Arbeitszeit ca. 45 Minuten
Ruhezeit ca. 12 Stunden 30 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 30 Minuten
Gesamtzeit ca. 13 Stunden 45 Minuten
Der Trick gegenüber herkömmlichen Rezepten besteht in der Lievito Madre (bei Bedarf bitte nach einer der zahlreichen Anleitungen im Internet herstellen), die für einen zweiten Ofentrieb und damit für eine großporige und besonders lockere Krume sorgt.
Poolish am Vorabend herstellen, Zutaten klümpchenfrei verrühren und 12 Stunden abgedeckt bei Zimmertemperatur stehen lassen.
In der Küchenmaschine Vorteig, LM und (wenn gewünscht) alten Teig sowie die weiteren Zutaten kneten, bis ein elastischer, glatter Teig entstanden ist. 14 Brötchen à 100 Gramm rund schleifen, länglich formen und in Bäckerstärke wälzen. Auf ein mit Dauerbackfolie ausgelegtes Lochblech platzieren und mit einem scharfen Messer längs tief einschneiden. Für 30 Minuten möglichst warm (ideal bis 30°)ruhen lassen.
In der Zwischenzeit den Backofen auf 230° (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Brötchen bei Bedarf noch einmal mit Wasser besprühen und mit Bäckerstärke oder Mehl abstreuen.
Die Brötchen in den vorgeheizten Backofen geben, Temperatur auf 200° reduzieren. Backzeit etwa 30 Minuten. In den ersten 10 Minuten kräftig schwaden, dann Tür öffnen und den Dampf ablassen. 20 Minuten fertig backen. Wer die Brötchen kross will, stellt die Tür des Backofens während der letzten 10 Minuten leicht auf Kipp und erhöht die Temperatur wieder auf 220°.
Das Rezept lässt sich je nach Geschmack leicht abwandeln:
Wer ein helles Weizenbrötchen wünscht, ersetzt das 1050er und das Roggenmehl einfach durch Weizenmehl 550. Wer bei Brötchen einen leichten Sauerteiggeschmack schätzt, ersetzt 3 bis 5 % der Mehlmenge durch getrockneten Weizensauerteig. Wer eine noch größere Porung wünscht fügt etwa 3% an Brötchenbackmittel hinzu.
* Für einen kräftigeren Geschmack gibt man 5% "alten Teig" hinzu. Was ist "alter Teig" ? Hierunter versteht man einen einige Tage im Kühlschrank gereiften (Hefe-)Teig. Er trägt nichts mehr zur Treibkraft bei, verleiht dem Teig aber die besondere, kräftige Note, die vor allem Brötchen den letzten Kick gibt.
Tipp: Ausprobieren!
Herstellungsweise: Man bereitet 100 bis 200 Gramm eines ganz einfachen Hefeteiges (nur aus Mehl, Wasser, etwas Salz und [Trocken-]Hefe) zu und bewahrt ihn nach vollendeter Teigruhe in einem verschlossenen Deckelglas mindestens drei Tage vor dem Backtag im Kühlschrank auf. Von diesem "alten Teig" fügt man die benötigte Menge dem nächst folgenden Hefeteig (noch ohne geschmacksbildende Zutaten wie Nüsse, Rosinen oder Schokolade) zu und lässt diesen ruhen. Mit etwa 5% der Teigmenge beginnen und bei Gefallen experimentieren. Die hinzugefügte Menge wird wieder abgenommen und im Deckelglas aufbewahrt für den nächsten Teig. Man kann den so gelagerten Teig bis zu 14 Tagen verwenden, eventuell sogar länger, solange er sich nicht sichtbar verfärbst, Schimmel bekommt oder sonstwie verdirbt.
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Kommentare
Danke, dass Ihr es mir nicht nachtragt. Manchmal, und erst recht nach Jahren, fragt man sich wirklich, "wie konnte Dir nur so ein Sch…. passieren ??" Danke auch an die Redaktion für die Korrektur. Ich wünsche einen guten Rutsch ins Neue Jahr ! Beste Grüße Stefan
Hallo Stefan, Ich hätte das mit dem Salz auch selbst merken können, aber ich war so mit den verschiedenen Teigen beschäftigt, dass es mir leider nicht aufgefallen ist. Das war mein erstes Rezept mit Lievtio Madre, aber nicht mein letztes. Die Brötchen gehen wirklich schön auf im Ofen. Liebe Grüße Leyla
Hallo Stefan, die Salzmenge in der Zutatenliste wurde korrigiert. Es sind jetzt wie von Dir angegeben 15 g. Lieben Gruß Ellen Chefkoch.de Team Rezeptbearbeitung
Hallo, danke für den Hinweis. Ich habe dieses Rezept vor gefühlten Ewigkeiten einmal eingestellt. und weiß, ehrlich gesagt, nicht, wie da die 25 Gramm hineingekommen sind. Ich arbeite immer mit 2% der Mehlmenge, also wären 15 Gramm Salz richtig gewesen. Ob das nun ein Vertipper war oder was auch immer - ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass alle, die das Rezept ausprobieren, deinen Hinweis lesen. Eventuell korrigiert ja auch die Redaktion. Beste Grüße Stefan
Die erste Ladung Brötchen nach diesem Rezept habe ich direkt in die Tonne entsorgt. Die waren so salzig, dass wir sie nicht essen konnten. Ich weiß, es ist Geschmacksache, aber trotzdem. Ich habe die Brötchen nochmal gebacken, mit 15 g Salz und das ist für uns ausreichend. Und ich habe beide Male alten Teig dazugegeben.
