Arbeitszeit ca. 4 Stunden
Koch-/Backzeit ca. 4 Stunden
Gesamtzeit ca. 8 Stunden
Den Kohlkopf überbrühen, sodass man die Blätter ablösen kann, ohne diese zu sehr zu beschädigen. Die Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden.
Das Fleisch in Würfel schneiden und zusammen mit den Zwiebeln und dem zerhackten Knoblauch in einer Pfanne mit Sonnenblumenöl (kann auch Olivenöl sein) anschwitzen.
In der Zwischenzeit die Gerstengraupen und der Reis getrennt kochen. Sie dürfen dabei nicht weich werden, sondern maximal halb gar. Zum Fleisch in die Pfanne geben.
Die in der Pfanne vermengten Anteile ca. 5 Minuten leicht aufkochen, anschließend in eine große Schüssel geben und sehr reichlich würzen (beim nachfolgenden Kochvorgang verlieren die Gewürze an Intensität). Alles mit einem Holzlöffel gut verrühren.
Die Weißkohlblätter nun mit der Masse aus Fleisch, Gewürzen und Graupen füllen (ca. 1 - 2 Soßenkellen pro Galuschti) und schichtweise mit dem Sauerkraut in einen großen Topf einlegen. Wichtig ist dabei, vor dem Einschichten auf den Topfboden einige Holzlöffel (für Mediziner: es können auch Holzspatel sein) zu legen, um ein Anbrennen zu verhindern.
Abgedeckt wird das Ganze mit einer Schicht Sauerkraut und den übrig gebliebenen Weißkohlblättern. Wer es weniger herzhaft möchte, kann dabei auf das Sauerkraut verzichten.
Nun alles aufkochen und sofort bei Beginn des Kochens auf der kleinsten Kochstufe, sodass es nur leicht vor sich hinköchelt, ca. 4 - 6 Stunden weitergaren. Am besten ist es, nach ca. 4 Stunden durch Kosten den Garungsprozess zu überprüfen, aber Vorsicht: Zu viel Kosten wirkt steigernd auf das „Hüftgold“.
Die fertigen Galuschti nach Bedarf dann aus dem Topf entnehmen. Sie können sowohl heiß (Mikrowelle) als auch kalt verzehrt werden. Als Beigabe reicht man Weißbrot und, wer möchte, kann sie mit Kaffe- oder saurer Sahne übergießen.
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Kommentare
Tolles Rezept, meine Oma kam aus der Bukowina. Sie nahm Reis als Füllung und es gab immer Meerrettich mit roter Beete vermengt dazu. Köstlich!
Mamaliga, Piroggen sind typisch bukowinische Rezepte. Nebenbei: alle Rezepte der Bukowina (dazu gehört z.B. auch die hervorragende Sülze meiner Mutter), findet man noch heute in Ostpreußen. Der Hintergrund dafür ist, dass die Polen aus ihren Ostgebieten vertrieben und in den ehemals deutschen Ostgebieten angesiedelt wurden. Der größte Teil dieser heimatvertriebenen Polen stammte aus der Gegend um Tschernowitz. Tschernowitz kam nach dem Ende von Österreich-Ungarn und der Teilung der Bukowina nach der Ukraine und dem östlichen Polen, welches dann im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes sowjetisiert wurde. Die südliche Bukowina blieb rumänisch.
Wie schön, dieses Rezept hier zu finden! Meine Mama kam aus der Bukowina und kochte viele leckere Sachen, die hier im Norden niemand kennt... sie nannte die Kohlwickel Haluschki und nahm statt der Graupen Reis. Sie machte auch leckere Gerichte, die z.B. Mammlik, Pierogi oder Weizen (Kutja) hießen. Ich bin seit einiger Zeit dabei, sie nachzukochen. Da sie nicht mehr lebt und keine Rezepte hinterlassen hat, koche ich aus der Erinnerung nach und freue mich über Hilfe wie bei diesem Rezept. Danke 😊
Für die herzhaftere Variante kann und wurde der Kohl ähnlich wie Sauerkraut behandelt, nur eben in Form der ganzen Blätter und nicht gehobelt. Damit war die Vorbereitung der Galuschti schon in den Herbst und nicht erst die Adventszeit vorverlegt.
Ich hab mich so gefreut, das Rezept hier zu finden. Meine Oma hat aber immer einen ganzen Kopf Weißkraut eingesäuert und diese Blätter dann immer verwendet, die Füllung ist die gleiche.