Thunfisch ist der wohl vielseitigste Fisch, den es gibt. Denn mit Thunfisch gibt es unzählige Rezepte, die abwechslungsreich und sogar untypisch für Fisch sind. So findet man den Thunfisch nicht nur auf einem Sandwich mit Salat, Tomate, Gurke und Thunfisch, sondern auch auf einer saftigen Pizza mit Zwiebeln und Thunfisch oder in einem feinen Vitello Tonnato, in dem der Thunfisch sich unscheinbar versteckt.
Letzteres zählt nur jener zu Thunfischrezepten, der die Zutaten für diesen Rezeptklassiker kennt. Obwohl der Name schon darauf hindeutet, sieht man dem Gericht kaum an, dass es Thunfisch enthält. Selbst roh schmeckt der Thunfisch wirklich hervorragend und ein Sushi kommt kaum ohne frischen Thunfisch aus.
Thunfisch aus der Dose
Häufig wird auch Thunfisch aus der Dose in der Küche verwendet. Das ist praktisch, weil er lange haltbar ist und immer eine Dose im Haus sein kann, ohne dass diese schnell abläuft. Mit einer Dose weißer Bohnen hat man so blitzschnell ein leckeres Gericht gezaubert, ohne dass man groß einkaufen muss. Ein Salat aus Thunfisch und weißen Bohnen ist im Handumdrehen zubereitet. Für das Rezept eine Dose weiße Bohnen abgießen, kurz abspülen und in die Salatschüssel geben. Eine kleine Zwiebel (gerne rot) würfeln und mit dem Thunfisch dazugeben. Für das Dressing eine halbe Zitrone pressen, Salz, Pfeffer und eine Knoblauchzehe (gepresst), mit dem Zitronensaft verrühren. Olivenöl hinzugeben und über den Salat gießen. Wer mag, kann frisch gehackte Kräuter hinzufügen wie Rosmarin, Basilikum, Petersilie, Oregano. Ein leckerer Sommersalat, der ordentlich satt macht!
Thunfisch auf dem Grill
Ein frisches Thunfischsteak eignet sich natürlich ganz hervorragend für den Grill. Am Atlantik oder am Mittelmeer bekommt man Thunfischsteaks in ganzen Scheiben – also mit Gräten. Der Thunfisch kann eine Größe von 4,5 Metern erreichen. Deshalb sehen wir im Fischladen auch niemals einen Thunfisch im Ganzen, sondern immer vorfiletierte Stücke, bei denen man sich kaum an einer Gräte verschlucken kann. Denn kleine Gräten wie in anderen Fischen findet man im Thunfischfleisch nicht. Die Gräten sind sehr groß und so kann das Filet grätenfrei filetiert werden. Ob mit oder ohne Gräte, kann das Thunfischsteak ebenso wie ein normales Steak rare, medium oder well-done gebraten werden, je nach Geschmack ist das Fleisch dann durchgebraten zartrosa oder noch roh dunkelrot.
Sushi mit Thunfisch
Thunfisch ist neben Lachs der beliebteste Fisch für Sushi. Ob Nigiri, Sashimi oder Maki – Thunfisch eignet sich hervorragend für jede Art von Sushi und darf auf keinen Fall fehlen. Das feste rote Fleisch lässt sich auch wie rohes Rindfleisch zu einem feinen Carpaccio aus Thunfisch verarbeiten. Es sieht ganz vorzüglich aus, wenn die Scheiben so dünn geschnitten werden, dass sie fast durchsichtig sind und auf einem weißen Teller leuchtend rot strahlen. Als Sauce eignet sich für ein Carpaccio eine Balsamico-Sojasaucen-Vinaigrette. Für diese eine Zwiebel und ein fast ebenso großes Stück Ingwer würfeln und in Olivenöl andünsten – Knoblauch nicht vergessen. Mit einem guten Schuss Balsamico ablöschen, Säure etwas abkochen lassen und dann Sojasauce dazu – fertig.
Für alle, die jetzt Lust auf selbst gemachtes Sushi bekommen haben: Unser Sushi-Experte Joachim Wolfahrt gibt im Video Tipps zum perfekten Sushi-Fisch, unter anderem für frischen Thunfisch:
Thunfisch – im Mittelmeer droht die Überfischung
Nicht nur Greenpeace berichtet darüber, wie schlecht es um den roten Thunfisch aus dem Mittelmeer steht. Die Meere werden so leer gefischt, dass er vom Aussterben bedroht ist. Nur ein Fangverbot könnte dazu beitragen, dass sich die Bestände wieder erholen könnten. Hinzu kommt, dass Thunfische zu den Fischen gehören, die sich nicht oder noch nicht züchten lassen. Aktuell wird die Thunfischzucht zwar erforscht, allerdings scheint es kein leichtes Unterfangen zu sein.
Denn zum einen müssen die Thunfische dazu gebracht werden, sich in einer Aquakultur überhaupt fortzupflanzen, und zum anderen brauchen die Räuber der Meere sehr viel Futter. Sie ernähren sich selbst von Fischen und eine Aufzucht ist dementsprechend schwierig, teuer und durch den Fischbedarf als Futter auch kontraproduktiv.
Kann man nach diesen Informationen Thunfisch noch mit gutem Gewissen essen? Die Antwort ist ja – aber verzichtet lieber auf roten Thunfisch. Beispielsweise ist Bonito Thunfisch aus dem Südpazifik zu empfehlen oder weißer Thunfisch, ebenfalls aus dem Pazifik. Beim Einkauf von Fisch sollte in jedem Fall auf Siegel der nachhaltigen Fischerei geachtet werden wie das MSC-Siegel.