Arbeitszeit ca. 30 Minuten
Ruhezeit ca. 20 Stunden
Koch-/Backzeit ca. 1 Stunde 10 Minuten
Gesamtzeit ca. 21 Stunden 40 Minuten
Für den Sauerteig:
Den Sauerteig ab Vortag in zwei Stufen führen, um ihn zu einer guten Reife zu bringen. Benötigt werden insgesamt 700g Sauerteig auf Roggenmehlbasis. Dazu nimmt man 50g Anstellgut und füttert dieses mit 100ml Wasser und 50g Mehl. Nach sechs bis acht Stunden erneut 300g Mehl und 250ml Wasser zugeben, mit einem Holzlöffel umrühren. Der Teig soll frei von Klümpchen sein. Über Nacht an einem warmen Ort, in einem warmen Zimmer, stehen lassen.
Brotherstellung:
Die Saaten (50g Leinsamen geschrotet + 50g gemischte Saaten) mit 200ml kochendem Wasser übergießen und für 2-3 Stunden ausquellen lassen. Das Wasser bereits bereitstellen, um es auf Zimmertemperatur zu erwärmen.
700g Sauerteig (50g davon als Anstellgut kühl stellen), die Trockenhefe (optional nach Triebstärke des Sauerteiges zugeben, reduzieren oder ganz weglassen) und die fertig gequollenen Saaten inklusive des restlichen Quellwassers und das Backmalz und den Ahornsirup in eine Schüssel geben und kräftig mit einem Holzlöffel verrühren. Danach 400ml Wasser zufügen und ebenfalls langsam unterrühren. 15 Minuten ruhen lassen.
Inzwischen Mehl, Salz und Gewürze abmessen und zum Sauerteig-Wasser-Gemisch geben. Nun langsam von Hand vermischen und mit dem Kneten beginnen. Dem Teig muss nun noch nach Bedarf gefühlvoll Wasser zugegeben werden, so dass eine homogene Masse entsteht, die nicht zu pampig, aber auch nicht zu trocken ist und sich sanft formen lässt. Etwa 10 Minuten kneten. Danach darf der Teig für eine Stunde abgedeckt bei Zimmertemperatur ruhen.
Die Arbeitsfläche mit Mehl oder Bäckerstärke bestreuen und mit bemehlten Fingern den Brotteig aus der Schüssel klauben, auf die Arbeitsfläche geben. Flach drücken und dann direkt zum Laib formen.
Da ein Brot von knapp etwa 1.900g am Ende herauskommt, muss man sich entscheiden, ob es einen großen oder besser zwei kleine Laibe werden sollen. Gegebenenfalls dann nun in zwei gleichgroße Mengen teilen und in ein oder zwei bemehlte Gärkörbe geben. Empfehlen würde ich spezielle Bäckerstärke, da der Teig mit Hilfe dieser Zutat wesentlich besser aus dem Gärkorb gleitet und zudem eine ungemehlte Brotoberfläche erzeugt werden kann.
Den Brotlaib nun für gute 2-3 Stunden abgedeckt gehen lassen, bis er ein deutliches Bäuchlein nach oben wölbt.
Backofen - bestmöglich mit Schamottstein - auf 250 Grad vorheizen und währenddessen auf den Boden des Backrohres eine Fettpfanne stellen.
Den Laib direkt aus dem Gärkorb auf den Schamottstein gleiten lassen, 100ml Wasser in die Fettpfanne gießen und sofort die Backofentüre schließen. Für 10 Minuten backen lassen, nach fünf Minuten erneut 100ml Wasser in die Fettpfanne gießen. Die Benutzung der Fettpfanne hat den Vorteil, das Blech des Backofenbodens zu schonen und dennoch eine gute Dampferzeugung zu gewährleisten. Nach 10 Minuten den Schamottstein aus dem Ofen ziehen und das Brot mit Hilfe des Bräunwisches sanft wässern. Backofentüre schließen und weitere fünf Minuten auf 250 Grad belassen. Danach kurz den Dampf entweichen lassen, die Temperatur auf 190 Grad drosseln und für weitere 45 Minuten backen. Klopfprobe durchführen. Sollte das Brot nun noch nicht hohl klingen, für 10 Minuten mit Boden nach oben backen. Erneute Klopfprobe. Nach diesen insgesamt 70 Minuten sollte der Laib allerdings fertig sein.
Aus dem Backofen entnehmen und auf ein bereitgestelltes Gitter zum Abkühlen legen, sogleich aber noch einmal kräftig mit dem Bräunwisch und Wasser abstreichen. Sollte man nicht über einen Bräunwisch, eine spezielle Brotbürste, verfügen, kann man mit der Blumenspritze arbeiten!
