
Die Zutaten für Hefewasser
(Foto: Carolin Schmidt)
Ob als Hefezopf zu Ostern, Pizzateig für laue Sommerabende oder frisch gebackenes Brot – Hefeteig kommt einfach immer gut an. Wenn euch aber die spontane Backlust packt, ist nicht immer unbedingt Hefe im Haus. Mit selbst gemachter Hefe könnt ihr dem entgegenwirken und euch ganz leicht einen kleinen Vorrat anlegen.
Hefegebäck ist lecker – keine Frage – aber nicht für alle bekömmlich. Das liegt meistens an der industriell gefertigen frischen Hefe oder Trockenhefe. Dennoch müsst ihr auf diese Leckereien nicht verzichten, wenn ihr aus nur drei Zutaten eure eigene wilde Hefe herstellt. Viele Menschen, denen industriell gefertige Hefe nicht bekommt, vertragen Gebackenes mit selbst gemachter Hefe.
Hefen sind kleine lebende Organismen, sogenannte Mikroorganismen, die bestimmte Nährstoffe zersetzen. Das kann zum Beispiel Zucker sein. Wenn Hefen auf Zucker treffen, kann zum Beispiel Alkohol entstehen. Aber keine Sorge: Hefe ist vegan. Da Mikroorganismen keinen Schmerz empfinden können, gehören sie nicht zum Tierreich. Deshalb essen auch Veganer bedenkenlos Lebensmittel mit Hefe.
Lässt sich Hefe einfrieren?
Frische Hefewürfel oder Reste davon könnt ihr problemlos einfrieren! Am besten portioniert ihr die Hefe dafür genauso, wie ihr sie auch gewöhnlich braucht. Dann könnt ihr immer genau die richtige Menge auftauen, ohne etwas zu verschwenden. Die Hefe könnt ihr danach wie gewohnt weiterverwenden.
Selbst gemachte Hefe zuhause zu haben, hat noch einen weiteren Vorteil: Ihr könnt sie mit simplen Mitteln immer wieder und fast ohne Abfall vermehren. Die wilde Hefe hält sich im Kühlschrank einige Wochen. So habt ihr einen kleinen Vorrat an Hefe, mit dem ihr spontan zum Beispiel Friedas genialen Hefezopf backen könnt.
Die Gestalt von Hefen ist dabei vielseitig: Trockenhefe zeigt sich als Pulver, frische Hefe als Würfel. Wilde Hefe hingegen wird auch Hefewasser genannt, weil sie flüssig ist.
Die 3 Zutaten für Hefewasser
1. Obst
Quelle: https://www.smarticular.net/wilde-hefe-wasser-wildhefe-rezept-zuechten-verwenden-vermehren/
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In der Natur sind Hefen weitverbreitet und leicht einzusammeln, um damit eure eigene herzustellen. Zum Beispiel findet ihr sie auf den meisten Obstsorten. Vor allem nicht geschwefeltes Trockenobst wie Rosinen und Datteln, aber auch frische Apfelstücke eignen sich für die Herstellung eurer wilden Hefe. Wir nehmen nicht geschwefelte Rosinen, da sie als Trockenobst mit ihrer weichen Oberfläche, der ideale Nährboden für die Hefen sind.
2. Zucker
Die kleinen Hefeteilchen brauchen Nahrung, um wachsen zu können. Sie sind dabei echte Naschkatzen, denn durch Zucker und Honig vermehren sie sich.
3. Wasser
Für deine wilde Hefe brauchst du als letzte Zutat noch etwas Leitungswasser oder stilles Mineralwasser. Das Wasser sollte lauwarm sein, deswegen eignet sich Leitungswasser besonders gut, weil man es nicht extra erwärmen muss.
Schritt für Schritt – so macht ihr wilde Hefe selber
Um euer Hefewasser aufzubewahren, braucht ihr noch ein Gefäß. Hier eignet sich ein Schraubglas, wie ein altes Gurkenglas oder eine Flasche, mit Platz für ca. 700 ml.
Für 700 ml wilde Hefe braucht ihr:
- 4 EL ungeschwefelte Rosinen
- 1 TL brauner Zucker (oder alternativ: 1 TL Honig)
- 500 ml lauwarmes Wasser
- ein sterilisiertes Gefäß (z.B. eine alte Milchflasche) mit ca. 700 ml Fassungsvermögen

Getrübtes Hefewasser am 3. Tag
(Foto: Carolin Schmidt)
Das Hefewasser braucht zwischen drei und acht Tagen, bis es fertig ist. Vor allem beim ersten Ansatz dauert es etwas länger. Nach ungefähr den ersten zwei Tagen bilden sich kleine Bläschen an der Wasserfläche, die ihr in den folgenden Tagen immer deutlicher sehen könnt. Auch das Wasser wird etwas trüber. Hieran erkennt ihr, dass sich die natürlich enthaltenen Hefen in den Früchten vermehren und der Gärungsprozess begonnen hat.
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Wann ist das Hefewasser fertig?
Nach etwa acht Tagen bilden sich keine neuen Bläschen mehr und euer Hefewasser ist fertig. Es sollte etwas vergoren riechen, aber nicht unangenehm oder muffig. Jetzt könnt ihr mit eurer Hefe köstliche Backwerke zaubern.
Bilden sich während des Prozesses oder bei der Lagerung Schimmel oder Schlieren, solltet ihr das Hefewasser entsorgen und neu starten. Grundsätzlich gilt, dass ihr nicht kontrollieren könnt, welche Mikroorganismen im fertigen Hefewasser sind. Selbst wenn ihr sauber arbeitet, könnt ihr ungewünschte Mikroorganismen vermehren. Deshalb sollten Schwangere oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem vorsichtig sein, wenn sie Lebensmittel mit wilder Hefe essen.
Wie verwendet man Hefewasser?
Das Hefewasser enthält deutlich mehr Flüssigkeit als frische Hefe oder Trockenhefe. Wenn ihr damit zum Beispiel Pizza- oder Brotteig zubereiten wollt, ersetzt ihr einfach die Wassermenge in den Rezepten durch das Hefewasser. Wichtig ist auch zu wissen, dass diese Teige etwas länger gehen müssen. Wilde Hefe ist ein Naturprodukt und deswegen fällt die Triebkraft immer etwas unterschiedlich aus. Am besten bereitet ihr sie einfach am Vortag zu und bewahrt sie über Nacht im Kühlschrank auf.
Bei den ersten Backversuchen mit dem Hefewasser solltet ihr eine gewisse Experimentierfreude mitbringen, um selbst herauszufinden, wie ihr sie in Rezepten am besten nutzt. Als Faustregel gilt, dass auf 500 Gramm Mehl zwischen 100 und 125 Milliliter Hefewasser kommen.
Noch mehr Wissen zu Hefe haben wir euch in dieser Warenkunde zusammengestellt.