
(Foto: CK_Print-Magazin / Nikolai Buroh)
Zum Rezept: Süßkartoffel-CurryCurrys sind herrlich abwechslungsreiche Gerichte aus vielen Ecken Asiens. Wir klären, was hinter den Gerichten steckt und versorgen euch mit tollen Rezeptvorschlägen für den Alltag.
Hinter dem Begriff Curry verbirgt sich nicht etwa ein einziges Gericht, sondern viele internationale Leckereien aus Süd- und Südostasien sowie Japan. Wir erklären euch, wo der Begriff herkommt und inwiefern Currypulver und Curry zusammenhängen. Außerdem geben wir euch einen Einblick in die Küchen der Herkunftsländer der exotischen Gerichte.
20 abwechslungsreiche Curry-Rezepte
Als erstes möchten wir euch aber die Gelegenheit geben, die Vielfalt an Curry-Rezepten bei Chefkoch zu entdecken. Dafür haben wir euch unsere 20 liebsten Rezeptideen zusammengestellt. Speichert Rezepte, die euch besonders ansprechen, am besten direkt in eurem digitalen Chefkoch Kochbuch ab, um sie später schnell wiederzufinden.
Über Curry und Currypulver
Unserer Erfahrung nach verwenden viele den Begriff Curry sowohl für bestimmte Gerichte als auch für die Gewürzmischung Currypulver. Da liegt die Vermutung nahe, dass Currypulver in vielen Currys Verwendung findet – das stimmt so allerdings nicht. Wir erklären euch den Zusammenhang kurz und knapp:
Der Begriff Curry stammt nicht aus Asien selbst, sondern wurde von den Briten während der Kolonialzeit geprägt. Er leitet sich vom tamilischen Wort kaṟi ab, das Fleisch oder Beilage zu Reis bedeutet (Tamil ist eine in Südindien verbreitete Sprache). Das heißt: Der Begriff Curry ist in Indien gar nicht geläufig. Wir nutzen ihn lediglich synonym für viele Gerichte aus asiatischen Ländern, die eine sämige Sauce mit Gemüse als Grundlage verbindet – Fleisch kann, muss aber keine Zutat sein.
Das Currypulver ist ebenfalls kein Import aus Asien, sondern eine im 19. Jahrhundert entwickelte Gewürzmischung, die ebenfalls aus Großbritannien stammt. Angelehnt ist es allerdings an die Gewürze, die in Indien in jene Gerichte kommen, die wir als Currys kennen. Currypulver selbst gibt es in Indien gar nicht. In Deutschland findet Currypulver schon lange vielfältige Einsatzmöglichkeiten – z. B. in der von Herbert Grönemeyer besungenen Currywurst.
Was es wiederum mit Currypaste auf sich hat, erfahrt ihr etwas weiter unten im Abschnitt zu Currys aus Thailand.
Abwechslungsreiche Currys aus den Küchen Asiens
Nachdem wir geklärt haben, dass Curry nicht ein Gericht, sondern eine Gruppe von Gerichten aus diversen Ländern meint, können wir endlich einen Blick in die Küchen eben dieser Länder werfen – zumindest in ein paar von ihnen. Wir beginnen natürlich mit dem Land, aus deren Küchen sich unsere Curry-Liebe ursprünglich abgeleitet hat: Indien.
Currys aus Indien
Ihr wisst: Indien ist groß – sehr groß sogar. Entsprechend viele Kochgewohnheiten vereint das Land. Wir versuchen, euch einen kleinen Überblick über Currys aus Indien zu verschaffen, können aber nicht jede regionale Tradition mit aufnehmen. Wenn ihr also gerade von einem längeren Indientrip zurück in der Heimat seid und euch wundert, warum das Traditionsgericht aus einem hippen Vorort Neu-Delhis hier nicht aufgeführt ist, dann solltet ihr uns zu eurer nächsten Reise besser einladen.
In indischen Gerichten, die wir als Curry bezeichnen, findet ihr viele Gewürze wieder, die im hier geläufigen Currypulver stecken – z. B. Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander und Chili. Aber auch Gewürzmischungen, als Masala bezeichnet, sind beliebt und teils sogar in Deutschland bekannt – ihr habt doch bestimmt schon einmal von Garam Masala gehört, oder?

