Morcheln - Frühlingspilze mit starkem Geschmack
Morcheln, genauer die Speisemorchel und die häufiger vorkommende Spitzmorchel, sind die ersten Pilze, die wir im Jahreslauf auf Waldlichtungen oder auch auf Wiesen finden können. Man findet Morcheln aber auch an Bachläufen, auf verwilderten Grundstücken, an lichten Stellen in Gärten oder Parkanlagen sowie unter Büschen. Überall dort, wo kalkhaltiger Boden vorhanden ist, fühlen sich Morcheln wohl. Im Gebirge sind Morcheln bis in den Juni hinein zu finden. Beim Sammeln von Morcheln ist jedoch Vorsicht geboten: Die Speisemorchel wird leicht mit der sehr giftigen Frühjahrslorchel verwechselt.
Morcheln gibts im Frühling
Die Saison für Morcheln beginnt etwa, je nach Wetterlage, im April und geht bis in den Frühsommer hinein. Morcheln erkennt man an den braunen, unregelmäßigen, gerippten, kegelförmigen Hüten. Mit seinem wabenförmigen Hut erinnert die Morchel eher an einen Schwamm. Der Geschmack der Morchel ist leicht erdig und erinnert ganz entfernt an Trüffel. Kleine Morcheln sind wesentlich aromatischer als größere, ältere Exemplare.
Gerade im Frühjahr, wenn das heimische Gemüseangebot noch nicht ganz so üppig ist, bringen Morcheln Abwechslung auf den Speiseplan. Allerdings sind frische Morcheln nicht leicht erhältlich und deshalb auf dem Markt auch in der Regel recht teuer. Frische Morcheln werden vermehrt importiert, z. B. aus der Türkei. Die Alternative sind getrocknete Morcheln, sie stehen ihren frischen Verwandten geschmacklich nicht nach.
Morcheln zubereiten
Die Zubereitung der Morcheln ist einfach und damit sind sie für die schnelle Küche geeignet. Weil Morcheln hohl sind, sammeln sich im Inneren leicht Steine, Sand oder Kiefernnadeln. Gründliches Putzen der Morcheln ist entsprechend wichtig. Sie werden ganz vorsichtig ausgeklopft. Das geht am besten, wenn die Morcheln halbiert sind. Zur Reinigung einer Morchel eignet sich ein schmaler Pinsel, mit dem man auch die einzelnen Kammern des Hutes erreicht.
Ganz wichtig: Roh dürfen Morcheln auf keinen Fall gegessen werden. Es ist unbedingt notwendig, dass Morcheln gut erhitzt werden, mindestens auf 80 Grad. Deshalb ist die beste Variante, Morcheln mit dem Braten mitzugaren oder in der Sauce mitzukochen. Reste einer Mahlzeit mit Morcheln müssen sofort abgekühlt und im Kühlschrank aufbewahrt oder schnell eingefroren werden. Vor dem Verzehr die Morcheln unbedingt wieder gut erwärmen.
Viele abwechslungsreiche Rezepte mit Morcheln finde Sie auf der nächsten Seite.
Morcheln und Pilze in der Geschichte
Bei den alten Ägyptern waren Pilze ausschließlich dem Pharao und eventuell noch seiner engsten Familie vorbehalten. Die Römer waren davon überzeugt, dass Pilze ihren Kriegern außerordentliche Kräfte verliehen und servierten sie zu jedem ihrer opulenten Feste. Über die Vermehrung und den Lebenszyklus der Pilze war ins 17. Jahrhundert wenig bekannt. Erst der französische Botaniker Marchant wies 1678 nach, dass Pilze aus einem Fadengeflecht, dem Myzel, wachsen, welches sich dicht unter der Erdoberfläche befindet.
Die findigen Pariser Gärtner verpflanzten darauf hin dieses wildwachsende Myzel in Beete, die sie mit Pferdedung vorbereiteten und hatten Erfolg. Daraufhin nahm sich die Wissenschaft de Pilzgeflecht an und entwickelte 1890 pasteurisiertes Myzel - damit war eine bessere und vor allem verlässliche Ernte garantiert.
Heute werden damit Pilze in großem Maßstab gezüchtet.
Alles über Pilze und viele tolle Rezepte finden Sie in unserem großen Pilz-Spezial >>
Rezepte mit Morcheln: Lecker und vielseitig
Morcheln gibt es nicht nur in typisch deutschen Sahnesoßen. Vor allem auch in asiatisch angehauchten Rezepten macht die Morchel eine besonders gute Figur. Wer sich bisher noch nicht an Rezepte mit Morcheln herangetraut hat, der sollte sich von unserer Klickstrecke inspirieren lassen. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei - ob mit frischen oder getrockneten Morcheln zubereitet. Für Gourmets sind Morcheln eine echte Delikatesse. Sie sind nicht ganz so wertvoll wie der Trüffel, gehen aber geschmacklich in die gleiche Richtung.