Arbeitszeit ca. 5 Minuten
Koch-/Backzeit ca. 15 Minuten
Gesamtzeit ca. 20 Minuten
Kochbananen (plátanos) und Bananen (bananos) sind zwei völlig unterschiedliche Geschmackserlebnisse und von daher nicht untereinander austauschbar. Ebenso wie ihre Namen unterscheiden sich die Zubereitungsarten. Die Kochbanane ist im unreifen Zustand grün, hart und stärkehaltig. Mit gelber Schale befindet sie sich im Gleichgewicht zwischen Stärke und Süße und wird gerne als Gemüse z.B. in Stews/Guisos/Eintöpfen verwendet. Verfärbt sich die Schale mit schwarzen Flecken oder wird gar gänzlich schwarz, dann ist die Kochbanane reif, weich und süß und dient hauptsächlich - gebraten oder im Ofen gebacken - als süße Beilage oder Dessert. Anders als die Banane werden Plátanos niemals roh verzehrt.
Für die Zubereitung von Patacones (Costa Rica) bzw. Tostones (Nicaragua) benötigen wir unreife, Schöner-Wohnen-grüne Plátanos!
In einem hohen Topf oder in der Fritteuse ausreichend Öl erhitzen (ca. 160° Celsius, ähnlich wie für Pommes frites).
Die Plátanos schälen und in ca. 2-3 cm dicke Scheiben schneiden (oder umgekehrt, was manchmal einfacher ist, weil die Schale sehr fest am "Fleisch" hängt: erst in Stücke schneiden und dann schälen). Die Kochbananenscheiben portionsweise frittieren bis sie ganz "goldig" aussehen. Das dauert ca. 8 Minuten. Anschließend mit dem Schaumlöffel herausheben und die nächste Portion frittieren.
In Zentralamerika haben die Patacones bzw. Tostones den Spitznamen "Plátanos a puñetazos", etwa "Bananen mit dem Faustschlag". Denn nach dem ersten Frittiergang werden die Kochbananenscheiben auf ihre glatte Fläche gestellt und mit einer breiten Klinge eines Messers auf eine Stärke von 0,5 - 1 cm flach gedrückt. Den Faustschlag empfehle ich nicht. Sie sollen nur so aussehen als ob.
Für den zweiten Durchgang wird die Temperatur des Öls auf ca. 190° Celsius erhöht. Die Kochbananen-Taler werden noch einmal ins Öl geschickt bis sie von außen knusprig-braun und von innen noch etwas mehlig sind. Ein oder zwei Minuten sollten völlig genügen.
Erneut mit dem Schaumlöffel herausheben, auf Haushaltspapier abtropfen lassen und salzen, solange sie noch ganz heiß sind.
Zusammen mit einem Püree aus schwarzen Bohnen (siehe: Don Diegos Frijoles Molidos à la Tica) oder einem Ketchup Picante sind Patacones ein beliebter Snack zur "Cervecita", zum Bierchen. Gerne gegessen werden sie auch als Beilage zu Fleischgerichten aller Art.
In diesem Rezept beschrieben wurden die Patacones, wie sie in Costa Rica genannt werden, bzw. Tostones, wie sie in Nicaragua heißen. Die Rezeptur ist in beiden Ländern identisch. Verbreitet ist dieser Snack aber in ganz Zentralamerika, in den nördlichen Ländern Südamerikas und in der Karibik. In den meisten Ländern sind sie unter den beiden genannten Namen bekannt, sofern sie die Merkmale "außen knusprig, innen mehlig" behalten. Ein anderes Thema wären knusprige Chips aus Kochbananen, die dünner und in anderen Formen geschnitten werden und auch andere Namen haben.
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Kommentare
Also wir, mein Mann ist aus Kolumbien, frittieren kurz vor, zerquetschen dann die Banane und sie wird kurz in einem Knofi-Salz-Wasser Gemisch getunkt, danach wieder rein ins Öl. Kann nach Belieben nochmal gesalzen werden...
Super Rezept! Authentisch. Nach meiner Erfahrung können Tostones gut vorbeitet werden, in dem man die ersten Schritte am Morgen erledigt und den zweiten Frittiervorgang erst kurz vor dem Servieren vornimmt. Auch wichtig: alle aufessen - einmal erkaltet werden sie schnell pappig und schmecken überraschend nüchtern. Aber das mit dem aufessen fällt sicher nicht schwer ;)
DAS war die Info, die mir noch fehlte. Es wäre also als kaltes Häppchen zum gemeinsamen Schulfrühstück nicht geeignet. Schade. Dann müssen wir das mal zu Hause probieren.
Das hört sich spannend an! hoffe ich bekomme morgen Kochbananen. Bei uns gibt es keinen Asia-Laden. Ich hoffe auf die Metro... Werde berichten.
Einfach, schnell und doch so lecker!
Gab's bei mir als Beilage zu Putenkeule. Hat super gepasst. Schwarze Bohnen gab's auch dazu. Danke für das gute Rezept! Viele Grüße Gandalf
Da nich' für! Wie mir scheint, hast du auch eine Beziehung zu Zentralamerika. Kann das sein? Liebe grüße Don Diego
Nicht direkt, eigentlich nur Fernweh. Da möcht ich mal hin. In der Zwischenzeit wird der Kontinent kulinarisch erforscht. Gruß Gandalf
Ich liebe die frittierten Kochbananen und finde das Rezept beschreibt super alle Feinheiten und Unterschiede! Leute, probiert das doch mal! Die schmecken (im grünen Zustand) gar nicht nach Banane, meine riechen immer eher ein bisschen nach geröstetem Mais... Mmmmmh. Ich mach morgen welche zu einem kleinen kubanischen Abend.
Wenn man eine Tante-Gerda hat, dann bekommt man auch Sternchen, für die ich mich artig bedanke. Wie es aussieht, hast du mit Patacones/Tostones ebenfalls schon viele angenehme Stunden verbracht... Liebe Grüße Don Diego