
(Foto: CK_Print-Magazin - Nikolai Buroh)
Zum Rezept: Tofu-SteaksTofu: Perfekt für die vegane und vegetarische Ernährung aber auch für alle, die ab und zu auf Fleisch verzichten wollen. Insbesondere in asiatischen Gerichten glänzt Tofu mit seinem dezenten Aroma und passt oft besser als Fleisch.
In Asien hat Tofu eine Jahrtausende alte Tradition und so viele Zubereitungsweisen wie Fleisch. Man kann Tofu tatsächlich als verblüffend echten Ersatz für Fleisch zubereiten, falls man das möchte - und falls nicht, kann man Tofu auch einen ganz anderen, eigenen Geschmack verleihen. Schaut man über den Tellerrand, entdeckt man, wie vielseitig und köstlich Tofu sein kann: im Curry, als Schnitzel, Burger oder sogar Dessert.
In Asien wird Tofu häufig erst frittiert und dann mariniert oder gewürzt. Dies liegt daran, dass der frittierte Tofu die Marinade besser aufnimmt - und einfach köstlich schmeckt. Neben dieser Variante von Tofu gibt es zahlreiche andere Zubereitungsweisen: braten, kochen, dämpfen, backen und so weiter. Zudem gibt es natürlich auch unzählige Marinaden und Saucen für Tofu - hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Tofu – Eiweißbombe aus Sojabohnen
Dass Tofu so reizvoll für vegetarische und vegane Gerichte ist, hat seine Gründe: Tofu ist das proteinreichste Pflanzenprodukt und enthält alle acht essenziellen Aminosäuren. Dabei ist Tofu cholesterinfrei und fettarm, reich an Vitaminen und Mineralien und zudem auch leicht verdaulich. In Asien ist Tofu nach wie vor für viele Menschen der Haupteiweißlieferant.
Tofu wird aus Sojabohnen hergestellt und daher manchmal auch Sojaquark genannt. Tofu wird ähnlich wie Käse hergestellt - nur mit Sojamilch anstelle von Kuhmilch. Zur Herstellung von Tofu werden Sojabohnen eingeweicht und anschließend püriert und ausgepresst. Die entstehende Sojamilch wird für Tofu mit Nigari, einem traditionell aus Meerwasser gewonnenen Gerinnungsmittel, präpariert. Anschließend wird die Molke abgeschöpft und die restliche Masse aus Sojabohnen zu Tofu gepresst und in Blöcke geschnitten.
Tofu - aus Asien in den Rest der Welt
Tofu stammt ursprünglich aus China und hat sich über Japan in ganz Asien verbreitet. Um seine genaue Entstehung ranken sich viele Legenden - so besagt ein Mythos, dass Tofu bereits 164 vor Christus von einem Prinzen der Han-Dynastie erfunden wurde. Ob dies der Wahrheit entspricht, lässt sich kaum beweisen, denn es gibt genauso Theorien, laut denen Tofu noch viel älter ist. Es ist auch gut möglich, dass Tofu rein zufällig bei der Vermengung von Sojamilch mit Meersalz entdeckt wurde.
Wie auch immer Tofu entdeckt wurde - er hat sich seitdem kontinuierlich weiter verbreitet: nach Asien auch in Europa und Amerika. Die zunehmende Verbreitung des Tofu ging auch mit der immer größer werdenden Anhängerschaft des Buddhismus einher und in den letzten Jahrzehnten auch mit der immer größeren Beliebtheit der vegetarischen und veganen Ernährungsweise.
Seidentofu & Co: Tofu in 1000 Sorten
Neben den bekannteren Sorten Tofu gibt es auch fast unzählige regionale Spezialitäten. In asiatischen Supermärkten gibt es hierzulande die beste Auswahl. Die Vielseitigkeit der Verarbeitungsmethoden für Tofu beweist seine uralte Tradition und seine Beliebtheit in Asien.
Von Seidentofu bis Yuba
Seidentofu oder auch weicher Tofu macht seinem Namen alle Ehre und hat eine seidige, an Pudding erinnernde Konsistenz. Daher wird dieser Tofu besonders gerne für Desserts oder Dips eingesetzt. Seidentofu wird im Gegensatz zum festen Tofu nicht abgetropft und hat von allen Tofusorten den höchsten Feuchtigkeitsgehalt.
Bei gegorenem Tofu handelt es sich um luftgetrocknete Tofuwürfel, die durch Bakterien vergoren werden. Anschließend werden die Tofuwürfel in Salzwasser, Wein, Essig und Paprikaschoten eingelegt. Diese Tofuwürfel schmecken sehr würzig und salzig.
Friert man Tofu ein, so entstehen in seinem Inneren Eiskristalle und er nimmt eine gelbliche Farbe an. Dieser Effekt wird beim sogenannten Tausend Schichten Tofu angewandt, der in weiten Teilen Asiens als Delikatesse gilt.
Tofu gibt es auch als gefriergetrocknete Variante, die auch Kouyadofu genannt wird. Zur Zubereitung wird er in Wasser eingelegt und klassischer Weise in einer Brühe aus Sojasauce, Mirin, Dashi und Sake gekocht. Er wird besonders gerne in Misosuppe gegessen, kann aber auch wie normaler Tofu gebraten oder frittiert werden.
Ein Nebenprodukt aus der Tofuherstellung ist Yuba. Dabei handelt es sich um die getrocknete Haut, die sich bei der Tofuherstellung auf der Sojamilch absetzt. Geschichtet wird sie auch als Fleischersatz genutzt.