Sie gilt als Expertin für die italienische Küche und ist bekannt dafür, Rezepte mit kulturhistorischen Zusammenhängen zu erklären. Ihr Kochstil ist ganz klar von ihrer sizilianischen Herkunft geprägt. In Cettinas Gerichten vereinen sich diese italienischen Einflüsse mit einem Einschlag der arabischen Küche und ganz neuen Ansätzen, die sich mit dem Traditionellen vermischen.
In Italien wird das Essen oft und gerne zum Abendprogramm. Ein traditionelles Abendessen besteht in Italien aus mehreren Gängen – in der Regel mindestens aus vier. Italienische Spezialitäten sind von Region zu Region unterschiedlich, vielseitig und haben einige Überraschungen zu bieten. In unserer Rezeptgalerie könnt ihr euch durch einen Querschnitt der italienischen Küche klicken und viele Rezepte mit Urlaubsflair entdecken.
Pasta mit Frühlingsgemüse und Ricotta(Foto: DKVerlag)Zum Rezept
Italienische Rezepte sind frisch, abwechslungsreich und einfach lecker. Aus unseren 35 Rezepten könnt ihr euch euer eigenes italienisches Menü zusammenstellen. Ladet ihr dann noch eure Liebsten ein und stellt eine gute Flasche italienischen Weins auf den Tisch, steht einem geselligen Abend nichts mehr im Weg. Wir wünschen buon appetito!
Wenn ihr etwas Hilfe beim Zusammenstellen eines typisch italienischen Menüs braucht, könnt ihr euch von unseren Vorschlägen für die unterschiedlichen Gänge inspirieren lassen.
Ideen für ein italienisches Menü
Vorspeise: Antipasti
Den Start beim traditionellen italienischen Essen machen in der Regel kalte Antipasti, gefolgt von warmen Antipasti. Das können eingelegte oder gebratene Gemüsesorten wie Zucchini, Pilze, Paprika, Tomaten oder Bohnen sein. Auch italienische Rezepte wie Bruschetta (geröstetes Brot mit einer Tomaten-Basilikum-Mischung) oder Caprese (Mozzarella auf Tomaten mit Basilikum) gehören zu den beliebtesten Antipasti-Varianten – auch hier in Deutschland. Aber auch auf Fleisch basierende italienische Spezialitäten wie Bresaola (getrockneter Rinderschinken), Carpaccio (hauchdünne rohe Rinderfiletscheiben), Vitello Tonnato (gekochtes Kalbfleisch in Scheiben mit einer Thunfischsauce) werden als italienische Vorspeise gereicht.
Von:
Fabio Haebel,
Länge:
5 Minuten 12 Sekunden
1. Hauptgang (primi piatti): Pasta
Der erste Hauptgang (auf Italienisch: primi piatti) besteht in der italienischen Küche meist aus Pasta. Hier kommen alle möglichen italienischen Gerichte auf Pasta- oder auch Gnocchi-Basis zum Zug. In einigen Regionen von Italien sind dagegen Risotto oder auch Suppen als primi piatti beliebt. Bekannte italienische Pastagerichte, die als erster Hauptgang dienen können, sind zum Beispiel Penne all'Arrabbiata, Spaghetti Bolognese, Spaghetti Carbonara oder Spaghetti aglio e olio.
Ein weiteres, leichtes Pasta-Rezept sind sommerliche Tagliatelle mit Zitronen-Basilikum-Sauce. Durch die Zitrone ist das Gericht herrlich frisch und überhaupt nicht schwer. Während die Tagliatelle kochen, wird die Sauce zubereitet und schon steht die Pasta auf dem Tisch. Im Video zeigen wir euch, wie schnell und einfach dieses Gericht zubereitet ist. Besonders gut schmeckt Pasta übrigens mit frisch geriebenem Parmesan (Parmigiano Reggiano).
2. Hauptgang (secondi piatti): Fleisch- und Fischgerichte
In der italienischen Küche folgt auf den ersten Hauptgang traditionell ein weiterer Hauptgang. Als secondi piatti dienen in Italien in der Regel Fleisch- oder Fischgerichte. Aber auch frittierte Gemüsesorten oder Eiergerichte können hier gereicht werden. Typische italienische Gerichte für diesen Gang sind zum Beispiel Ossobuco alla milanese (Kalbshaxe), Saltimbocca alla Romana (Kalbsschnitzel) oder auch verschiedene Calamari-Varianten, die in Italien äußerst beliebt sind.
