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Kokosblütenzucker – gesünder als raffinierter Zucker?

Kokosblütenzucker

Kokoszucker – alles von Herkunft bis Verwendung

Kokosblütenzucker ist der neue Liebling unter den alternativen Süßungsmitteln – besonders mineralstoffreich soll er sein und dabei einen niedrigen glykämischen Index aufweisen. Doch was ist wirklich dran am Kokosblütenzucker? Und lohnt sich der Umstieg von raffiniertem Zucker?

Kokosblütenzucker – so wird er gewonnen

Zur Gewinnung von Kokosblütenzucker, der auch Kokoszucker genannt wird, werden Kokosblüten angeschnitten und der Saft wird aufgefangen. Anschließend wird der Saft gesiebt und über offenem Feuer zu Sirup eingekocht. Dann wird die Masse eingedickt, bis der Sirup kristallisiert. Zu guter Letzt wird die ausgekühlte Masse Kokosblütenzucker noch gemahlen.
Beim ähnlichen Palmzucker können die Blüten nicht nur von Kokospalmen, sondern auch von Ölpalmen und anderen Palmensorten stammen.

Kokosblütenzucker – so verwendet man ihn

Kokoszucker zeichnet sich durch einen besonders karamelligen Geschmack aus – überraschenderweise schmeckt und riecht er jedoch kaum nach Kokos. Besonders am Kokosblütensirup ist auch sein niedriger Schmelzpunkt – er zergeht fast auf der Zunge. Kokosblütenzucker eignet sich besonders gut als i-Tüpfelchen auf Desserts und Drinks. Theoretisch lässt sich mit Kokoszucker raffinierter Zucker im Verhältnis 1:1 ersetzen – für einen ganzen Kuchen ist Kokosblütenzucker aber den meisten zu teuer.

Kokosblütenzucker – wie gesund ist er wirklich?

Kokosblütenzucker wird oft nachgesagt, dass er gesünder sei als raffinierter Zucker – vor allem durch seinen Mineralstoffgehalt und seinen niedrigen glykämischen Index. Das Problem bei Kokosblütenzucker ist jedoch, dass es noch kaum repräsentative Studien zu Nährstoffgehalt und Co. gibt. So wurde zum Beispiel die Studie, auf die sich die Behauptung, Kokosblütenzucker habe einen niedrigen glykämischen Index, stützt, an lediglich zehn Probanden durchgeführt – ein Wert, den man durchaus anzweifeln kann. Laut der amerikanischen Diabetes Asscociation ist es vollkommen in Ordnung, Kokosblütenzucker zu konsumieren – Diabetiker sollten Kokosblütenzucker jedoch nicht anders verwenden und berechnen als Haushaltszucker. Kokosblütenzucker ist daher leider kein Freifahrtschein für süße Gelüste, wenn man Zucker eigentlich reduzieren will oder sollte.

Kokosblütenzucker hat übrigens keine Rohkostqualität, auch wenn dies oft behauptet wird, denn er wird während seiner Verarbeitung auf mindestens 70 Grad erhitzt.

Mineralien im Kokoszucker

Auch für den Mineralstoffgehalt von Kokosblütenzucker variieren die angegebenen Werte, z.B. für Magnesium und Eisen. Und selbst wenn Kokosblütenzucker tatsächlich mineralstoffreicher sein sollte als raffinierter Zucker – niemand muss eine teure Zuckeralternative kaufen, um seinen Bedarf an Mineralien abzudecken. Wer sich abwechslungsreich mit viel Gemüse und Obst ernährt, muss keine Mineralstoffe über Zucker aufnehmen.

Bio-Kokosblütenzucker und günstige Varianten

Der teurere Kokosblütenzucker im Handel ist oft Bio-Kokosblütenzucker. Bei besonders günstigen Varianten sollten Sie vorsichtig sein, denn dieser Kokoszucker wird manchmal mit gewöhnlichem Palmzucker oder Rohrzucker gestreckt.
Die Herstellung von Bio-Kokosblütenzucker gilt als besonders nachhaltig, da den Kleinbauern durch die Kokospalmen eine Vielzahl von verwertbaren Materialien wie Kokosnüssen, Kokosöl und Co. zur Verfügung stehen. Schon 20 Palmen können einem Bauern ein Auskommen sichern.

Kokosblütenzucker kaufen?

Wer neugierig ist, sollte sich ein Gläschen Bio-Kokosblütenzucker im Reformhaus kaufen und den karamelligen Geschmack auf Eis oder Joghurt ausprobieren. Man sollte Kokosblütenzucker jedoch nicht als den ultimativen Zuckerersatz sehen, denn sein glykämischer Index ist zu wenig untersucht. Auch ist keine teure Alternative zu raffiniertem Zucker notwendig, denn Mineralien und Vitamine kann man über Gemüse und Obst wesentlich einfacher aufnehmen.

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