Low Carb & Ernährung

Aspartam – ist der beliebte Süßstoff gefährlich?

Der Süßstoff Aspartam ist ein weißes Pulver

Aspartam – Was ist dran an der Kritik am Süßstoff?

Immer wieder warnen Stimmen vor den Gesundheitsgefahren des Süßstoffes Aspartam – Krebs, Diabetes, Blindheit, Migräne, Depressionen, Alzheimer und Tumore sind nur einige der Krankheiten, mit denen Aspartam dabei in Verbindung gebracht wird. Was aber ist wirklich dran an den Bedenken bezüglich Aspartam? Sollte man auf den Konsum des weit verbreiteten Süßstoffes lieber verzichten?


Aspartam – Ist der weit verbreitete Süßstoff gefährlich?

Aspartam ist eines der beliebtesten Süßstoffe der Lebensmittelindustrie und ist sowohl in Süßigkeiten und Light-Produkten enthalten als auch als Süßstoff in Tablettenform erhältlich. Es gibt wohl kaum jemanden, der noch nie mit Aspartam in Berührung gekommen ist, denn selbst wenn man nicht gezielt Lightprodukte konsumiert – auch Kaugummi und Marmeladen können Aspartam enthalten. Industrie und diejenigen, die abnehmen wollen, schätzen Aspartam, weil der Süßstoff fast so schmeckt wie Zucker, aber 200 mal süßer ist und so gut wie keine Kalorien enthält. Zudem hat Aspartam kaum einen bitteren Beigeschmack – das Problem vieler anderer Süßstoffe.

Aspartam wird weltweit seit über 30 Jahren eingesetzt – und seitdem wird es immer wieder in wissenschaftlichen Studien untersucht. Seit 2002 hat die EFSA, die Behörde für Lebensmittelsicherheit, die Sicherheit von Aspartam regelmäßig überprüft und bestätigt. Und immer wieder kommt die EFSA zu dem gleichen Ergebnis: Aspartam ist in den Mengen, die den Lebensmitteln zugesetzt und verzehrt werden, für die allgemeine Bevölkerung unbedenklich. Laut der EFSA haben 40 mg pro kg Körpergewicht und Tag keine Auswirkungen auf die Gesundheit. Denn, auch das stellt die EFSA klar, Methanol, Phenylalanin und Asparaginsäure, komme auch in natürlichen Lebensmitteln vor, wie Obst, Gemüse oder Säften.

Warum werden trotzdem immer wieder Bedenken zu Aspartam geäußert? In Dokumentationen wie "Unser tägliches Gift" und Büchern wie "Die Ernährungslüge" ist Aspartam eines der Themen, das immer wieder aufgegriffen wird. Gegner und Befürworter haben Studien auf ihrer Seite – von denen laut Experten nur ein Bruchteil zitierfähig und repräsentativ sind.

Was ist Aspartam?

Zunächst sollte man verstehen, was Aspartam ist. Aspartam (engl. Aspartame) wird synthetisch hergestellt und kommt als Zusatzstoff Aspartam oder E 951 in Lebensmitteln vor. Aspartam ist eine chemische Verbindung, die aus zwei Aminosäuren (in diesem Fall Asparaginsäure und Phenylalanin) besteht. Im Normalfall wird Aspartam vom Menschen in diese drei Bestandteile verstoffwechselt: Asparaginsäure und Phenylalanin sowie Methanol.

Bereits 1965 wurde Aspartam zufällig entdeckt – allerdings erst 1981 in den USA zugelassen. Die erlaubte Tagesdosis beträgt gemäß der EFSA 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht – das entspricht für einen Menschen mit 70 kg Körpergewicht 266 Süßstofftabletten oder mehr als 4 Liter Limonade, die mit Aspartam gesüßt wurde.

Aspartam ist auch als Tafelsüße erhältlich

Aspartam – Welcher Bestandteil aus dem Süßstoff könnte gefährlich sein?

Kritiker von Aspartam schreiben teilweise jedem der drei Bestandteile gesundheitsgefährdende Wirkungen zu – laut ihnen können sowohl Methanol als auch Phenylalanin und Asparaginsäure giftig für den Menschen sein. Aufgrund von solchen Studien prüft die EFSA regelmäßig, ob Aspartam wirklich unbedenklich ist.