Dessert: Tiramisù, Panna cotta und Co.
Die italienische Küche hat auch beim Nachtisch viel zu bieten. Besonders bekannte und beliebte italienische Desserts sind zum Beispiel Tiramisù, Panna cotta, Zabaione, Panettone und natürlich nicht zu vergessen das italienische Gelato. Nach dem Essen oder auch als Ersatz zum Dessert ist in Italien auch ein starker Espresso immer gern gesehen. Eventuell wird dazu eine kleine Backware wie Cantuccini gereicht. Aber auch italienische Digestifs sind beliebt und weit verbreitet – so etwa Grappa, Limoncello und Ramazzotti oder Averna.
Digestifs für ein italienisches Menü
In Italien gibt es verschiedene bekannte und typisch italienische Digestifs. Während ein frischer, süßer Limoncello eher nach Fisch-Gerichten serviert wird, eignet sich ein italienischer Kräuterbitter wie Fernet Branca, Ramazzotti oder Averna vor allem nach deftigen Gerichten.
Auch der italienische Grappa, ein Tresterbrand, ist ein beliebter Digestif. Grappa wird aus vergorenen Pressrückständen bei der Weinherstellung destilliert und muss mindestens 37,5 % Alkohol enthalten. Grappa wird in Italien nicht kalt, sondern bei Zimmertemperatur getrunken und passt auch hervorragend zum Espresso oder Kaffee.
Regionale Spezialitäten in Italien
In der Vielfalt der italienischen Küche spiegeln sich die Unterschiede der einzelnen Landstriche wider. Spezielle regionale Erzeugnisse aus dem Obstanbau, der Viehzucht und dem Fischfang prägen die italienischen Kochkünste und lassen einzigartige, unverwechselbare italienische Spezialitäten entstehen, die ihr so sonst kaum irgendwo auf den Speisekarten und in der Küche findet.
Kalabrien und Sizilien: Spezialitäten mit Tomaten
Unbestrittene Herrscherin der Küche an der südlichen Spitze Italiens und auf Sardinien ist zweifelsohne die Tomate. Hier wird die aromatische, sonnengereifte Frucht industriell verarbeitet und in alle Welt verschickt: als Püree, Tomatensauce oder getrocknet und in Öl eingelegt. So wurde das Gemüse quasi zum Synonym für italienische Küche.
Sie verleiht den Speisen Würze, Aroma und Farbe. Nur in Sizilien wird »Estratto di pomodore« hergestellt. Das Konzentrat könnt ihr für Suppen und Saucen verwenden und damit viele Gerichte verfeinern. Auf Sizilien ist der Einfluss der arabischen und spanischen Küche besonders bei den italienischen Rezepten für Desserts, Gebäck und Zuckerwerk zu finden. Keine andere italienische Region ist so reich an süßen Köstlichkeiten.
In den Tälern der Abruzzen wachsen die kleinen Pfefferschoten, Peperoncini. Je kleiner sie sind, desto schärfer ist ihr Geschmack. Die kleinsten werden "diavoletto" (Teufelchen) genannt. An langen Schnüren aufgereiht, sieht man sie in den italienischen Bergdörfern an den Hauswänden und Balkonen entlang hängen. Sie finden in einer großen Zahl italienischer Gerichte Verwendung – vor allem in Spaghetti aglio, olio e peperoncini und Penne all'arrabbiata. Man nimmt sie aber auch für Spezialitäten, zum Beispiel für Eintöpfe wie Tofeja und für die berühmte grüne Sauce Salsa verde.
Lombardei: Spezialitäten mit Reis
In den Niederungen des Po-Tals wächst der italienische Reis. Er hat die besondere Fähigkeit, viel Flüssigkeit aufzunehmen und sein Volumen dabei um das Dreifache zu vergrößern. Die besten Sorten sind Arborio, Baldo, Carnaroli, Vialone nano und Roma. Die Lombardei ist deswegen auch die Heimat des italienischen Risotto – eine der vielen Spezialitäten Italiens.
