
Wasseraufbereitung für Zuhause: Wasserfilter
Teeliebhaber und Hobby Barristas vor! Fans von Tee und Kaffee können nicht nur spielend leicht die Qualität, sondern auch das Aroma ihrer Lieblingsgetränke intensivieren. Alles, was ihr dafür benötigt, ist ein Wasserfilter. Wir stellen die gängigen Filtersysteme für daheim vor.
Wasser ist in Deutschland eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel. In der Regel kann es ohne Bedenken direkt aus dem Hahn getrunken werden. Immer mehr Haushalte nutzen inzwischen jedoch Wasserfilter, um ihr heimisches Leitungswasser zu filtern. Aus guten Grund: Denn gefiltertes Wasser ist nicht nur reiner, sondern auch weicher – und damit optimaler Träger für intensiven Geschmack und volles Aroma von Kaffee, Tee und viele weitere leckere Getränke.
Wasserfilter: Hartes Wasser – weiches Wasser
Zunächst sollte im Hinblick auf Wasserfilter jedoch erklärt werden, was die Bezeichnungen „hartes“ Wasser und „weiches Wasser“ bedeuten: Hartes Wasser enthält viel Kalk. Kalk jedoch besteht aus Calcium und Magnesium. Die stark verbreitete Annahme vieler Menschen, dass Eisen oder gar Blei für den Härtegrad von Wasser verantwortlich sind, ist falsch. Kalk im Trinkwasser ist aus medizinischer Sicht unbedenklich.
Hartem Wasser werden irrtümlich negative Eigenschaften für die Gesundheit zugesprochen. Im Gegenzug gilt weiches Wasser als gesünder. Gutes Wasser – böses Wasser? Unsinn: In der Tat haben hartes und weiches Wasser unterschiedliche Eigenschaften, der Härtegrad von Wasser hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit.
Die Vorteile weichen Wassers sind im Haushalt in erster Linie technischer Natur: Wasch- und Reinigungsmittel schäumen bei weichem Wasser besser, sodass man weniger Produkt benötigt. Hartes Wasser führt zur schnelleren Verkalkung von Haushaltsgeräten. Auch hartnäckige Kalkablagerungen auf Bad- und Küchenarmaturen sind oft hartem Wasser geschuldet.
Doch hat hartes und weiches Wasser Einfluss auf den Geschmack von Speisen und Getränken? Viele passionierte Teetrinker und Kaffeeliebhaber sind davon überzeugt, dass der Härtegrad von Wasser den Geschmack und sogar das Aussehen von Getränken und Speisen beeinflusst – und hier kommen endlich die Wasserfilter ins Spiel.
Wie hart ist mein Leitungswasser?
Wie hart oder weich Ihr Leitungswasser ist, könnt ihr bei den örtlichen Stadtwerken erfragen. Viele Anbieter haben dazu auch Informationen auf ihren Webseiten hinterlegt. Zudem gibt es im Internet zahlreiche Karten, in denen der Härtgrad von Trinkwasser nach Bundesland dargestellt ist.
Drei der beliebtesten Wasserfilter für zuhause, haben wir für euch hier vorgestellt:
![]() | Brita Wasserfilter Fjord Cool weiß
|
![]() | BWT Tischwasserfilter weiß
|
![]() | AcalaQuell One Wasserfilter
|
Wasserfilter: Welche Arten gibt es?
Für den Einsatz in der heimischen Küche gibt es zwei Varianten von Wasserfiltern: Tischfilter und fest installierte Wasserfilter.
Tischfilter sind die einfachste Art der Wasseraufbereitung für zu Hause.
Weltweit ist einer der führenden Hersteller für Tischfilter die Firma Brita. Das Familienunternehmen Brita entwickelt, produziert und vermarktet Trinkwasserfilter für den privaten und gewerblichen Gebrauch. Auch Gastronomiebetriebe und Betreiber von Selbstbedienungsautomaten nutzen die Filter von Brita. Gegründet wurde die Firma Brita übrigens 1966 mit der Idee, herkömmliches Leitungswasser zu optimieren. Erste Tischwasserfilter für den Haushalt wurden von Brita in der 70ern im Garten des Gründers Heinz Hankammer produziert.1979 bot Brita die ersten austauschbaren Kartuschen an.
