien und Hefepilze enthalten, die mit den Enzymen im Wasser reagieren und unseren Starter schön sauer machen. Jetzt wiederholst du das Zugeben von Wasser und Mehl genau wie am ersten Tag, täglich weitere vier Tag lang. Am besten geht das in einem großen, sehr sauberen Einmachglas. Du kannst es nach dem Zugeben der Zutaten verschließen und an einem eher warmen, aber nicht zu warmen Ort aufbewahren. Hefe und Bakterien mögen Temperaturen zwischen 25 - 35 Grad. Kälter oder wärmer ist vielleicht schon zu kalt bzw. zu warm. Ab und zu schütteln tut den Mikroorganismen gut. Nach fünf Tagen müsste alles schön sauer nach Sauerkraut und leicht nach Weizenbier riechen. Ein angenehmer Geruch. Falls es stinkt, ist der Ansatz vielleicht von Fäulnisbakterien eingenommen worden, dann lieber einen neuen ansetzen. Jetzt hast du dein fertiges Anstellgut.

Du solltest noch wissen, dass du nach jeder Sauerteigherstellung (das kommt jetzt als nächstes) vom Sauerteig, genauer dem Grundsauer, etwa 130 g abnimmst und es wieder zu deinem Anstellgut ins Einmachglas gibst, denn der Grundsauer ist eigentlich nichts anderes als Anstellgut. Wir haben nur die Menge vergrößert. Übrigens werden so Bakterien und Hefepilze ernährt und von mal zu mal stärker, was die Triebkraft und die Resistenz gegen andere Bakterien betrifft. Diese Menge nimmst du dann für deinen nächsten Ansatz. Und das machst du jedes mal, wenn du Brot backen willst. So erhälst du dir deinen ganz persönlichen Starter, der von mal zu mal triebkräftiger wird. Dazu komme ich später nochmal.

Solltest du mal einige Tage nicht backen, bewahre das Glas mit dem Starter verschlossen im Kühlschrank auf. Die Mikroorganismen fallen in den Winterschlaf und erwachen wieder zum Leben, sobald du sie aus dem Kühlschrank holst, ordentlich aufrührst und ins Warme stellst und evtl. ein wenig mit warmem Wasser und Roggenvollkornmehl fütterst. Nach ein paar Stunden bilden sich die ersten Bläschen. Jetzt kannst du ihn wieder als Anstellgut verwenden.

Einen Tag, bevor du dein Brot in den Ofen schieben willst, musst du damit anfangen, deinen Sauerteig herzustellen. Genauer gesagt, ca. 20 Stunden vorher.

Dazu machen wir nun zuerst den Anfrischsauer: Nimm das Anstellgut, 130 g lt. Rezept oder ein vielfaches davon, je nach Anzahl der Brote, die du backen willst und mische es gut mit einem Rührlöffel oder Schneebesen in einer ausreichend großen Schüssel mit 400 g von den 700 g Roggenvollkornmehl und dem lauwarmen Wasser. Lasse alles zugedeckt an einem warmen Platz 15 Stunden stehen.

Grundsauer: Am nächsten Tag, also am Backtag, fügst du deinem Anfrischsauer die restlichen 300 g Roggenvollkornmehl hinzu und verrührst alles gut. Das war schon. Lass alles weitere 3 - 5 Stunden abgedeckt an einem warmen Ort stehen.

Jetzt kommt der Moment, wo du dem Grundsauer 130 g abnimmst und wieder in dein Einmachglas tust. Das ist jetzt dein neues Anstellgut fürs nächste Backen.

Damit die Mengen des Rezeptes wieder stimmen, fügst du deinem Grundsauer wieder 65 g Wasser und 65 g Roggenvollkornmehl zu. Das sind die 130 g, die du zuvor entnommen hast.

Vollsauer: Nun füge die 300 g Weizenmehl und das Salz hinzu, außerdem kannst du, wenn du magst, Gewürze hinzufügen, wie z.B. Kümmel, Fenchel oder Koriander. Auch Anis gibt eine tolle Note. Du kannst dir auch eine eigene Gewürzmischung zusammenstellen. Experimentiere damit.

Jetzt verknetest du alles gut für 5 - 6 Minuten, damit sich der "Kleber", das Gluten schön entwickelt. Zum richtigen Kneten gibt es tolle Anleitungen in Youtube. Mit einer guten Teigknetmaschine gehts natürlich noch besser.

Teigruhe: Beim Abwiegen müsste dann nach Adam Riese und Summieren aller Ingredienzen ein roher Brotlaib von 1.648 g vor dir liegen. Diesen Teig halbierst du nun in zwei Teile von je 824 g, nimmst zwei runde oder ovale Formen aus Plastik, Keramik, etc. mit einem 6 - 8 cm hohen Rand, in die ca. ein Liter Wasser reinpasst. Du nimmst zwei glatte, saubere Baumwolltücher, legst sie über die Schüsseln, so dass sie weit über den Rand hinausragen, bemehlst sie ausgiebig mit Vollkornmehl und legst deinen rund gewirkten Brotlaib mit dem "Schluss" nach unten auf die Tücher in diese Schüssel. Nun alles am besten mit Plastikschüssel oder Folie abdecken und 1 - 3 Stunden an einem gut warmen Ort gehen lassen. Evtl. auch mal den Ofen anwärmen und im Ofen gehen lassen bei ca. 35 °C. Geduld, dass dauert ein bisschen.

