
Granatapfel – süß und sauer zugleich, mit Biss und saftig – so schmecken die Kerne des Granatapfels. Aber wie entkernt man den Granatapfel, ohne dass Wände, Hände und Klamotten rot eingefärbt werden vom Granatapfelsaft? Mit den richtigen Tipps ist es ganz einfach – und der Aufwand lohnt sich für leckere Salate, Desserts, Sirup und Likör mit Granatapfel!
Das erste ungeübte Öffnen eines Granatapfels endet meist in einer Küchenschlacht und ruinierter Kleidung. Dabei kann ein Granatapfel ganz einfach entkernt werden. Zieh trotzdem am besten immer eine Schürze an, wenn du mit Granatäpfeln kochst, denn der Granatapfelsaft ist schlecht zu entfernen, wenn er einmal eingetrocknet ist.
Granatapfel entkernen: Die Klopf-Methode
Traditionell wird ein Granatapfel so entkernt: Schneide den Granatapfel einmal "um den Bauch herum" ein – danach kannst du den Granatapfel ohne großen Kraftaufwand aufbrechen. Lege den Granatapfel nun mit der Schnittfläche nach unten auf die gespreizte Handfläche und klopf mit einem Löffelstil kräftig auf die Außenseite. Am besten machst du das natürlich über einer Schüssel, damit die Kerne hineinfallen können. Anschließend musst du nur noch die weißen Häutchen der Kerne entfernen, denn diese schmecken bitter.
Einfacher geht's nicht: Granatapfel in Wasser entkernen
Eine besonders einfache Methode ist das Entkernen des Granatapfels in einer Schüssel Wasser. Dafür den Granatapfel wie oben beschrieben aufbrechen und ihn dann in eine Schüssel Wasser legen. Nun die Schale nach und nach weiter aufbrechen und die Kerne mit den Fingern aus der Frucht lösen: Die Kerne des Granatapfels sinken zu Boden, während die Hautstücken an der Oberfläche treiben. Jetzt musst du nur noch die Hautstückchen abschöpfen und die Kerne in ein Sieb schütten. Das praktische an dieser Methode ist, dass man keine Saftspritzer befürchten muss und dass die Haut sich leichter von den Kernen des Granatapfels trennt.
Granatapfelsaft: Auspressen oder direkt austrinken
Der Granatapfel kann auch ganz einfach in einer Zitruspresse ausgepresst werden, falls du nur den Granatapfelsaft verwenden möchtest. Wer es besonders eilig hat, kann den Granatapfel auch kräftig auf dem Tisch hin und her rollen, anschließend ein kleines Loch hineinschneiden und den Granatapfel mit einem Strohhalm austrinken.
Granatapfel kaufen – reife Granatäpfel erkennen
Da Granatäpfel nicht nachreifen, solltest du die leckere Frucht reif kaufen. Einen reifen Granatapfel erkennst du daran, dass er schon leicht welk aussieht und in etwa so nachgiebig ist wie eine Avocado. Lass die Finger besser weg von einem Granatapfel, der frisch und knackig aussieht, denn diese besonders verführerisch wirkenden Exemplare sind meist unreif und sauer. Einen reifen Granatapfel erkennt man auch an einem leicht metallischen Klang, wenn man die Frucht mit dem Fingerknöchel beklopft. Im gut sortierten Obstladen kann man oft sowohl saure als auch süße Granatäpfel kaufen – geh also am besten zum Fachmann und lass dich beraten, wenn du zum ersten Mal einen Granatapfel kaufst. Übrigens sind Granatäpfel recht lange haltbar: Einen reifen Granatapfel kannst du mehrere Wochen im Kühlschrank lagern. Die Hauptsaison für Granatäpfel ist von September bis Dezember – der Granatapfel wird oft aber auch darüber hinaus angeboten.
Granatapfel Rezepte
Mit den Kernen des Granatapfels und auch mit Granatapfelsaft kann man viele köstliche Leckereien zubereiten. Die süßen Kerne schmecken pur schon wunderbar und lassen sich als farbenfrohe Dekoration für Desserts wie Quark, Panna cotta, Milchreis und Co. verwenden. Auch auf einer Torte machen sich Granatapfelkerne wunderbar. Besonders erfrischende Farbtupfer im Winter sind auch Getränke mit Granatapfel – für einen Smoothie kannst du die Granatapfelkerne einfach komplett pürieren. Oder du stellst aus Granatapfelsaft einen Sirup her, der wunderbar in Prosecco oder in einem Glas Mineralwasser schmeckt.
Neben Desserts und Drinks schmeckt der süße Granatapfel aber auch in herzhaften Speisen köstlich. Probier doch mal Granatapfel im Salat, in der Pastasauce oder auch Couscous mit Granatapfel. Auch Granatapfelsoße schmeckt köstlich – besonders zu Wild passt die fruchtige Soße wunderbar.
Granatapfel – wie gesund ist er?
Granatäpfel sind nicht nur lecker, sondern auch noch sehr gesund – allerdings werden die Wunderwirkungen des Granatapfels manchmal übertrieben. So werden dem Granatapfel positive Wirkungen auf Beschwerden in den Wechseljahren, bei Prostatakrebs und Brustkrebs nachgesagt. Allerdings sind diese Wunderwirkungen nicht wissenschaftlich belegt. Unbestritten ist allerdings, dass der Granatapfel viele Polyphenole enthält – diese sollen eine schützende Wirkung auf die Herzkranzgefäße haben. Außerdem liefert der Granatapfel Eisen, Kalium und B-Vitamine.
Granatapfel-Warenkunde
Der Granatapfel ist eine Frucht mit langer Geschichte – vor allem in Asien, im Nahen Osten und im Mittelmeerraum hat er Tradition. Auch im Rest Europas ist der Granatapfel inzwischen angekommen und wird immer beliebter.
Der Granatapfel sieht dem Apfel zumindest von außen etwas ähnlich: Beide sind kugelrund und haben an einem Ende Kelchblätter. Aber das sind auch die einzigen Gemeinsamkeiten: Der Granatapfel hat eine ledrige Haut und besteht innen aus vielen kleinen Kernen bzw. Samen, die von Wänden durchzogen sind. Eine Frucht enthält etwa 400 Samen.
Granatapfel schmeckt einfach köstlich – wenn man es geschafft hat, an seine süßen Kerne zu kommen! In unserer Rezeptstrecke findest du leckere herzhafte Gerichte mit Granatapfel oder Granatapfelsoße, süße Köstlichkeiten mit Granatapfelsirup und Rezepte für Likör und Gelee. Wie wäre es mit einem winterlichen Feldsalat mit Granatapfel oder Milchreis mit Granatapfel? Auch zu Hühnchen passt Granatapfel wunderbar. Gerade im Winter sorgt der Granatapfel für einen fruchtigen Vitaminkick und schöne Farbtupfer – eine echte Gourmet-Frucht für kalte Tage. Guten Appetit!