Hallo Stefan! Danke für das klasse Rezept. Ein schöner Teig, der sehr gut zu verarbeiten ist. Meine Brötchen nach Deinem Rezept, sind super geworden Es macht kaum Aufwand und man bekommt ein tolles Ergebnis. Die Brötchen haben einen sehr feinen Geschmack, sie gehen schön auf, sind kross und die Krume ist sehr locker und schön porig. Ich kann nur sagen Nachbacken!!! Es lohnt sich! Liebe Grüße Inge
Hab noch vergessen, dass ich etwas weniger Salz verwendet habe. Ciao Fiammi
Hallo, habe eine noch ganz frische lievito madre, die ich heute für dein Rezept verwendet habe. Habe aber keine Brötchen gemacht sondern Brotstangen mit Oliven und Cocktailtomaten. Meine lievito madre ist ziemlich weich, werde sie auch weiterhin weicher führen. Aus der Hälfte der Zutaten habe ich 3 Brotstangen zubereitet. Lievito madre habe ich ein wenig mehr verwendet (20% der Mehlmenge). Alten Teig, Weizensauerteig und Fertigmischung habe ich nicht verwendet. Der Teig war etwas weich, aber sehr gut zu händeln. Habe die Brotstangen auf einem Baguette-Blech gebacken. Für mich ein perfekter Brotteig. Ciao Fiammi
Hallo Stefan, muss der Teig, bevor ich jeweils 14 x 100g abwiege, noch gehen oder nicht? Ciao Fiammi
Hinweis zu Lievito Madre Lievito Madre ist ein hefelastiger Teig, der sehr ähnlich wie Sauerteig hergestellt wird. Wegen der einzelnen Schritte der Herstellung darf ich auf die zahlreichen Quellen im Internet verweisen. Da ich selbst ebenfalls einige Versuche benötigte, bis das Ergebnis Lievito Madre und nicht etwa ein (Weizen-) Sauerteig war, hier einige Hinweise: 1. Die Temperaturen sollten niedrig gehalten werden, in jedem Falle immer unter 25°. Beste Erfolge hatte ich zwischen 21 und 23°. Auch 19/20 bis 23° sind erfolgversprechend, allerdings kann es dann etwas länger dauern, bis der Teig wirklich Blasen wirft. Kein Grund zur Beunruhigung ! Die Backofenbeleuchtung dürfte selbst bei auf Kipp gestellter Tür deutlich zu warm sein ! 2. Während zu Anfang – vor der ersten Fütterung nach 5 Tagen ein flüssiger Teig ähnlich Crèpeteig angerührt wird, sollte man nach der ersten Fütterung zusehen, dass ein immer festerer Teig entsteht. 3. Die Aufbewahrung des fertigen LM (im Kühlschrank) bewerkstellige ich so, dass ich ihn in der Menge halbiere (Rest verbrauche oder wegwerfe), die gleiche Menge an Mehl und die halbe Menge an Wasser hinzufüge und ihn durchknete (=TA150). Jedes Zweite Mal kommt eine Messerspitze Honig an das Wasser. Dann lasse ich ihn für etwa ein bis zwei Tage im genannten Temperaturbereich stehen und stelle das Glas zurück in den Kühlschrank. 4. Lievito Madre soll man zwei bis drei Tage vor dem Backtag aufwecken und anfüttern, was eine gute Planung voraussetzt. Ich verwende den LM zwischenzeitlich sogar häufiger kalt als zimmerwarm, direkt aus dem Kühlschrank, und zwar bei nahezu jedem (Weizen-)Teig und zusätzlich zu der vorgeschriebenen, ggfs. bis zur Hälfte reduzierten Hefemenge. Der LM wacht dann nämlich erst im Backofen wirklich auf und sorgt für einen zweiten Ofentrieb, oft erkennbar an dem zweiten Ausbund innerhalb des ersten. Bei meinen Sonntagsbrötchen nutze ich diesen Umstand, um trotz knappster Gare eine lockere Krume mit einigen größeren Blasen zu erhalten.