In Deutschland weitestgehend unbekannt ist die brasilianische Küche so vielseitig wie das riesige Land selbst und hat einiges mit der portugiesischen Küche gemein. Wem also portugiesisches Essen gut schmeckt, der findet auch in der brasilianischen Küche Gerichte, die ihn glücklich machen.
Brasilianische Küche: vielseitige Einflüsse von Portugal bis Japan
Die Regionen Brasiliens haben nicht nur sehr unterschiedliche klimatische Bedingungen – sie waren auch ganz unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt. Europäische Immigranten kamen nicht nur aus Portugal, sondern auch ausSpanien, Deutschland,Italien, Polen und der Schweiz nach Brasilien – und brachten ihre Essgewohnheiten und Lieblingszutaten mit. Auch afrikanische Sklaven und japanische Einwanderer im 20. Jh. hatten großen Einfluss auf die brasilianische Küche. Sie alle versuchten mit der traditionellen Küche der indigenen Bevölkerung glücklich zu werden und durch Austausch und Neugier entstanden so ganz neue Gerichte und brasilianische Regionalküchen.
Dabei hat die brasilianische Küche vielfältige Leckereien zu bieten: Fischgerichte und Eintöpfe, Kuchen und Süßspeisen, Cocktails und noch viel mehr. Die Zutaten, die dir eher unbekannt sind, kannst du teilweise in Spezialitätengeschäften, Asialäden oder auch afrikanischen Läden kaufen – in Letzteren erhält man zum Beispiel auch Maniokwurzeln. Koche dich doch mit unserer Rezeptstrecke einmal quer durch das große Land und lerne Brasilien auf eine ganz neue Art und Weise kennen.
Brasilianische Küche: Rezepte mit Maniok, Kokosmilch und Co.
Brasilianische Küche: die beliebtesten Gerichte und Zutaten
Den einzelnen Regionalküchen Brasiliens könnte man eigene Kochbücher widmen – lieber stürzen wir uns direkt auf die leckersten brasilianischen Rezepte und Zutaten und lernen so die brasilianische Küche kennen!
Maniok: leckerer brasilianischer Kartoffelersatz
Vom Maniok wird hauptsächlich die Wurzel verspeist – sie kann wie Kartoffeln zubereitet werden. Europäische Einwanderer lernten die Maniokwurzel kennen und lieben, als sie auf der Suche nach einem Kartoffelersatz waren. Maniok schmeckt auch aus dem Backofen wunderbar und lässt sich gut frittieren. Geschmacklich ähnelt Maniok der Kartoffel, ist aber ein wenig süßer. Auch Maniokmehl ist in der brasilianischen Küche beliebt – aus ihm werden Fladen, Brei und alkoholische Getränke hergestellt. Für die beliebte Beilage Farofa wird das Maniokmehl geröstet und in Butter gebraten.
Moqueca: brasilianischer Eintopf mit Kokosmilch
Die Moqueca, ein Eintopf, ist eines der bekanntesten Gerichte der brasilianischen Küche und typisch für die Fusionsküche Brasiliens – in diesem Fall waren es afrikanische Einflüsse, die zur Entstehung der brasilianischen Leibspeise führten. Moqueca wird in ihrer bekanntesten Variante mit Fisch, Kokosmilch, Palmöl und Tomaten zubereitet, kann aber auch mit Hühnchen oder vegetarisch genossen werden.
Feijoada: portugiesisches Nationalgericht
Feijoada ist ein Eintopf, der meist aus schwarzen Bohnen zubereitet wird – er ist in Portugal und ehemaligen portugiesischen Kolonien verbreitet und beliebt. Die brasilianische Version der Feijoada wird mit verschiedenen Fleischsorten hergestellt und mit Reis, Farofa, Kohl und Orangenscheiben serviert.
Caipirinha: Brasilien im Glas
Caipirinha, der sommerliche Cocktail aus Cachaça, Limette, Zucker und Eis. In Brasilien wird Caipirinha übrigens meist mit weißem Zucker und Eiswürfeln hergestellt, während Caipirinha in Deutschland meist braunen Zucker und Crushed Ice enthält.
Pão de queijo: Käsebrot mal anders
Pão de queijo ist ein köstliches Käsebrot, das aus Tapioka (Stärke, die aus der Maniokwurzel gewonnen wird) hergestellt wird. Weitere Zutaten sind ganz unterschiedliche Käsesorten und je nach Variante auch zusätzliche Leckereien.
Tacacá: brasilianische Suppe
Tatacá ist eine traditionelle brasilianische Suppe, die aus getrockneten Garnelen, Jambublättern und Maniok gekocht wird und besonders im nördlichen Teil Brasiliens bekannt ist.
Acarajé: feurige frittierte Bällchen
Acarajé sind feurig scharfe Bällchen aus Bohnen und Garnelen, die in Palmöl frittiert werden. Seinen Ursprung hat das Rezept in Westafrika – heute ist es besonders im brasilianischen Nordosten beliebt.
Gezuckerte Kondensmilch
Eine besonders beliebte Zutat für Desserts in der brasilianischen Küche ist gezuckerte Kondensmilch, die man selbst herstellen kann, aber auch als Milchmädchen im Supermarkt findet. Gezuckerte Kondensmilch wird sowohl für Torten und Kuchen als auch für Cremes und Pralinen genutzt – dank ihr wird einfach alles zuckersüß!