Ananas: Wie die Frucht beim Abnehmen hilft
Die Möglichkeiten, Ananas in die Ernährung zu integrieren, sind sehr vielfältig: Ihr süßes, fruchtig-säuerliches und saftiges Fruchtfleisch passt zu Süßspeisen wie herzhaften Currys, aber auch zu Desserts. Zugleich versorgt die Frucht Ihren Körper mit wertvollen Nährstoffen – ideal also für eine Diät? Wenn es darum geht, Ihre Ernährung dauerhaft umzustellen, um alte Laster mit dieser Varianz an kalorienarmen Gerichten, Snacks und Desserts zu überwinden und langfristig abnehmen zu können, unbedingt. Einer Gewichtsabnahme geht nämlich leckeres Essen voraus, davon sind wir überzeugt. Aber der Verzehr von Ananas zum Ziel einer Gewichtsabnahme birgt Tücken.
Abwechslung ist das Stichwort: Darin liegt letztendlich auch das Geheimnis einer Diät, die es schafft, Gewohnheiten aufzubrechen und die Ernährung dauerhaft auf gesunde Kost zu fokussieren. Je reichhaltiger und abwechslungsreicher das Nahrungsspektrum dabei ist, desto weniger laufen Sie Gefahr, in alter Manier zu essen. Die Ananas kann Ihnen dabei helfen, Alltagsgerichte aufzupeppen und den Heißhunger auf Süßspeisen zu zügeln. Uns geht es mit der exotischen Frucht um Varianz in der Ernährung, durch die Sie dauerhaft abnehmen können, nicht aber um Einseitigkeit: Wieso eine Ananas-Diät keinen dauerhaften Erfolg beim Abnehmen verbuchen kann, die Früchte dennoch weit oben auf Ihrem Ernährungsplan stehen sollten, haben wir daher für Sie zusammengestellt.
Ananas-Diät: Mythos Fettabbau
Einseitige Ernährung beim Abnehmen wird mit Unterversorgung des Körpers und einem Jojo-Effekt gesühnt. Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass sämtliche einseitige Diäten, die eine schnelle Gewichtsabnahme versprechen, weder gesund sind, noch von dauerhaftem Erfolg zeugen können. Bei der Ananas-Diät dürfen Sie über mehrere Tage nur Ananas essen, in der Hoffnung, dass das Enzym Bromelain den Fettabbau anregt. Das kann es allerdings nicht, da das Enzym durch die Magensäure deaktiviert wird, noch bevor es in den Darm gelangt. Die Gewichtsabnahme während der Ananas-Diät kommt eher durch einen hohen Wasserverlust und Muskelabbau zustande.
Die Ananas-Diät ist auch deshalb zum Abnehmen ungeeignet, weil Sie durch den einseitigen Verzehr von Ananas Fruchtzucker zu sich nehmen, der den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Insulin wird dadurch ausgeschüttet, das den Fettabbau hemmt – den Fettaufbau ja sogar fördert. Für Ihr Wohlbefinden bedeutet das, dass Sie ständigen Hungergefühlen ausgesetzt sind.
Bromelain: Wirkung des Enzyms aus der Ananas
Die Annahme, dass Bromelain am Fettabbau beteiligt ist, rührt von der Beobachtung, dass das Enzym Proteine spaltet. Daher wird Bromelain wie auch das Enzym Papain aus der Papaya zum Zartmachen von Fleisch gebraucht. Der Transfer auf Fettzellen im Körper ist aber nicht möglich. Beim Essen spürt man die Aktivität der Inhaltsstoffe in der Ananas aber trotzdem, auch wenn noch nicht hinlänglich erwiesen werden konnte, wodurch das häufig auftretende Zungenkribbeln ausgelöst wird: Vermutet wird, dass entweder das Enzym Bromelain, das biogene Amin Serotonin oder Fruchtsäuren das Brennen auf der Zunge verursacht.
Die entzündungshemmende Wirkung des Enzyms ist jedoch belegbar – wenn auch in konzentrierter Tablettenform. Präparate aus der Naturmedizin, die gegen Husten und Halsschmerzen entwickelt wurden, enthalten außerdem Bromelain.
Ananas: Nährwerte im Überblick
Der Verzehr von Ananas allein lässt die Fettzellen nicht schmelzen – und trotzdem ist die Ananas eine große Unterstützung beim Abnehmen im Sinne einer Ernährungumstellung. Wer Ananas in seinen Speiseplan integriert, versorgt seinen Körper mit wertvollen Vitaminen und Nährstoffen. Neben Vitamin C liefert das Fruchtfleisch Kalium und Spurenelemente. Die Früchte haben außerdem einen hohen Wasseranteil, der den Stoffwechsel beim Abnehmen unterstützt.
Nährwerte Ananas | Energie | Kohlenhydrate | Wasser | Vitamin C | Kalium |
pro 100 g frische Ananas | 56 kcal / 232 kJ | 12,4 g | 84,7 g | 20 mg | 172 mg |
pro 100 g Dosen-Ananas | 66 kcal / 277 kJ | 15,2 g | 82 g | 7 mg | 123 mg |
pro 100 ml Ananassaft | 53 kcal / 220 kJ | 12 g | 85,6 g | 9 mg | 149 mg |
Quelle: Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle
Ananas und Milchprodukte: Verträgt sich das?