Indisches Curry
(Foto: CK_Print-Magazin / Thomas Neckermann)
Zum RezeptViele indische Currys sind scharf gewürzt: zum Beispiel Varianten aus der südlichen andhraischen Küche (wie Kodi Kura, Hähnchen-Curry). Das liegt daran, dass beim Kochen an Chilis nicht gespart wird. Im südwestlichen Bundesstaat Karnataka hingegen findet ihr viele milde Currys mit verschiedenen Linsen-Varianten. An der südlichen Spitze Indiens werdet ihr traditionell mit vegetarischen Gerichten verköstigt.
In Ostindien, beispielsweise in der bengalischen Küche, dominieren Curry-Varianten mit Fisch und Meeresfrüchten. Auf Gewürzmischungen (Masalas) trefft ihr vor allem im Norden Indiens, zum Beispiel beim indischen Butterhuhn Murgh Makhani. Das gilt auch für Panir, den auch in indischen Restaurants in Deutschland beliebten Frischkäse. Diesen könnt ihr übrigens auch selber zubereiten. Wie das geht, lest ihr im Rezept zu Palak Paneer.
Currys aus Thailand
Was wir in Deutschland als Thai-Curry kennen, ist in Thailand eine Gruppe an Gerichten, die sich Kaeng nennt. Darunter fallen diverse Suppen und flüssige Eintöpfe, womit wir auch schon bei einem Merkmal wären, das Currys aus Thailand von jenen aus Indien unterscheidet: die Konsistenz. Während in Indien Currys oft mit Joghurt angereichert werden und dadurch eher sämig sind, sind Thai-Currys eher flüssig.
Schaut ihr euch Thai-Curry-Rezepte bei Chefkoch an, dann ist euch sicher eine Zutat aufgefallen, die fast immer Verwendung findet: Currypaste! Diese gibt's mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt in unterschiedlichen Farben, die für den jeweiligen Schärfegrad stehen. Grüne Currypaste ist normalerweise am schärfsten, gefolgt von roter und der eher milden gelben Variante. Je nach verwendeter Currypaste heißen die Gerichte dann grünes Thai-Curry, rotes Thai-Curry und gelbes Thai-Curry.
Currypaste ist die perfekte Geschmacksgrundlage für köstliche Currys und hält sich praktischerweise viele Wochen (teils sogar Monate) im Kühlschrank. In Thailand werden die Gewürzpasten häufig aus Wurzeln, Gewürzen und beispielsweise Meeresfrüchten frisch zubereitet. Dafür fehlen uns hier jedoch oft die Zutaten.
Eines der (in Thailand und Deutschland) beliebtesten Kaeng-Gerichte ist das rote Thai-Curry, das eigentlich Kaeng Phet heißt, was wörtlich übersetzt scharfe Suppe bedeutet. Wie euch eine (etwas eingedeutschte) Variante gelingt, seht ihr in unserem Video:
Currys aus Japan
Auch die unterschiedlichen Küche Japans trumpfen mit köstlichen Curry-Varianten auf, die dort karē genannt werden. Der Begriff ist tatsächlich vom britischen Curry abgeleitet. Japanische Currys sind von indischen Currys inspiriert, kommen aber meist milder und dicker daher. Curry wird in Japan typischerweise mit Reis gegessen, weswegen sich eine beliebte Variante auch Karē Raisu (Curry-Reis) nennt.
Warum Curry in Japan so beliebt ist, lässt sich auf die Kaiserliche Japanische Marine zurückführen. Diese wurde, an die britische Royal Navy angelehnt, auf ihren Fahrten mit Curry-Fleischeintopf versorgt, der sich Marinecurry (kaigun karē) nennt. Heute ist karēeines der beliebtesten Alltagsgerichte in Japan – und das, obwohl Curry in Japan ein verhältnismäßig junges Gericht ohne langjährige Tradition ist.

Köstliche Currys selber kreieren
Wer sich beim Kochen gern kreativ austobt, wird mit Currys garantiert glücklich: Schließlich könnt ihr sie in unzähligen Varianten zubereiten, wenn ihr ein paar Grundlagen kennt. Wir erklären euch alles, was ihr wissen solltet – von der richtigen Sauce bis hin zu möglichen Zutaten.
Sauce für Curry zubereiten
Überlegt euch zunächst eure Grundlage: Möchtet ihr eher ein indisches, thailändisches oder japanisches Curry zubereiten? Für eine indische Variante empfehlen wir als Basis für eure Sauce gehackte Tomaten sowie Sahne oder Kokosmilch. Auch Ghee (indisches Speisefett, ähnlich zu Butterschmalz) macht sich in der Sauce gut, wobei ihr dieses in der Regel schon zum Anbraten der Zutaten verwendet. Würzt eure indische Curry-Sauce mit Garam Masala, dadurch schmeckt sie garantiert! Wer sich beim Würzen gerne austobt, greift zum Beispiel zu Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel, Bockshornklee und Chili.