Der größte Konkurrent der Brita Filterkannen ist der österreichischer Konzern BWT. Der Firmenname leitet sich aus Best Water Technology ab. BWT ist Hersteller von Systemen zur Wasseraufbereitung. Das Unternehmen stellt nicht nur Wasserfilter für den Einsatz in der häuslichen Küche her, sondern filtert auch das Wasser in Bereichen wie Schwimmbadtechnik, Hotellerie und Gastronomie. Die vier Haupt-Produktionsstandorte Österreich, Deutschland, Frankreich, Schweiz und zahlreiche Tochtergesellschaften sowie ein weltweit umspannendes Vertriebsnetz.
Wasserfilter in Form von Tischfiltern sind im Handel als Kannen oder Karaffen mit eingebauten Kartuschen erhältlich. Die Wasserfilter bestehen in der Regel aus zwei übereinander liegenden Kammern, die durch eine Filterkartusche getrennt sind. Das Wasser wird sowohl bei Brita als auch bei BWT oben in die Kanne eingefüllt, fließt von der einen Kammer durch den Filter in die andere und wird auf diese Weise gereinigt. Das gefilterte Wasser, das sich nun in der anderen Kammer gesammelt hat, kann nun entnommen werden.
.
Wasseraufbereitung: Wieso sind Tischfilter super? | |
Relativ günstig in der Anschaffung | |
Klein und handlich | |
Unkomplizierte Handhabung | |
Keine Installation nötig |
Wasserfilter nutzen zur Wasseraufbereitung in der Regel eine Filterkartusche aus Ionentauschern und Aktivkohle. Hierbei handelt es sich eigentlich um zwei separate Filtersysteme, die miteinander reagieren.
Der Ionentauscher im Wasserfilter filtert kleinste geladene Teilchen aus dem Wasser und ist selbst in der Lage, Ionen an das Wasser abzugeben. Es filtert Kalziumionen und Magnesiumionen aus dem Wasser und gibt im Gegenzug Wasserstoffionen an das Wasser ab. So wird der Kalkgehalt des Wassers verringert. Das Wasser wird weicher. Der Aktivkohlefilter entfernt zusätzlich mögliche Verunreinigungen wie Chlor, Medikamente oder Düngemittel. Aktivkohlefilter werden entsprechend auch gern im medizinischen Bereich verwendet.
Ebenso gibt es Wasserfilter, die nur mit Aktivkohle arbeiten und nicht zusätzlich einen Ionenaustauscher nutzen. Hier sollte man auf die Art der verwendeten Kohle achten: je feiner das Granulat, umso besser die Filtereigenschaften der Kohle. Hochwertige, feine Aktivkohle Filter sind etwas kostspieliger als gröbere Filter.
Da Aktivkohle Schadstoffe zwar aus dem Wasser herausfiltert, diese jedoch nicht abtötet und unschädlich macht, bleiben diese im Kohlefilter haften. Regelmäßiges Auswechseln des Aktivkohlefilters ist daher Pflicht.
Wasserfilter: Filteranlage für Zuhause?
Eine wesentlich aufwendigere und kostenintensivere Art der Wasserfiltration daheim sind Umkehrosmose Filteranlagen. Auch diese Art von Wasserfilter sind beispielsweise von bekannten Herstellern wie Brita und BWT erhältlich.
Bei dieser Art der Wasseraufbereitung wird Wasser aus der heimischen Leitung durch eine semipermeable (also nur in eine Richtung durchlässige) Membrane geleitet, die durch Lasertechnik ganz fein perforiert wurde. Bei dieser Technik spricht man auch von Nanofiltration. Hierbei wird das durch die feinen Poren gepresste Wasser von Viren, Bakterien sowie Salz, Kalk, Nitrat, Schwermetallen und sonstigen Schadstoffen getrennt. Die unerwünschten Stoffe können die Membran nicht passieren. Nur das gereinigte Wasser gelangt auf die andere Seite. Auch Stoffe, die den Geschmack des Wassers beeinträchtigen könnten, sowie Chlor werden so aus dem Wasser gefiltert. Anschließend wird das Wasser in der Regel remineralisiert. Das so gewonnene Wasser wird umgangssprachlich als "Osmosewasser" bezeichnet. In den USA ist Osmosewasser als Trinkwasserlieferung frei Haus sehr beliebt. Die in Amerika verbreiteten großen Wasserkanister, sind in der Regel mit Wasser gefüllt, welches durch diese Art der Wasseraufbereitung gewonnen wurde.
