Arbeitszeit ca. 3 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 5 Minuten
Gesamtzeit ca. 8 Minuten
Die Zubereitung:
Zunächst einmal wird eine möglichst bauchige Teekanne mit kochendem Wasser ausgespült, um sie anzuwärmen. Die Menge der Assam-Mischung ergibt sich aus der Anzahl der Teetrinker. Ein Stövchen mit Teelicht vorbereiten, denn der Tee soll ja heiß bleiben.
Eine gute Ostfriesen-Mischung wird auch nach längerem Stehen in der Kanne auf dem Stövchen nicht bitter. Assam-Tee bildet die Grundlage dafür und wird durch Anteile von Darjeeling- und Ceylon-Tee abgerundet.
Ein Teelöffel pro Tasse und einen weiteren Löffel 'für die Kanne' - das ist das richtige Maß. Dann wird die Kanne erst einmal nur so weit mit sprudelnd kochendem Wasser gefüllt, dass die losen Teeblätter gerade bedeckt sind. Nun den Deckel auf die Kanne setzen und den Ostfriesentee auf einem Stövchen für ca. 3 - 5 Minuten ziehen lassen. Anschließend wird die Teekanne vollständig mit kochendem Wasser aufgefüllt. In die Tülle der Kanne steckt man einen Teebesen. Dieser sorgt dafür, dass beim Einschenken keine losen Teeblätter in die Tasse gelangen. Außerdem verhindert er das Tropfen.
Die Ostfriesische Tee-Zeremonie:
"Een Kluntje as’n Sliepsteen und een Wulk Rohm".
Getrunken wird der Ostfriesentee aus kleinen, eher flachen Tassen aus feinem Porzellan. In jede Tasse wird vor dem Eingießen ein Kluntje gelegt. Nun wird der Tee in die Tasse auf den Kluntje gegossen. Ein fast heiliger Moment, denn augenblicklich kann man dieses charakteristische, leise Knistern hören.
Nun lässt man mit dem typischen, gebogenen Sahnelöffel, der einer winzigen Suppenkelle ähnelt, mit kreisender Handbewegung eine kleine Menge Rahm oder Sahne am Tassenrand entlang in den Tee laufen, welche(r) zuerst absinkt und dann als "een Wulk Rohm" an die Oberfläche steigt.
Der Tee wird traditionell nicht umgerührt. Mit dem ersten Schluck schmeckt man die Milde der Sahne, mit dem nächsten Schluck erst das kräftige Aroma des Tees vom Tassenrand und zum Schluss die feine Süße des Kluntje vom Tassengrund. Ist der Tee zu stark geworden, kann man mit kochendem Wasser nochmal auffüllen. Wenn man nach den üblichen drei Tassen Tee genug hat, stellt man einfach seinen Löffel (de Leepel) in die leere Tasse. Daran erkennt jeder Ostfriese, dass man keinen Tee mehr möchte.
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Kommentare
Auch ich sage nur perfekt
Dem ist nichts hinzuzufügen.... absolut perfekt so. LG hnooasl
Moin hnooasl, ich freue mich, dass du dich hier, in der virtuellen Ostfriesen-Teestube, mal umgeschaut hast. :o) Wusstest du, dass die Ostfriesen die Sahne mit dem typischen gebogenen Sahnelöffel gegen den Uhrzeigersinn (mit kreisender Handbewegung) in den Tee laufen lassen, um (symbolisch) die Zeit für einen Moment anzuhalten ?? Habe ich unlängst gelesen... Liebe Grüße Flower
Hallo, ich stimme Jane zu, ganz genauso muss er zubereitet werden 😃👍 bei meiner Familie und mir wird der Thiele-Tee bevorzugt aber egal welche Sorte Hauptsache der Kluntje knistert 🙋🙋
Moin nocheinkochfan, schön, dass du hier auch zu Wort meldest. Freue mich immer über Besuch, hier in meiner virtuellen "Teestube". :o)) Ich glaube, beim Tee scheiden sich ein klein wenig die 'Friesen-Geister'. :o)) Die einen bevorzugen den von Thiele - die anderen mögen lieber den Bünting´s Grünpack. Meine erste Tasse Ostfriesentee vor vielen, vielen Jahren kam aus einer roten Packung Doornkaat-Ostfriesentee. Schmeckte auch sehr gut, aber ich glaube, diesen Tee gibt es nicht mehr. Das Knistern der Kluntje klingt wie leise Musik zur Teetied, oder ? Es gehört genauso dazu wie die Wölkchen und ich finde, man sollte sich für eine Tasse Tee (oder auch zwei oder drei) :o)) immer die Zeit nehmen, um ihn in Ruhe genießen zu können. Liebe Grüße Flower
Hallo Flower, schöne Idee, diese feine Trinkzeremonie hier einzubringen ! Ich gehöre übrigens zur "Thiele Silber" - Fraktion ; - ). Du hast sogar das echte Ostfriesenrose - Geschirr und das passende Besteck ! Nur : die Teetasse und sei sie noch so klein wird höchstens halbvoll gefüllt, soll doch der Kluntje ( Berg ) mit seiner Spitze bei der ersten Tasse noch von den Wolken umgeben sein ; - ). LG, Angelika
Moin Angelika, meine Antwort hat ein wenig länger gedauert; entschuldige ! :-) Ich freue mich, dass die Trinkzeremonie so gut ankommt bei den Freunden des Ostfriesen-Tees. Als großer Ostfriesland-Fan habe ich schon in jungen Jahren damit begonnen, das Ostfriesensilber zu sammeln und auch das Geschirr. So ist im Laufe der Jahre einiges zusammen gekommen und ich habe immer noch viel Freude daran. Dass die Teetasse nur zur Hälfte gefüllt sein 'darf ', damit der Kluntje mit der Spitze heraus schaut, das kannte ich bisher noch nicht. Werde das bei nächster Gelegenheit auf jeden Fall ausprobieren. Ich danke dir für die vielen Sternchen und für deine schöne Rückmeldung ! Liebe Grüße Flower ❀
Hallo! So, und nur so trinkt man Ostfriesentee!!!! Bei mir ist das aus Lokalpatriotismus Bünting´s Grünpack, selbst wenn ich ihn fern seiner "Heimat" trinken muss. Danke für die schöne Beschreibung! LG Jane
Moin Jane, oh - das ist aber ein schönes Feedback ! Danke auch für die vielen Sternchen ! Ich trinke den gleichen Tee auch (meist) fern seiner 'Heimat'. :-) In Friesland /Ostfriesland schmeckt er aber immer noch am besten, weil dort das Wasser eine ganz andere Qualität hat und das macht schon ne Menge aus, finde ich. Liebe Grüße Flower ❀
Moin flower, mit dem Wasser hast du Recht. Ich habe aber das Glück, dass bei uns das Wasser ähnlich weich ist wie in Ostfriesland. Da schmeckt man GsD kaum einen Unterschied :-))). Schönen Sonntag noch und LG Jane