Die Paprika ist ein echtes Allroundtalent in der Küche: Die Gefüllte Paprika mit Hackfleisch gehört dabei wohl zum Standardrepertoire eines jeden Hobbykochs. Doch egal, ob gebraten, gegrillt, eingelegt, in Dip und Sauce oder als Chutney – das bunte Nachtschattengewächs kann so Einiges.
Die in der deutschen Küche am häufigsten verwendete Art der Paprika ist Capsicum annuum, zu der Chilis, Peproni, Pfefferoni oder Jalapeño ebenfalls gehören. Die Paprika wie wir sie kennen ist das Ergebnis erfolgreicher Züchtung von milderen Paprika – zum Glück, denn selbst wenn man es etwas schärfer mag, so sind viele Gerichte mit Paprika doch besser mild zu genießen. Die Schärfe der Chili und Peperonis kommt dabei vom Alkaloid Capsaicin – dieses ist in der Paprika nur minimal vorhanden. Egal, ob Paprikasuppe, Paprikasalat, Paprikapfanne, gefüllte Paprika, Paprika mit Hähnchen oder Paprikaschnitzel – hier findet ihr euer Lieblingsrezept.
Paprika ist vielseitig, verträgt fast jede Zubereitungsart und harmoniert mit den meisten anderen Gemüsen, von Zucchini über Pilze bis Möhren und Mais.
Küchentipp: Gefüllte Paprika
Gefüllte Paprika werden meist stehend im Ofen gegart. Damit die gefüllten Schoten nicht umkippen, kann man sie mitsamt der Soße in eine Kastenform für Kuchen stellen. Dort bleiben sie besser stehen, als in der Auflaufform oder im Bräter.
Paprika entkernen und enthäuten
Koch Markus Semmler zeigt euch, wie ihr eure Paprika entkernt, ohne Fruchtfleisch zu verschwenden. Außerdem gibt es clevere Wege, euer Gemüse vor dem Kochen von der Schale zu befreien:
Die Paprika – Capsicum ist eine vielseitige Pflanze
Ursprünglich kam die Paprika aus Südamerika. Die erste Sorte war rot und deutlich kleiner und schärfer als heute. Von dort verbreitete die Paprika sich über Amerika und durch den Kolonialismus auf der ganzen Welt. Welche Sorte Paprika wo beliebt ist, hängt zu einem großen Teil vom Klima ab: Zum einen ist es natürlich einfacher, Paprika in tropischen Gebieten anzubauen, zum anderen sind in heißen Ländern eher die scharfen Paprika beliebt, da sie das Hitzeempfinden senken.
Gefährliches Chili Wissen Teil 1: Die für die Schärfe verantwortlichen Capsaicinoide kommen in den verschiedenen Arten der Gattung Paprika nur mit einem Anteil von 0,3 bis maximal 0,85% vor.
Die schärferen Sorten Paprika sind daher besonders in der mexikanischen Küche und den südamerikanischen Küchen verbreitet – aber auch in Asien findet man häufig scharfe Sorten.
Paprika als Gewürz
Gerade in der europäischen Küche ist die Paprika auch als Gewürz beliebt. Zur Herstellung von Paprikapulver wird das Gemüse getrocknet und gemahlen. Hierfür werden unterschiedliche Sorten verwendet und die Pulver der getrockneten Paprika haben daher unterschiedliche Schärfegrade: Edelsüß, Rosenpaprika, Extra – Cayennepfeffer besteht aus gemahlenen Cayenne-Chilischoten.
Gefährliches Chili Wissen Teil 2: Die berühmte Scoville Skala reicht vom Wert 0 (kein Schärfe) bis hin zu 16 Millionen – dies wäre dann reines Capsaicin. Man bräuchte also 16 Millionen Wassertropfen, um den einen Tropfen Capsaicin "zu entschärfen". Geht man davon aus, dass etwa 20.000 Tropfen einen Liter ergeben, bräuchte man also 800 Liter, um den "Schärfe-Tropfen" zu neutralisieren. Gesund kann das nicht mehr sein!
Viele Länder haben auch typische scharfe Würzsaucen, die auf Paprika basieren: der Mojo auf den Kanaren, Harrissa aus Nordafrika, Sambal Oelek aus Indonesien, der in der Türkei beliebte Ajvar und natürlich die amerikanische Tabascosauce.
Paprika: so baut man die Pflanze an
Falls ihr die Paprika bzw. Capsicum selbst anbauen möchtet, gelten für so gut wie alle Sorten der Paprika dieselben Regeln: Paprika ist besonders wärmebedürftig – ein ertragreicher Anbau funktioniert also am besten im Gewächshaus. Capsicum lässt sich zwar auch im Freiland anbauen, die Pflanze gedeiht dann aber nicht ganz so gut. Die Aussaat findet am besten im März statt, dann könnt ihr die Paprika Ende April/Anfang Mai ins Gewächshaus pflanzen – der Abstand zwischen den Paprika sollte 40 bis 50 cm betragen. Reifes Gemüse könnt ihr dann ab Juli von der Pflanze ernten.
Hier noch einmal die wichtigsten Dinge, die ihr beim Eigenanbau der Paprika beherzigen solltet:
Worauf muss ich achten, wenn ich Paprika selbst anbauen will? | |
Die Paprika kann z.B. ab Februar auf der Fensterbank vorgezüchtet werden. | |
Paprikas sind allerdings nicht frostresistent – die Auspflanzzeit sollte daher ca. im März sein. | |
Paprikas gedeihen am besten an warmen, sonnigen und geschützten Standorten. | |
Paprikapflanzen brauchen regelmäßig Wasser und einen nährstoffreichen Boden. | |
Paprikapflanzen brauchen wie Tomaten Rankhilfen (Holz- oder Spiralstäbe aus Metall) | |
Erntezeit ist je nach Wachstum von Juni bis August. |