Nachhaltigkeit mit Chefkoch

Wie nachhaltig sind Milchalternativen wirklich?

Alternativen zu Kuhmilch

(Foto: CK_Print-Magazin / Jorma Gottwald)

Kuhmilch zu trinken ist inzwischen verpöhnt: aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen oder aufgrund des Klimaschutzes. Da muss eine Alternative her. Aber sind pflanzliche Milchalternativen wirklich besser fürs Klima? Kommt drauf an!

Wer auf Milch verzichten möchte oder muss, findet viele Alternativen. Da dürfte für jeden Geschmack was dabei sein, ob Reis, Hafer, Soja, Mandel, pur, mit Schoko- oder Vanillegeschmack, die Vielfalt erschlägt einen schon beinahe. Aber tun wir dem Klima wirklich etwas Gutes, wenn wir die pflanzlichen Produkte statt der Kuhmilch trinken?

Ein Überblick über die Ökobilanz der beliebten Alternativen

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Hafermilch:

Hafer wird in Europa angebaut. Er ist hier heimisch und an die Gegebenheiten gewöhnt, daher muss er nicht gespritzt werden und braucht auch nicht übermäßig viel Wasser. Weiterer Vorteil des heimischen Anbaus: Lange Transporte entfallen. Auch geschmacklich überzeugt das Getreide durch seinen milden Geschmack. Hafer liefert zudem Ballaststoffe und Mineralstoffe. Manche Hersteller reichern die Hafermilch mit Calcium und Vitaminen an. Manche allerdings auch mit Zucker, damit es süßer schmeckt.   

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Sojadrink:

Soja ist ein heiß diskutiertes Thema. Weil Soja pflanzliche Hormone enthält, die den menschlichen Hormonhaushalt beeinflussen könnten, und weil Soja auch im großen Stil in Südamerika angebaut wird und somit zur Abholzung des Regenwaldes führt, den Boden und das Grundwasser belastet.  

Beides ist für Sojadrinks aber kaum relevant. Zwar enthält Soja die sogenannte Isoflavone, die auch im Körper wirken könnten. Doch wird hierzulande kaum Soja konsumiert, sodass nur sehr geringe Mengen aufgenommen werden. Wer sichergehen möchte, klärt das besser nochmal mit seinem Arzt. Auch das zweite Argument lässt sich entkräften. Laut der Albert Schweizer Stiftung stammen die Sojabohnen für den Drink größtenteils aus Europa. Hier wird Soja sogar oftmals in Bio-Qualität angebaut, sodass es sich um einen nachhaltigeren Anbau ohne Gentechnik handelt. Insofern hat der Sojaanbau hier durchaus eine positive Bilanz.  

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Reisdrink:

Um Reis anzubauen, braucht es sehr viel Wasser. Zudem entstehen während des Anbaus Methangase und Dünger verunreinigen die Gewässer. Alles Punkte, die sich ungünstig auf das Klima auswirken. Reismilch schmeckt süß, enthält allerdings kaum wertvolle Nährstoffe. 

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Mandeldrink:

Geschmacklich kann die Mandelmilch auf jeden Fall punkten: Sie schmeckt mild und leicht nussig. Doch meist stammen die Mandeln aus Kalifornien und brauchen wegen des trockenen Klimas dort viel Wasser, um zu wachsen. Hinzu kommt dann auch noch der Transport. In punkto Umweltbilanz kann die Mandelmilch nicht punkten. 

Fazit

Wer keine Kuhmilch trinkt, für den sind pflanzliche Ersatzprodukte eine geschmacklich gute Alternative. Doch wie bei vielen Produkten lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Schaut euch an, wo die Rohstoffe herkommen und welche weiteren Zutaten in den Milchen/Drinks beigefügt worden sind. Wenn es euch vor allem um Klimaschutz geht, ist Hafermilch eine gute Alternative zur Kuhmilch. Am besten in Bio-Qualität mit Hafer aus Europa.