Bei einem Thai-Curry verwendet ihr am besten eine Currypaste aus dem Supermarkt. Je nachdem, wie scharf ihr essen könnt (und möchtet), greift ihr zu einer der drei Farben. Welche Farbe wie scharf ist, haben wir euch bereits etwas weiter oben erklärt. Die Kombination aus Currypaste und Kokosmilch ist eine perfekte Grundlage für eure Eigenkreation nach Thai-Curry-Art. Zum Nachwürzen könnt ihr Sojasauce verwenden.
Wenn ihr es euch besonders leicht machen möchtet, könnt ihr euch an japanischen Currys orientieren. Deren Sauce besteht meist einfach aus Wasser (oder je 50 % Wasser und Brühe), in dem ihr einen Currywürfel auflöst. Dieser sorgt nicht nur für Geschmack, sondern auch für die herrlich dicke Konsistenz. Die Würfel findet ihr zum Beispiel, indem ihr im Asialaden nach Golden Curry Ausschau haltet.
Passende Zutaten für Curry
Egal für welche Saucen-Art ihr euch entschieden habt: Eurem Curry fehlt es jetzt noch an passenden Zutaten. Ihr könnt es mit Fleisch zubereiten oder es rein vegetarisch gestalten. Wenn ihr Fleisch verwenden möchtet, bieten sich im Grunde alle hier gängigen Fleischsorten von Hühnchen und Pute über Schwein bis hin zu Rind an.
Neben Fleisch sind auch Fisch und Meeresfrüchte gern gesehen Gäste, und das nicht nur in Thai-Currys. Wenn ihr Inspiration sucht, könnt ihr euch am Rezept für Fisch-Curry mit Brokkoli orientieren, das von der Chefkoch Community hervorragende Bewertungen erhalten hat. Tofu ist eine gute Alternative zu Fisch und Fleisch, wenn ihr nicht ausschließlich Gemüse in eurem Curry unterbringen möchtet.
In puncto Gemüse und weiteren Zutaten könnt ihr richtig kreativ werden und viele köstliche Kombinationen finden. Wir haben euch eine Auswahl möglicher (vegetarischer) Zutaten zusammengestellt, die ihr in eurem eigenen Curry kombinieren könnt.
- Zwiebeln
- Frühlingszwiebeln
- Paprika
- Pilze aller Art (in japanischen Currys sind Shiitake-Pilze beliebt)
- Brokkoli
- Karotten
- Kürbis
- Kohl (zum Beispiel Spitzkohl)
- Mangold
- Spinat
- Soja- oder Bambussprossen (beliebt in Thai-Currys)
Und noch ein Tipp für alle, die gerne verschiedene Geschmäcker kombinieren: Was die deutsche Küche zum Beispiel von Wildgerichten kennt, ist bei einem Curry eine gängige Komposition: süß zu herzhaft. So lassen sich in einem Curry wunderbar die verschiedensten Früchte unterbringen – das sorgt für echte Abwechslung auf dem Teller. Wie wäre es zum Beispiel mit dem fruchtigen Curry aus unserem Video?
Beilagen zu Curry
Zu eurem Curry könnt ihr Reis servieren und damit absolut nichts falsch machen. Darüber hinaus sind Kartoffeln und Nudeln gute Beilagen: Kartoffeln werden häufig direkt im Curry mitgekocht – wie bei diesem Kartoffel-Spinat-Curry. Nudeln sind hauptsächlich in japanischen Currys zu finden – dort sind zum Beispiel die dicken Udon-Nudeln ein beliebter Begleiter zu Currys.
Zu indischem Curry könnt ihr auch Naan Brot reichen. Dieses könnt ihr mit erstaunlich wenig Aufwand selber zubereiten – schaut dazu einfach in unser Rezept für Naan Brot. Es gibt außerdem zahlreiche Curry-Varianten mit Linsen, zu denen ihr dann gar keine Beilage reichen müsst. Die Linsen sind schon sättigend genug.
Ihr seht: Currys sind eine enorm vielseitige Gruppe an Gerichten, mit der ihr für Vielfalt auf eurem Esstisch sorgen könnt. Viel Spaß beim Nachkochen der vielen Gerichte aus diesem Artikel und beim kreieren eurer eigenen Currys.