Finaler Tipp: Wer gerne ein sehr würziges Brot mag, kann dem Teig auch einen Teelöffel fein gemahlenen, getrockneten Rosmarin beimischen!
Kommentare
Hallo, ein zwar aufwändiges aber sehr gutes Rezept. Sieht aus wie vom Bäcker, aber dreimal besser im Geschmack ;) Von den letzten 600ml Wasser n.B. habe ich nur 50ml gebraucht für die perfekte Konsistenz. Auch habe ich das Brot mit Dampf geschwadet, dh. mit Spritze das Wasser in den heißen Ofen reingespritzt. Das hat gereicht, auch ohne Brotbesen. Werde ich öfters backen und weiterempfehlen!
Hallo, ich habe auch eine Frage. Ich möchte gerne ein Brot ohne Saaten (Quellstück) machen. Kann ich dann einfach diese Passage (Saaten wässern und alles später zum Sauerteig geben) im Rezept überspringen oder bekomme ich dann Probleme mit der Konsistenz des Teiges oder des Brotes? Viele Grüße, jennerin
Hallo nochmal, blöde Frage aber kann man dieses Brot auch im brotbackautomat backen? Ich habe meins auf dem pizzastein gebacken und die Kruste war herrlich, darauf will ich nicht verzichten. Mein Mann hat mir gestern aber einen bba geschenkt und irgendwas muss ich wohl darin machen 😅 Danke und LG Kathi
Spät - aber besser als nie: BBA ist schwierig und hat völlig andere Backeigenschaften. Mir persönlich taugt es gar nicht, ggf für süße Brote/Hefezopf. Ich habe meinen alten BBA geliebt zum kneten eher weicherer Teige ohne ST und für die erste Gehphase. Perfekt! Backfunktion allerdings... Liebe Grüße, die Gartenliebe
Ach und dank diesem Rezept habe ich schabzigerklee kennen und lieben gelernt. Danke dafür und 5 🌟 LG Kathi
Hallo, eigentlich schrecken mich so lange Rezepte immer ab. Aber es hat sich rentiert, das Brot schmeckt echt toll. Schabzigerklee ( was auch immer das ist), Ahornsirup und Backmalz habe ich ersatzlos gestrichen, weil ich es nicht hatte. Und letztendlich ist da Brot recht schnell gemacht. Ich habe 2 Kastenbrote und 2 freigeschobene Brote mit der 1,5 fachen Rezeptmenge gebacken. Danke! Grüße Goerti
Hi Goerti, der Schabziger ist ein echtes Geschmackserlebnis und sehr aromatisch. Ab und an mag ich ihn sehr, sehr gerne in den Broten, denn er bringt doch mal erstaunliche Abwechslung gegenüber den typischen Brotgewürzen (..die ich nicht sooo gerne hab..). Natürlich kann man ihn auch weglassen, aber dann fehlt die Typik des Brotes doch ein wenig. Trotzdem finde ich es super, dass Du so eine Menge Brote zubereitet hast und sie Dir schmecken!! Rezepturen sind ja doch oft nur Gerüste, an denen man sich anlehnen kann - spielen kann man damit dann selbst nach Lust, Laune, vorhandenen Zutaten + eigenem Wunsch. Das Backmalz ist nicht enzymaktiv und hat damit lediglich geringfügige Auswirkung auf Aroma + Färbung des Teiges. Danke Dir sehr herzlich für Deinen netten Kommentar + die Sternchen und wünsche Dir einen wundervollen Tag, die Gartenliebe
P.S.: Statt Ahornsirup kann man auch Honig, Rübenkraut oder gar Löwenzahnsirup verwenden - für die Farbe ist es möglich, Wasser durch aufgebrühten Kaffee zu ersetzen.
Hallo Gartenliebe, ein tolles, rustikales und saftiges Brot! Die Angaben haben alle genau gepasst. Ich habe aus der halben Menge Teig ein schönes Brot bei fallender Temperatur (10 Min. bei 250° C/10 Min bei 230° C und 40 Minuten bei 180° C) bei Ober-/Unterhitze gebacken. Danke für das Rezept, das es sicher bald wieder geben wird. LG, Fluse
Hallo liebe Fluse, es freut mich sehr, dass Du das Rezept so rasch getestet hast und es Dir zudem auch noch prima schmeckte!! Dankeschön für den lieben Kommentar und die Sternchen. Herzliche Grüße + ein frohes Osterfest wünscht Dir die Gartenliebe