Wenn der Brotlaib sich fast verdoppelt hat, heizt du den Ofen auf 210 °C vor. Wenn der Ofen die Temperatur erreicht und der Teig sich verdoppelt hat, kippe die zwei Brotlaibe vorsichtig auf das bemehlte Blech, ziehe vorsichtig das Bauwolltuch vom Brot, öffne den Ofen, stelle ein Keramik- oder Blechgefäß mit Wasser auf den Ofenboden, schiebe das Blech mit Broten auf der mittleren Schiene in den Backofen und gebe zusätzlich eine halbe Tasse, je nach Ofen und Ofengröße, direkt auf den Ofenboden (schwaden). Vorsicht, heißer Wasserdampf. Den Ofen nun schnell schließen und die Uhr auf 55 Minuten einstellen. Nach 10 Minuten erneut schwaden, also noch eine halbe Tasse Wasser direkt auf den Ofenboden geben, was sehr wichtig für die Krustenbildung ist, und nun herunter stellen auf 185 °C und die restlichen 45 Minuten backen.

Danach das Brot einige Stunden abkühlen lassen.

Hinweis: Ihr könnt innerhalb der Menge von 1000 g Mehl mit den verschieden Mehlsorten variieren und experimentieren, z. B. könnt ihr anstelle vom dem Weizenmehl Type 405 auch Weizenvollkornmehl nehmen oder 900 g Roggenvollkorn und nur 100 g Weizen usw.

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Krautwickal87

Super Rezept, vielen Dank! Ich habe ewig gesucht, um ein sauerteigbrotrezept zu finden, dass dem meiner Oma nahe kommt. Mit diesem hier habe ich es gefunden. Ich habe heute zum ersten mal mit meinem selbstgezogenen sauerteig gebacken und bin begeistert! Brot ist toll aufgegangen (weils das erste backen mit dem neuen sauerteig war, habe ich eine Packung Trockenhefe auf die jeweils doppelten Mengen aus dem Rezept verwendet), hat eine super Kruste und schmeckt fast wie bei Oma!

23.02.2023 18:32
Antworten
Jendreas

Mein zweiter Sauerteigbrotversuch und mit diesem Rezept hat es funktioniert. Bin gespannt wie es morgen schmeckt wenn es nicht mehr ganz frisch ist.

11.04.2022 21:21
Antworten
Wacholderbeerchen

Ich habe das Rezept heute mit meinem noch jungen Sauerteig und einem Viertel Würfel Hefe ausprobiert und bin begeistert. Die Kruste ist knusprig und die Krume ist sehr aromatisch und saftig. Ein richtig gutes Roggenbrot!

08.01.2021 18:09
Antworten
Mareike321

Hallo. Ich bin gerade dabei mein Anstellgut zu bereiten und habe eine Frage zum Rezept. Funktioniert es auch mit der Hälfte der Menge? So viel Mehl habe ich nämlich nicht bunkern können.

11.05.2020 14:41
Antworten
einmalig

Habe die Brote eben aus dem Ofen genommen. Hätte nicht gedacht, dass das noch was wird. Ich musste beim Sauerteig noch etwa 100 ml Wasser hinzugeben, nachdem die restlichen 300 gr. Roggenvollkornmehl dabei kamen. Da war es unmöglich den Sauerteig umzurühren, da er zu fest war. Als ich später noch die 300 gr. Weizenmehl dabei gab, brauchte es nur noch einen Schluck Wasser. Habe noch Brotgewürz mit in den Teig gerührt. Das Haus duftet nach frischem Brot.

06.05.2020 17:20
Antworten
einmalig

Hallo, bin gerade dabei dieses Brot herzustellen. Irgendwie komme ich mit der Flüssigkeitsmenge nicht zurecht. Der Teig ist viel zu trocken. Dabei habe ich noch kein Weizenmehl hinzugefügt Als Backanfänger bin ich jetzt sehr irritiert. Schade, wenn alles im Müll landen würde.

06.05.2020 13:28
Antworten
Hobbykoch_Manni

Moin, endlich mal jemand der auch einem Anfänger, das mit dem Sauerteig herstellen, mal so erklärt, dass Man(n) es nachmachen kann... Vielen Dank und weiter so!

06.08.2019 21:24
Antworten
ZwergTomate

Hallo, danke für das tolle Rezept. Ich habe die doppelte Menge gemacht...und was soll ich sagen...hat trotzdem nicht lange gereicht :) . Schmeckt einfach zu gut. Ich habe das Brot im Heissluft-Dampfgarer gemacht - perfekt! VG ZwergTomate

20.05.2019 13:05
Antworten
Sascha_Hamaey

Das Freud mich Piepmatz29 ! Vielen Dank!

08.07.2017 15:53
Antworten
Piepmatz29

Das Rezept is super. Habe heute 2 Brote gebacken und hat alles wie beschrieben funktioniert. Für den Zeitaufwand werde ich das nächste mal die doppelte Menge backen. Ist sonst viel zu schnell weggefuttert. Vielen dank auch für die tolle Beschreibung. Schritt für Schritt super erklärt. ;-)

20.05.2017 22:19
Antworten