
(Foto: CK_Print-Magazin / Thomas Neckermann)
Zum Rezept: Johannisbeer-Cantuccini-DessertWir genießen die kurze Johannisbeer-Saison mit 20 super leckeren Rezepten – von Desserts über Kuchen bis hin zu Chutney. Viel Spaß beim Nachmachen und Genießen!
In unserer Rezeptsammlung findet ihr viele abwechslungsreiche Rezepte mit Johannisbeeren. Falls ihr euch über die Namen einiger Rezepte wundert: In Bayern, Österreich und Österreich wird die Johannisbeere Ribisl genannt. So wird aus Johannisbeerkuchen mal eben Ribislkuchen.
Johannisbeeren – Je dunkler, desto herber
Johannisbeeren sind ein echter Klassiker unter dem Obst: Die kugelrunden, erbsengroßen Beeren können ab Ende Juni geerntet werden – daher tragen sie auch ihren Namen: Die Johannisbeere ist etwa am Johannistag (24. Juni) reif. Ihre Saison hält bis etwa Ende August an. Am weitesten verbreitet ist die Rote Johannisbeere. Die etwas mildere, fast liebliche Weiße Johannisbeere ist nur selten zu bekommen, wohingegen die herbere Schwarzen Johannisbeere häufiger erhältlich ist.
Maßgeblich zum herberen Geschmack der dunklen Johannisbeere tragen die farbgebenden Anthozyane bei. Das ist auch gut so, denn die Anthozyane haben eine gesundheitsfördernde Wirkung – vielleicht wurden die Schwarze Johannisbeere deswegen gegen Ende des 16. Jahrhunderts als Heilpflanze entdeckt. Außer Anthocyanen sind Johannisbeeren reich an Vitamin-C – auch da trumpft die Schwarze Johannisbeere besonders auf. Ihr Vitamin-C-Gehalt ist etwa dreimal höher als bei anderen Obstarten. Doch nicht nur deshalb gelten Johannisbeeren als gesund: Sie liefern außerdem Kalium, Eisen und Pektin.
Der säuerlich bittere Geschmack ist wohl auch einer der Gründe, warum Johannisbeeren lieber zu Süßspeisen, Likör oder selbstgemachter Marmelade verarbeitet werden, als sie einfach so von der Rispe zu naschen. So ist Crème de Cassis einer der beliebtesten Liköre in den 80ern gewesen. Mit trockenem Weißwein trank man den Johannisbeeren-Likör gern als „Kir" und noch lieber mit Champagner als „Kir Royal". Nach letzterem Mischgetränk mit dem Geschmack der Johannisbeere wurde damals sogar eine Fernsehserie benannt. Mittlerweile ist das Getränk aus der Mode gekommen. Vielleicht erleben wir nach dem Comeback von Gin Tonic, Aperol Spritz und neuen fruchtigen IN-Getränken wie Hugo bald auch ein Cassis-Revival.
Johannisbeeren – gesund und erfrischend sauer in Desserts und Kuchen
Um frische Johannisbeeren von der Rispe zu pulen, ist schon etwas Geduld nötig. Etwas leichter lässt sich die Johannisbeere mit den Zinken einer Gabel von den Stielen lösen. Und der Aufwand lohnt sich: In vielen Kuchen oder süßen Desserts wird die Johannisbeere zum Star. Denn die Kombination von Säure und Süße reizt die Geschmacksnerven ganz besonders – zum Beispiel in in dem sommerlichen Kuchen aus unserer Videoanleitung.
Gerne werden Johannisbeeren mit anderen Sommerfrüchten zusammen gegessen. Im Obstsalat etwa sorgt die Johannisbeere für eine fein-säuerliche Note. Die Rote Johannisbeere schmeckt auch kombiniert mit milden Milchprodukten: zu Quark oder Joghurt etwa, oder mit Sahne als Tortenbelag. Auch in Roter Grütze darf die Rote Johannisbeere nicht fehlen. Aber nicht nur zu Süßspeisen passt die Johannisbeere gut: Auch Wild-, Geflügel- und Fleischgerichte könnt ihr mit Johannisbeeren servieren, wie zum Beispiel die Cumberlandsauce aus Johannisbeergelee.

(Foto: CK_Print-Magazin / Thomas Neckermann)
Zum Rezept: Schnelles BeereneisJohannisbeeren schnell und einfach entsaften – ohne zu entrispen
Johannisbeeren eignen sich hervorragend für Sirup, Likör oder Gelee. Dafür solltet ihr die Johannisbeeren natürlich entsaften. Wenn ihr keinen Entsafter zur Hand habt, könnt ihr die Johannisbeeren kurz mit wenig Wasser aufkochen, sodass nichts anbrennt. Anschließend könnt ihr den Saft mit einem Tuch aus Mull oder Käseleinen von den Kernchen und dem Fruchtfleisch der Johannisbeeren trennen.
Diese Methode ist allerdings etwas aufwendig – vor allem, wenn große Mengen an Johannisbeeren entsaftet werden sollen. Dann lohnt sich die Anschaffung eines Entsafters doch, findet ihr nicht? In den Entsafter können die Johannisbeeren komplett mit Rispen eingefüllt werden und ihr spart euch einen zeitaufwendigen Arbeitsschritt. Zum Entsaften könnt ihr auch einen Fleischwolf verwenden. Hier gibt es spezielle Aufsätze für das Pressen von Beerenobst wie Johannisbeeren, wodurch Trester und Saft/Mus automatisch getrennt werden.
Gut, dass es so viele Möglichkeiten gibt, Johannisbeeren zu verwenden. Denn einmal vom Strauch gepflückt, halten sie nur noch bis zu zwei Tage. Es sei denn, ihr friert die Johannisbeeren ein. In der Tiefkühltruhe behält die Johannisbeere ihr Aroma bis zu einem Jahr – und kann daher selbst im Winter einen Nachtisch aufpeppen.