
(Foto: CK_Print-Magazin / Jorma Gottwald)
Zum Rezept: Gambas mit KnoblauchAuf unserem Speiseplan steht heute einfache, deftige Hausmannskost. Es gibt aber weder Grünkohl mit Pinkel noch Reibekuchen, sondern wir kochen portugiesische Klassiker.
Die portugiesische Küche ist super vielfältig, lecker und gar nicht so schwer nachzukochen. Sie ist geprägt von Fisch und Meeresfrüchten, aber auch von Fleisch, Gemüse, Bohnen, Reis und Kartoffeln. Deftige Hausmannskost, wie Eintöpfe oder Suppen, spielen ebenso eine große Rolle wie die süßen Desserts mit Mandeln, die jedes Menü lecker ausklingen lassen.
Scharfe Garnelen mit Knoblauch, die knusprigen Stockfrischkroketten Bolinhos de Bacalhau und die weltberühmten Pastéis de Belem sind wie Urlaub – nur auf dem Teller. Wir haben euch die besten Rezepte für ein waschechtes portugiesisches Menü zusammengestellt. Schneller und einfacher kommt ihr nicht nach Portugal.
Typische Zutaten und Rezepte der portugiesischen Küche
Gerichte mit dem getrockneten Stockfisch Bacalhau sind sehr beliebt und traditionsreich. Sie gehen meist auf die Seefahrerzeit Portugals zurück: Denn auf ihren langen Erkundungsfahrten brauchten die portugiesischen Seemänner Lebensmittel, die lange haltbar sind. Bacaulha-Gerichte sind so weit verbreitet, dass es angeblich für jeden Tag im Jahr eine Zubereitungsart oder ein Rezept gibt.
Fisch und Meeresfrüchte allgemein stehen häufig auf dem Speiseplan, da sie leicht in sehr guter, frischer Qualität zu bekommen sind. Richtig deftige portugiesische Klassiker sind dann Eintöpfe wie die berühmte Caldo verde oder der Bohneneintopf Feijoada. Tomaten, Kartoffeln und Paprika wurden von den Portugiesen nach Europa mitgebracht und sind immer noch in vielen portugiesischen Rezepten zu finden.
Das Frühstück in Portugal ist dabei die einzige Mahlzeit, zu der es keine Bohnen gibt – die beliebte Beilage findet ansonsten sogar in Süßspeisen Verwendung. Alle, die es gerne richtig süß mögen, werden hier ihre neuen Lieblingsrezepte finden. Die Süßspeisen sind stark durch maurische Einflüsse inspiriert und haben häufig Eigelb und Zucker als Hauptbestandteile. Die klassischen Pastéis de Nata haben mittlerweile Fans auf der ganzen Welt. Denn wer kann zu einem so leckeren kleinen Küchlein schon Nein sagen?
Von portugiesischer Würze bis grünem Wein
Gewürze werden in der portugiesischen Küche sparsam verwendet. Oft sind portugiesische Rezepte nur mit Salz gewürzt. Lorbeerblätter und Petersilie werden ebenfalls noch gerne verwendet, um Gerichten mehr Geschmack zu verleihen. Richtig typisch und häufig eingesetzt werden noch Piripiris. Das sind kleine rote Chilischoten, die den Gerichten ordentlich Schärfe verleihen. Aber auch die exotischen Kräuter und Gewürze wie Zimt, Ingwer, Cayennepfeffer, Chilischoten und Kardamom, die in der Kolonialzeit importiert wurden, kommen vor und machen den Geschmack von vielen bekannten Rezepten aus.
Zu einem leckeren Menü mit portugiesischen Gerichten sollte man natürlich einen guten Wein des Landes trinken. Weine aus Portugal sind bei weitem nicht so bekannt wie ihre spanischen Verwandten, aber bei Weinkennern sehr beliebt. Eine Spezialität ist der Vinho Verde – der grüne Wein. Das Grün bezieht sich nicht auf die Farbe des Weines, sondern die herrlich grüne Landschaft, in der er angebaut wird. Der grüne Wein ist ein junger Wein aus roten oder weißen Rebsorten, der dank seiner leichten Frische besonders als Sommerwein beliebt ist.
Die Ursprünge der portugiesischen Küche
Vor allem im 15. und 16. Jahrhundert entdeckten portugiesische Seefahrer am Kap der guten Hoffnung vorbei einen Seeweg nach Indien, China, ins östliche und westliche Afrika sowie nach Brasilien. Die berühmte "Gewürzroute" zwischen Lissabon und Indien wurde lange von der Seefahrernation kontrolliert, sodass neue und bislang unbekannte Gewürze und Lebensmittel ihren Weg nach Portugal bzw. Europa fanden. Pfeffer, Nelken, Muskat, Zimt, Paprika und Kartoffeln sind so auf diesem Weg zum Beispiel nach Europa gekommen.
Ebenso brachten sie Rohstoffe wie Weihrauch und Myrrhe nach Europa. Insgesamt trugen portugiesische Seefahrer nicht nur einen großen Anteil zur heutigen Kulinarik bei, sondern auch im Hinblick auf das Konservieren und das Herstellen von Arzneimitteln.
Die jahrhundertelange Herrschaft der Mauren auf der iberischen Halbinsel ist auch die Erklärung für die große Ähnlichkeit von spanischer und portugiesischer Küche - wenngleich beide Länder großen Wert auf die Eigenheiten ihrer Gerichte legen. Beide Länder verbindet ihre Liebe zur Gazpacho. Vor allem in Portugal gibt es fast immer eine Suppe -– Gazpachoist da eine gute, erfrischende Wahl. Im Video zeigen wir euch, wie sie euch gelingt. Bom apetite!