Aspartam unbedenklich? Inhaltsstoffe des Süßstoffes Aspartam

Methanol zählt zu den Alkoholen. Der Organismus kann Methanol zum Beispiel zu Kohlenstoffdioxid abbauen und dadurch Energie gewinnen. Allerdings kann Methanol auch giftig werden, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Wenn es in zu großen Mengen aufgenommen wird, kann es die Nerven schädigen. Eine Methanolvergiftung kann zum Beispiel durch unsauber gebrannten Schnaps hervorgerufen werden.

In Studien mit Aspartam blieb die Methanolkonzentration im Blut der Probanden jedoch stets im gesundheitlich unbedenklichen Bereich und meist sogar unter der Nachweisgrenze. Außerdem erklärt die EFSA, dass die Zufuhr von Methanol (u.a. aus Aspartam) nur einen Bruchteil dessen ausmacht, was der Körper normalerweise produziert. Beim Verzehr eines Glases Orangensaft entsteht teilweise mehr Methanol als nach dem Konsum derselben Menge Cola light.

Auch Asparaginsäure ist eine Aminosäure, die an der Neubildung von Proteinen im Körper beteiligt ist. In einer Portion Forelle ist mehr Aspariginsäure enthalten als in einer Packung Kaugummis.

Phenylalanin ist nicht nur eine essenzielle Aminosäure für den Menschen, sondern kommt auch in Erbsen, Reis, Nüssen und Fleisch vor.

Menschen mit der erblichen Krankheit Phenylketonurie dürfen kein Phenylalanin zu sich nehmen, da ihr Organismus kein Phenylalanin abbauen kann und sich deshalb im Körper anreichert. Deshalb steht auf Produkten, in den Aspartam eingesetzt wurde, der Hinweis "enthält eine Phenylalaninquelle". Außer auf Aspartam verzichten diese Patienten auch weitestgehend auf eiweißreiche Lebensmittel, wie Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Nüsse und Samen.

Alle drei Bestandteile sind also auch in natürlichen Lebensmitteln zu finden – und zwar häufig in höheren Dosierungen, als die gesetzliche Höchstgrenze für Aspartam es erlauben würde. Auch die Metabolisierung der einzelnen Bestandteile ist dieselbe, wie bei natürlichen Lebensmitteln. Auch befürchtete Wechselwirkungen konnten ausgeschlossen werden.

Aspartam – Fazit zum Süßstoff

Die Vorwürfe gegen Aspartam wurden in keiner wissenschaftlichen Studie auf eine Art und Weise bestätigt, die als Konsequenz ein offizielles Verbot der EFSA nach sich gezogen hat. Es gibt ältere Studien mit Aspartam, die methodische Mängel aufweisen, und aus denen häufig geschlossen wird, dass ein Gesundheitsrisiko vertuscht werden sollte – allerdings wurden bei diesen Studien extrem hohe Dosen an Mäuse verabreicht.

Die Frage, die sich am Ende stellt, ist wohl, ob man den Zulassungsverfahren der EFSA Vertrauen schenkt – denn wenn man der EFSA traut, kann man auch Aspartam beruhigt zu sich nehmen. Aspartam darf allerdings nicht von Menschen mit der Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie konsumiert werden – Produkte mit Aspartam enthalten daher den Warnhinweis: "Enthält eine Phenylalaninquelle!"

Eine weitere Frage ist allerdings, ob es überhaupt Sinn macht, zu verarbeiteten Fertigprodukten mit Zusatz- oder Süßstoffen zu greifen und Lightprodukte zu konsumieren. Von einer natürlichen und frischen Ernährung ist Aspartam – ob nun gesundheitsschädlich oder nicht – weit entfernt. Eine gesunde Ernährung sollte, selbst wenn Sie abnehmen wollen, möglichst ohne Diätprodukte auskommen. Wenn Sie sich für eine Ernährung ohne Zusatzstoffe interessieren und sich vollwertig ernähren möchten, könnte auch Clean Eating das richtige für Sie sein.

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