Es ist möglich, sich eine Umkehrosmose Filteranlage im Haus zu installieren. Diverse Hersteller, so auch Brita und BWT, bieten spezielle Wasserfiltersysteme für den Hausgebrauch an. Diese bestehen aus einem Tank samt Filtereinheit sowie einem separaten Wasserhahn, der in die Küchenarmaturen eingebaut werden muss.
Solche Filteranlagen sind nicht günstig. Die Geräte sind ab 200 Euro aufwärts im Fachhandel erhältlich. Eine Vielzahl von Herstellern, darunter auch die bereits genannten bekannten Firmen wie BWT und Brita, haben eine große Auswahl dieser Anlagen im Angebot. Der Einbau sollte im Zweifelsfall jedoch von einem Profi durchgeführt werden, wodurch nicht unerhebliche Mehrkosten entstehen. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass Wartung und diverse Serviceleistungen oft Teil des Angebots sind, welches einschlägige Anbieter wie Brita und BWT offerieren. Derartige Leistungen vertraglich festzuhalten ist ratsam.
Ganz gleich ob Sie Ihre Filteranlage von BWT, Brita oder einem anderen Hersteller beziehen: Bei der Nutzung gängiger Systeme zur Wasseraufbereitung durch Umkehrosmose entsteht eine große Menge an Abwasser. Zur Erzeugung von einem Liter Osmosewasser, werden 3 Liter ungefiltertes Wasser benötigt. Der Wasserverbrauch steigt im Zuge der Nutzung einer Umkehrosmose Filteranlagen nicht unerheblich. Ebenso sollte man bedenken, dass man Raum für den benötigten Tank sowie einen zweiten Wasserhahn benötigt..
Wasseraufbereitung: Warum ist eine Umkehrosmose-Anlage super? | |
Einheitliches Filterkriterium (das bedeutet: es gibt festgelegte einheitliche Standards, was die Anlage zu leisten hat) | |
Vollautomatischer Betrieb bei Untertischanlage | |
Große Mengen gefiltertes Wasser jederzeit verfügbar | |
Lange Wartungsintervalle | |
Je nach Angebot umfassende Serviceleistungen |
Wasserfilter: Regelmäßig reinigen ist Pflicht
Solltet ihr euch für ein Wasserfiltersystem für Zuhause entscheiden, ist es überaus wichtig, feste Intervalle für Reinigung und Wartung des Filtersystems einzuhalten sowie die Kartuschen für den Filter regelmäßig auszutauschen. Nur so haben Keime keine Chance.
Da manche Nutzer an dieser Stelle nicht genügend Sorgfalt walten lassen und die Kartuschen nicht regelmäßig austauschen und säubern, sind Wasserfiltersysteme etwas in Verruf geraten. Von Verbraucherschützern wurden die Filtersysteme wiederholt als schädlich bezeichnet. Ihr kritischer Ruf beruht jedoch zumeist auf der Tatsache, dass die im Filter befestigten Kartuschen Keime aufwiesen, die so ins Trinkwasser gelangten. Diese waren jedoch das Ergebnis von mangelnder Hygiene.
Ebenso kann Leitungswasser schädlich sein, wenn der Wasserhahn, aus dem das Wasser kommt, Keime enthält, oder die Rohre innerhalb der Leitungen einen Defekt aufweisen.
Nicht unterschätzen sollte man auch die Lagerung bzw. Standort des Wasserfiltersystems. Keime mögen es warm! Vermeiden solltet ihr daher starke Sonneneinstrahlung und Hitze. Das Filtersystem direkt am Fenster aufzustellen ist daher wenig sinnvoll. Filtersysteme in Form von Kannen und Wasserkaraffen solltet ihr nach Möglichkeit im Kühlschrank aufbewahren.
Nach spätestens vier Wochen sollte die Kartusche in Kannensystemen gewechselt werden. Bei einer eingebauten Filteranlage unter der Spüle empfiehlt es sich, den Filter allerspätestens nach 6 Monaten auszutauschen. Der Membrantausch ist alle 3-4 Jahre erforderlich.