Wann habt ihr das letzte Mal eine Kaltschale gegessen? Vermutlich bei einem Besuch bei Oma oder sogar in eurer Kindheit. Die Kaltschale ist eins von vielen alten deutschen Rezepten, die nicht mehr oft auf den Tisch kommen. Damit diese Gerichte nicht in Vergessenheit geraten, habe ich das Kochbuch meiner Oma aus dem Schrank geholt und alte Schätze für euch ausgegraben.
Ob Currys, Gemüsepfannen oder Aufläufe – mit meinen Standardzutaten kann ich gut improvisieren und brauche nicht immer ein Rezept, wenn ich eine Vorstellung von meinem Wunschgericht im Kopf habe. Mit dieser Taktik scheitere ich jedoch regelmäßig – wenn es darum geht, Rezepte zu kochen, die mir aus meiner Kindheit von Mama oder Oma in Erinnerung sind. Das sind meist echte Klassiker wie mein geliebtes Frikassee. Da es genauso schmecken soll wie in meiner Erinnerung, mache ich mich auf die Rezeptsuche auf Chefkoch.de, oder greife direkt zum Telefon, um Oma um Rat zu bitten.
Doch wie hat meine Oma eigentlich all diese Rezepte gelernt? Natürlich wurde ihr einiges von ihrer Mutter beigebracht, als sie aufwuchs und in der Küche half. Dabei handelte es sich jedoch nach dem Krieg um einfache „Arme Leute-Essen“. Auch im Hauswirtschaftsunterricht in der Schule hat sie ein, zwei Rezepte gelernt. Aber erst zur Aussteuer bekam sie ein Kochbuch vermacht, mit dessen Hilfe sie sich als junge Frau an echte Sonntagsessen wagte. Es liegt noch heute in ihrem Schrank.

Das kulinarische Wissen meiner Familie wurzelt in einem kleinen, unscheinbaren Kochbuch, vergilbt, unbebildert und in Fraktur-Schrift verfasst. Man sieht ihm an, dass es unzählige Male aufgeschlagen und gelesen wurde – es hat Eselsohren, die Seiten sind locker und hier und da wurde etwas mit Bleistift ergänzt. Dieses Buch war schließlich Lehrmeister für alle besonderen Rezepte, die meine Oma heute beherrscht: Sonntagsbraten mit Meerrettichsoße, Schmorgurken und leckere Spritzkuchen.
In alten Kochbüchern wie diesem finden sich neben den Klassikern wie Rouladen und Schweinebraten auch Rezepte, die heute fast vergessen sind – und das zu Unrecht. Ich frage mich, wieso sie kaum mehr auf dem Speiseplan stehen. In der Rezeptstrecke findet ihr einige dieser Gerichte zusammen mit echten Klassikern, die wieder häufiger auf den Tisch kommen sollten, wie ich finde.
Back to the roots mit diesen Rezepten
Damit ist das kleine, vergilbte Kochbuch ein echter Schatz, mit dessen Hilfe unsere Familienrezepte die Generationen überdauern können. Ich bin froh, dass es einmal in meinen Besitz übergehen wird, damit nichts in Vergessenheit gerät.
Gibt es in eurer Familie auch ein solches Kochbuch, das schon an euch weitergereicht wurde? Zeigt uns im Forum eure Familienschätze und erzählt uns eure Geschichte dazu!
Was noch für das perfekte Sonntagsessen fehlt
Wenn ihr das Nostalgie-Feeling perfekt abrunden wollt, kocht es sich am besten mit schönen Emaillekochtöpfen und Pfannen. Serviert werden Braten, Suppe und Kaltschale dann natürlich stilgerecht auf dem guten Porzellan, das zusammen mit dem Silberbesteck und dem weißen Tischtuch nur sonntags auf den Tisch kommt – genau wie früher bei Oma. Wie wär’s dafür mit folgenden Schmuckstücken?
Jetzt fehlt nichts mehr, um eure Oma zum Essen einzuladen und euch Geschichten von damals erzählen zu lassen. Oder ihr überrascht eure Freunde mit einem schicken Sonntagsessen und schafft neue Erinnerungen, die zu Geschichten werden.