Fast jede Hausfrau dort hat ihr Spezialrezept. In Italien bereitet man Risotto unter anderem mit Spargel, Erbsen, schwarzem Tintenfisch und Leber zu. Und natürlich darf der Parmesan (Parmigiano Reggiano) nicht fehlen. Mindestens 50 italienische Risotto-Variationen soll es geben – eine davon seht ihr in unserer Videoanleitung:
Die Region Latium wird hauptsächlich von der römischen Küche geprägt. Dort schätzt man das kräftige, gehaltvolle Essen. Im Gegensatz zum übrigen Italien werden in der dortigen Küche Öle nur mäßig verwendet. Schweineschmalz, Speck und Eier geben den Gerichten den typischen italienischen Geschmack. Spaghetti alla carbonara sind das beste Beispiel dafür. Wie sie euch gelingen, zeigt Profikoch Fabio im Video:
Jede Region Italiens hat ihre eigene Wurstspezialität. Eine sehr beliebte Spezialität ist die Salame napoli. Sie wird zu gleichen Teilen aus Schweinefleisch, -fett und Rindfleisch hergestellt und enthält zudem Knoblauch, Pfeffer, Paprika und gehackte Peperoncini – sie ist also ideal für alle, die ein kräftigeres, würziges Aroma bevorzugen. Nicht weniger pikant und scharf schmeckt die ausgezeichnete Salsiccia napoletana. Bei ihr wird das Brät in einen dünnen Darm gefüllt und zu einem Ring gebunden. In Italien isst man sie am liebsten zu einem guten Wein.
Italienische Alpengebiete: Heimat vieler Äpfel
Der Apfel ist in Italien die am häufigsten verzehrte Frucht. Statistisch gesehen isst jeder Italiener im Jahr über 50 kg davon. Die mehr als 250 Sorten wachsen vor allem in Südtirol, dem Trentino, in Friaul und der nördlichen Lombardei, da die Frucht kühle Temperaturen bevorzugt. Neben dem rohen Verzehr wird sie zu Kompott, zu Saucen, Torten und zahlreichen anderen Backwaren verarbeitet. Am beliebtesten dürfte der Südtiroler Apfelstrudel sein, mit viel Fingerspitzengefühl hauchdünn ausgezogen und mit Zimt fein abgeschmeckt.
In den Laubwäldern dieser Regionen ist eine kulinarische Delikatesse zu Hause: der schwarze Trüffel. Der Schlauchpilz gedeiht vom Winter bis zum späten Frühling. Man verwendet ihn ausschließlich roh in gehobelter Form für Saucen, Pasteten, Gerichte mit einer Teighülle, Risotto oder zu Eierspeisen. Obwohl Trüffel sehr teuer sind, isst sie doch jeder Italiener mindestens einmal im Jahr – und seien es nur einige gehobelte Späne über der Pasta.
Nur in der umbrischen Küche hackt und dünstet man sie in Butter als italienische Pastasauce. Das Geheimnis der toskanischen Küche besteht unter anderem darin, dass zwar nicht so viele, aber dafür nur die allerbesten Zutaten verwendet werden und man die Kunst beherrscht, auch schlichte Gerichte raffiniert mit vielen frischen Kräutern zu würzen. Ein gutes Beispiel dafür seht ihr in unserer Videoanleitung zu einem italienischen Hähnchen-Auflauf.
Die Ligurier haben ein besonderes Faible für die intensiv mit Kräutern gewürzte Küche. So gehört Pesto aus feinblättrigem Basilikum, Olivenöl, Knoblauch, Pinienkernen und Käse zu den berühmtesten Spezialitäten. Das klassische Rezept schreibt zwei Käsesorten vor: Parmesan und frischen Pecorino. In Ligurien verwendet man Pesto vor allem für drei Gerichte: als Sauce zu Trofie, den genuesischen Gnocchi, als Würze zu heißen Trenette und in der Minestrone.
Ihr seht, die italienische Küche ist äußerst vielseitig und eine kulinarische Entdeckungsreise wert. Wir wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren der vielen Rezepte – vielleicht ja sogar bei einem italienischen Mottoabend mit Freunden.