Frische Ananas schmeckt in Kombination mit Milch, Joghurt und Quark bitter. Grund dafür ist das Enzym Bromelain, das die Milcheiweiße spaltet. Die Betonung liegt auf frisch angeschnittenen Früchten: Nachspeisen mit Mascarpone, Sahne und Quark sind dennoch genießbar – solange man Ananas aus der Dose verwendet. Woran das genau liegt, erklären wir nachstehend im Vergleich zwischen frischem Obst und Ananas aus der Dose.
Ananas: Frische Früchte vs. Konservenobst
Haben Sie die Wahl, ist frisches, saisonales Obst allein des Geschmacks wegen zu bevorzugen. Früchte aus der Dose sind aber nicht zwangsläufig von schlechter Qualität. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie reif geerntet werden. Das Aroma der Früchte ist demnach voll ausgebildet, wenn sie weiterverarbeitet werden – nicht unwesentlich bei nichtklimakterischen Früchten wie der Ananas. Diese reifen nämlich nicht nach. Süße, die sich in der Wachstumsphase nicht ausgebildet hat, wird sich nach der Ernte nicht nachträglich ausbilden. Andererseits wird Ananas pasteurisiert, bevor sie in die Konservendosen gelangt. Durch das Erwärmen der Früchte wird das Enzym Bromelain deaktiviert. Dafür werden mit Ananas aus der Dose Gelatine-Tortengüsse fest.
Ursprünglich kommt die Ananas aus Amerika. Mittlerweile wird die Ananaspflanze, die zur Familie der Bromeliengewächse zählt, in allen Gebieten mit tropischem Klima kultiviert. Sie wächst am Boden und trägt die Ananas als reife Frucht auf einem Stamm. Exportierte Früchte kommen meist aus Costa Rica, Thailand, den Philippinen, aber auch von der Elfenbeinküste. Dort werden die Früchte zu einem Großteil für den direkten Verzehr oder die Verarbeitung zu Konservenobst und Saft reif geerntet. Für den Export wird die Ananas allerdings vor ihrer Vollreife vom Stamm getrennt. Ausreichend reife Früchte können Sie im Supermarkt dennoch finden.
Frische Ananas: Reifegrad feststellen
Für den Export vorbereitete Früchte können nur wenig süß sein. Den Reifetest sollten Sie daher mit jeder Ananas vor dem Kauf durchspielen:
- Ziehen Sie an den schmalen Blättern der Frucht. Lösen sie sich mit geringem Widerstand, ist die Ananas reif. Blätter, die sehr fest in der Ananas stecken, deuten darauf hin, dass die Frucht nicht ausgereift ist.
- Das Aroma einer reifen Ananas können Sie nicht nur schmecken, sondern auch riechen: Die Früchte sondern einen süßen Duft ab, wenn sie reif sind.
- Die Frucht gibt mit ein wenig Druck leicht nach. Achten Sie darauf, dass die Südfrucht trotzdem fest ist und keine Druckstellen aufweist.
Überreife Früchte erkennen Sie
- am Geruch: Überreife Früchte gären
- an den Blättern: Sie lösen sich fast von alleine
Die Farbe der Schale reicht von grün bis gelb, ist allerdings kein Indikator für den Reifegrad. Früchte, die zu wenig Süße haben, als dass Sie sie pur essen möchten, eignen sich dennoch zum Verzehr: in würzigen Currys, zu Hähnchen und Reis. Damit wertet das Fruchtfleisch Gerichte und Ihre Ernährung auf.
Ananas und Ernährung: Wie viel Ananas dürfen Kinder essen?
Sobald Kinder mit ihrem ersten Lebensjahr damit beginnen, vom Teller der Eltern mitessen zu wollen, stellen sich viele Mütter die Frage, wie viel Kleinkinder von säurehaltigem Obst wie der Ananas essen dürfen. Eine gute Richtschnur ist die Menge Obst, die in eine Kinderhand passt. Solange Sie darauf achten, dass Ihr Kind ein abwechslungsreiches Angebot an frischem Obst bekommt, sind Sorgen über saure Früchte unbegründet.
Kindern einen gesunden Snack vorzusetzen, ist mit einer Portion Kreativität eine unkomplizierte Aufgabe. Ananas in Streifen geschnitten und mit Himbeersauce beträufelt sieht Pommes Frites mit Ketchup unverschämt ähnlich und schummelt Kindern Vitamine in die Ernährung – und so manchem Erwachsenen auch. Rezeptideen wie diese finden Sie auf der nächsten Seite.
Rezepte mit Ananas – Erfrischend bis herzhaft
Die Ananas hat viele Liebhaber, weil sie nicht nur pur ihr fruchtig-säuerliches Aroma entfaltet, sondern auch mit anderen Lebensmitteln harmoniert. In Currys, zu Reisgerichten und Hähnchen ist das Fruchtfleisch der Ananas Hauptbestandteil süß-saurer Kreationen. Und so kann man sie in alle Gänge eines Menüs integrieren. Beachten müssen Sie nur, dass frische Ananas das Enzym Bromelain enthält und Milcheiweiße oder Gelantine spaltet. Dadurch werden Desserts mit Milchprodukten und frisch geschnittener Ananas bitter und Torten mit Gelantine-Guss nicht fest. In der Ananas aus der Dose ist das Enzym deaktiviert, weil das Fruchtfleisch zuvor pasteurisiert wurde. Damit können Sie also loslegen und die Ananas nach Wunsch grillen, in Koskosraspeln wälzen und rösten, Soßen aufwerten, Smoothies und Cocktails mixen, frittieren oder einfach pur in Himbeer-Sauce dippen. Von erfrischend bis herzhaft haben wir anregende Rezeptideen aus der Chefkoch-Community zusammengestellt.