
(Foto: CK_Print-Magazin / Jan-Peter Westermann)
Zum Rezept: Schwedische MandeltorteSaftige Köttbullar in cremiger Sauce, süße Zimtschnecken oder Graved Lachs kennt ihr wahrscheinlich schon. Schweden hat aber noch viel mehr zu bieten als die Köstlichkeiten aus der Kantine des bekannten Möbelhauses.
An Köttbullar mit Rahmsauce führt einfach kein Weg vorbei, wenn wir an die schwedische Küche denken. Traditionell essen die Schweden dazu Kartoffelpüree, Gurkensalat und Preiselbeeren. Wer das Gericht bisher nur aus der Kantine kennt, sollte es unbedingt einmal selber ausprobieren. Die Zubereitung ist dabei so simpel, dass ihr es auch prima mit Kindern zusammen machen könnt. Die kleinen Nachwuchsköche haben sicherlich Spaß am Formen der Hackbällchen.
Wir wollen uns aber noch weiter durch die vielseitige Landesküche probieren. Kennt ihr schon schwedische Kartoffeln, den Auflauf Janssons Versuchung (Janssons frestelse) oder den fliegenden Jakob (Flygande Jacob)? Nein?! Dann wird es aber Zeit!
30 schwedische Rezepte zum Probieren
Auch andere bekannte schwedische Leckereien haben es in unsere Rezeptesammlung geschafft und warten darauf, von euch entdeckt zu werden: Wie wäre es mit Knäckebrot mit verschiedenen Körnern, das sich über Wochen hält, wenn ihr es nicht vorher wegknuspert? Oder mit der Schwedenpizza, bei der ihr Blätterteig mit feinem Lachs und Dill belegt?
Als Nachtisch könntet ihr eine feine Mandeltorte mit fluffig-nussigem Boden und Buttercreme zubereiten – oder lieber Kladdkaka, lecker-klebriger Schokokuchen?
Ihr könnt euch auch an das schwedische Gebäck schlechthin machen: Zimtschmecken. Hefeteig, Zimt und Hagelzucker stecken in oder auf den sogenannten Kanelbullar. Ihre Füllung ist ganz besonders aromatisch, weil Kardamom hineinkommt. Die Schweden lieben ihre Zimtschnecken so sehr, dass sie am 4. Oktober jedes Jahr den Tag der Zimtschnecke (Kanelbullens dag) feiern.
Zum Naschen zwischendurch essen die Schweden gerne etwas Süßes wie Chokladbollar (Kugeln aus Schokolade) oder Havrebollar (Kugeln aus einer Haferflocken-Mischung). Beide Kugeln werden meistens mit Kokosraspeln verziert. Die solltet ihr unbedingt mal zu einer Tasse Kaffee oder Tee genießen. Guten Appetit! Oder auf schwedisch: Smaklig måltid!
Rezepte zwischen Winter-Dunkelheit und Mitternachtssonne
Die schwedische Küche ist vor allem durch die Jahreszeiten geprägt. Lange Zeit hatten Rezepte vor allem ein Ziel: Satt zu machen und die Gemüter in den dunkeln Wintern ein wenig aufzuhellen. Auch wenn es heute nicht mehr notwendig ist, Lebensmittel für den Winter einzumachen oder zu räuchern, sind viele Rezepte nach wie vor von den uralten Traditionen geprägt. Deshalb lieben die Schweden es, die Zutaten zu sammeln und haltbar zu machen, die Garten, Wald und Wiesen sowie das Meer hergeben.
Da die Winter lang und streng sind, sind die Freudenfeste umso größer, wenn die Tage endlich länger werden und es frische Leckereien für die leeren Speisekammern gibt. Im Sommer kommen deswegen mit umso größerer Begeisterung frische Köstlichkeiten auf den Tisch, die den langen Winter vergessen lassen: der erste grüne Spargel, die ersten schwedischen Erdbeeren, der erste Fisch auf dem Grill.
Abwechslungsreiche Rezepte dank Jedermannsrecht
Großen Einfluss auf die Rezepte hat auch das Jedermannsrecht: In Schweden, wie in den meisten anderen skandinavischen Ländern, hat jeder das Recht, Wald und Flur für sich zu nutzen – auch ohne Eigentümer zu sein. Das heißt konkret, dass die Schweden Beeren pflücken und Kräuter sammeln dürfen, solange diese nicht geschützt sind. Zum Glück der Schweden kann man im ganzen Land hervorragend sammeln: Preisel- und Blaubeeren, die berühmten Multbeeren, Pilze und Kräuter sind reichlich vorhanden.
Für Fische und Wild gilt das Jedermannsrecht nicht, aber dennoch gibt es in Schweden zahllose Süß- und Salzwasserfische, die die Landesküche bereichern. Im Frühling und Sommer kommt so alles frisch auf den Tisch. Im Winter servieren sie die getrockneten Kräuter, eingemachten Beeren und geräucherten Fische, um an wärmere Tage zu erinnern.
Zeit für Fika wie in Schweden
Die Schweden sind Vizeweltmeister im Kaffeetrinken. Kein Wunder, denn sie lieben gesellige Kaffeerunden. Wenn euch in Schweden jemand fragt »Vill du fika?«, steckt da nichts Anzügliches dahinter. Er oder sie möchte nur einen Kaffee mit euch trinken, eine Kleinigkeit essen und mit euch plaudern. »Fika« gehört zum schwedischen Lifestyle einfach dazu. Wer etwas auf sich hält, sollte dazu nicht weniger als sechs verschiedene Kekssorten anbieten. Alternativ gibt es die beliebten Kanelbullar, ein Stück Kuchen oder zum Beispiel Chokladbollar.