
(Foto: CK_Print-Magazin)
Zum Rezept: Rustikales Brot aus dem BräterDinkelbrot schmeckt herrlich nussig und aromatisch. Deswegen zeigen wir euch, wie ihr ein wunderbares Dinkelbrot aus dem Ofen zaubert.
Dinkelbrote wurden in den letzten Jahren wieder beliebter. Kein Wunder: Dinkelbrot schmeckt nussiger und kräftiger als Weizenbrot. Außerdem ist Dinkel nährstoffreicher als Weizen. Wer Dinkelbrot mag, muss aber nicht nur auf seinen Lieblingsbäcker vertrauen, denn auch selbst gebacken schmeckt das Brot richtig lecker.
Generell unterscheidet sich das Brot backen mit Weizen oder Dinkel kaum. Es gibt einerseits einfache und schnelle Brote, deren Teige teilweise nicht einmal gehen müssen. Und es gibt auch aufwendige Brote, die mit verschiedenen Komponenten wie Vorteig oder Sauerteig hergestellt werden und für die ihr eine gewisse Erfahrung mitbringen solltet. Falls ihr Anfänger seid: Lasst euch davon nicht abhalten! Auch wer bisher wenig Brotback-Erfahrung hat, kann mit einem einfachen Brot aus Dinkel starten.
20 Rezept für Dinkelbrot
Deswegen haben wir euch einige Rezepte mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zusammengestellt – vom schnellen Dinkelbrot aus Trockenhefe und mit Leinsamen bis hin zum rustikalen Roggen-Dinkelbrot aus Sauerteig. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Welcher Teig eignet sich für Dinkelbrote – ein Hefe- oder Sauerteig?
Das Geheimnis jedes lockeren Brotes ist ein gutes Triebmittel: Beim Brot backen werden vor allem Hefe- oder Sauerteige verwendet, um luftige Poren ins Brot zu bekommen. Während Dinkelbrote mit Hefe etwas einfacher gelingen und meist schneller fertig sind, eignet sich ein Sauerteig genauso gut als Grundlage für Dinkelbrot. Auch dieser sorgt für Lockerheit, da die für den Sauerteig typischen Poren beim Backen stabil bleiben. Zudem verleiht er eurem Brot ein etwas kräftigeres, feinsäuerliches Aroma und das fertige Dinkelbrot bleibt dank Sauerteig schön saftig. Beim Sauerteig müsst ihr allerdings mit längeren Gehzeiten rechnen.
Wer ein reines Dinkelbrot, also ohne andere Mehlsorten backen möchte, liegt mit Sauerteig richtig. Am besten eignet sich dafür ein Dinkelsauerteig. Dieser ist allerdings etwas schwerer zu bekommen. Ihr könnt für ein Dinkelbrot auch einen Sauerteig für Weizenbrote oder Roggenbrote verwenden. Oder ihr stellt den Sauerteig selbst her – es dauert allerdings mehrere Tage, bis der Sauerteig reif ist. Da Sauerteige etwas anspruchsvoller sind, eignen sich für Back-Anfänger vor allem einfache Brot mit Hefe.
Entscheidet ihr euch für Hefe, habt ihr die Wahl zwischen Trockenhefe oder frischer Hefe. Das Gehenlassen des Teiges kann – je nach Rezept – zwischen einer halben Stunde und mehreren Tagen dauern.
Egal ob mit Hefe- oder Sauerteig – mit beiden Varianten könnt ihr zu Hause ein leckeres Dinkelbrot zaubern! Doch was ist eigentlich ein richtig gutes Brot? Diese Frage hat sich auch unser Brot-Experte Lutz Geißler vom „Plötzblog“ gestellt. Die Antwort darauf und warum er sein Brot am liebsten selber backt, verrät er in diesem Video:
Für noch mehr Wissen rund ums Thema Brotbacken schaut doch mal in unserem Brotback-Kurs mit Lutz Geißer vorbei. Er führt euch in 41 Videos von den Grundlagen des Brotbackens bis zu leckeren Rezepten, mit denen ihr auch zuhause gutes Brot backen könnt.
Dinkelbrote raffiniert verfeinern – so passt ihr es eurem Geschmack an
Wenn ihr euch für ein Grundrezept entschieden habt, könnt ihr das Rezept noch zusätzlich verfeinern. Ein Brotgewürz etwa verleiht dem Brot das gewisse Etwas, Nüsse und Kerne sorgen für Biss.
Dinkelbrot mit Biss: Walnüsse, Sesam, Leinsamen, Chia Samen, Pistazien | |
Beigaben für eine saftige Konsistenz: Möhren, Zwiebeln, Kürbis, Kartoffeln, Haferflocken | |
Fein gemahlenes Brotgewürz: Anis, Kümmel, Fenchel, Kreuzkümmel, Koriander | |
Dinkelbrot mediterran: Oliven, getrocknete Tomaten, Pinienkerne oder Pesto im Teig |
Probiert die verschiedenen Zutaten aus und testet, was euch am besten schmeckt. So könnt ihr euch nach und nach euer Lieblingsbrot zusammenstellen. Aber auch hier gilt: Einzelne Zutaten können die Backzeiten oder Gehzeiten verlängern, zum Beispiel feuchte Teigbeigaben wie geriebene Möhren. Wenn ihr noch wenig Backerfahrung mitbringt, sucht euch lieber ein Rezept aus, in dem eure Wunschzutaten berücksichtigt sind. Gemahlene Gewürze könnt ihr bedenkenlos hinzufügen, sie verändern Gehzeiten und Backzeiten nicht.
Backen mit Dinkel – Tipps und Ticks
Dinkel ist zwar eng mit Weizen verwandt, aber ein paar Unterschiede gibt es dennoch. Daher solltet ihr ein paar Dinge beachten, wenn ihr ein Dinkelbrot backen wollt.
Den Teig vorsichtig kneten | Teig mit Dinkelmehl solltet ihr schonend und nicht zu lange kneten, da er sonst zu weich wird und das Brot später auseinander läuft. Außerdem bekommt das Brot später eine eher trockene und krümelige Krume, wenn der Teig überknetet wurde. Wenn der Teig beim Kneten zu glänzen beginnt, ist das das erste Anzeichen einer drohenden Überknetung. Prüft den Teig am besten regelmäßig. Wenn der Teig sich mit den Fingerspitzen schön dünn und weit ziehen lässt, ist er fertig. Im Zweifel dann lieber die Angaben im Rezept übergehen und den Teig früher aus der Knetmaschine holen. |
Saftiges Dinkelbrot mit krosser Kruste backen | Beim Brotbacken immer nützlich und beim Dinkelbrot mit Tendenz zur trockenen Krume noch mehr: das Schwaden. Das bedeutet, dass ihr mit Dampf im Ofen dafür sorgt, dass die Oberfläche des Brotes schön kross und braun wird, aber nicht austrocknet. Stellt dazu einfach ein kleines Schälchen mit Wasser in den Ofen. |
Reines Dinkelbrot oder Mischbrot? | Reines Dinkelbrot schmeckt herrlich aromatisch und nussig, allerdings ist der Teig auch sensibler und klebriger – und es empfiehlt sich für reines Dinkelbrot eine Zubereitung mit Sauerteig oder Vorteigen. Einfacher wird‘s, wenn ihr Weizen und Dinkel mischt, etwa im Verhältnis 50:50. |
Dinkelmehl und Weizenmehl untereinander austauschen | Rezepte mit Weizenmehl könnt ihr mit Dinkelmehl backen, denn normales Weizenmehl lässt sich einfach mit Dinkelmehl ersetzen. Ihr müsst lediglich auf die Typen achten. Type 405 gibt es sowohl bei Weizen als auch bei Dinkel, sie können gegeneinander getauscht werden. Dasselbe gilt für Type 1050, die es ebenfalls bei beiden Mehlsorten gibt. Dinkelmehl der Type 630 entspricht etwa dem Weizenmehltyp 550. Vollkornmehl benötigt mehr Flüssigkeit und es lässt sich nicht gegen normales Mehl tauschen. Wenn ihr Vollkornmehl verwenden möchtet, solltet ihr euch ein Rezept mit entsprechenden Zutaten und Zubereitung aussuchen. Aber Rezepte für Weizenvollkorn lassen sich auch mit Dinkelvollkorn backen. |
Dinkelbrot vor dem Austrocknen bewahren | Dinkelbrot schmeckt frisch am allerbesten! Aber auch wenn es so wunderbar duftet: Lasst das Dinkelbrot vor dem Genießen abkühlen, sonst könnte die Kruste beim Schneiden einreißen. Wenn ihr Dinkelbrot aus Hefe backt, solltet ihr es außerdem schneller aufbrauchen, damit es nicht austrocknet. |
Alles über die verschiedenen Teigarten und viele Rezepte fürs Brotbacken findet ihr in unserem Artikel Brot backen: 50 Rezepte und Tipps für Anfänger. Dort haben wir alle Grundlagen zusammengestellt, mit vielen praktischen Tipps und Hilfe bei Pannen.
Sind Dinkel und Dinkelbrot gesünder als Weizen?
Dinkel liegt wieder im Trend, da viele Menschen immer mehr auf eine ausgewogene Ernährung achten. Im Vergleich zum Weizen stecken im Dinkel mehr Ballaststoffe, außerdem enthält Dinkelmehl deutlich mehr B-Vitamine als Weizen. Brot aus Dinkel hat damit einen höheren Nährwert. Viele Hersteller von Bio-Produkten verwenden außerdem Dinkel, so ist das Urgetreide zum Beispiel in Dinkelnudeln und traditionellen Dinkelspätzle zu finden, in Knusperkeksen, in Frühstücksflocken, in Babykost – und natürlich im Dinkelbrot!
Auch zu Hause könnt ihr ein saftiges Dinkelbrot zaubern! Wir haben euch einige Rezepte dafür zusammengestellt – vom schnellen Dinkelbrot aus Trockenhefe und mit Leinsamen bis hin zum rustikalen Roggen-Dinkelbrot aus Sauerteig. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Welche Vorteile hat Dinkel im Vergleich zu Weizen?
Dinkel ist eine alte Weizenart – und spielte in der traditionellen Landwirtschaft eine bedeutende Rolle. Doch mit der Industrialisierung wurde der Dinkel nach und nach vom Weizen verdrängt. Denn Dinkel liefert weniger Ertrag als eine Weizenpflanze, er ist schlechter von seinen Spelzen zu trennen und durch Düngung lässt sich die Ernte nicht so leicht steigern wie bei Weizen.
Auch beim Backen ist Teig aus Dinkelmehl etwas komplizierter und empfindlicher als Weizenmehlteig. Deshalb verschwand Dinkelmehl ab dem 20. Jahrhundert nahezu aus den Bäckereien und war schon fast vergessen. Zum Glück wurde das Urgetreide wiederentdeckt und heute wird Dinkel, der auch Spelz oder Schwabenkorn genannt wird, wieder geschätzt. Auch, weil das Getreide weniger mit Düngemitteln versetzt wird und damit eine sauberere Alternative zum Weizen darstellt.