Um seine Herrlichkeit voll auszukosten, sollte Brot entweder zügig gegessen oder richtig gelagert werden. Was aber, wenn man das besonders schmackhafte und kurze Zeitfenster verpasst hat? Dann wandert das Brot noch lange nicht in die Tonne.
Kaum ein Lebensmittel landet so häufig und in rauen Mengen im Müll wie Backwaren. Diese Lebensmittelverschwendung beginnt in den großen und kleinen Bäckereien, ist in den Tonnen der Supermärkte und Discounter zu finden und endet bei den Endverbrauchern. Ursache ist nicht zuletzt, dass Brot und Brötchen nur eine sehr begrenzte Haltbarkeit oder besser eine relativ geringe Genusszeit aufweisen. Nur kurz ist die Kruste schön knackig und die Krumme herrlich weich – der perfekte Zustand, der den meisten Menschen das Wasser im Mund zusammen laufen lässt.
Ist dieser Zenit überschritten, bleibt eine schier undurchdringbare Kruste, die auf die unwiederbringliche Entsorgung hinausläuft. Ein schwerer Schlag für alle, die keine Lebensmittel verschwenden wollen. Die ehrenhaften ethischen Motive haben da genau die gleiche Berechtigung, wie das Ärgernis aus Kostengründen. Denn auch wenn ein Brot trotz der gestiegenen Preise immer noch zu den eher günstigen Lebensmittel zählt, läppert sich da ganz schön was zusammen, wenn regelmäßig ein Teil der Backware weggeschmissen wird. Das Problem von vertrocknetem Brot gibt es aber nicht erst seit gestern. Schon viele Generationen vor uns, wussten mit altem Brot Köstliches anzustellen. Es gilt, Brot oder Brötchen entweder vollkommen auszutrocknen und ihnen Röstaromen zu verpassen oder aufzuweichen und sie in eine neue Form zu bringen.
Smokeys Brotsuppe mit Champignons(Foto: CK_Print-Magazin/Jorma Gottwald)Zum Rezept
Auch wenn es gute Lösungen für Altbackenes gibt, am besten ist es doch, wenn sich Brot und Brötchen lange halten. Mit der richtigen Lagerung kann man diesen Alterungsprozess sehr gut aufhalten. Auf der einen Seite nicht zu trocken, auf der anderen Seite nicht zu feucht. Behälter aus unglasiertem Ton, die Feuchtigkeit aufnehmen und langsam wieder abgeben, sind sehr geeignet. Außerdem gibt es große Unterschiede bei der Lagerfähigkeit von Backwaren. Gesäuerte Teige aus dunklen Mehlen mit einer langen Gehzeit halten sich zum Beispiel weitaus länger, als ihre schnellen und hellen Verwandten.
Ganz wichtig: Egal wie frisch das Brot auch scheint, sobald sich eine Spur von Schimmel zeigt, sollte es tatsächlich weg. Bitte nicht die befallene Stelle abschneiden und den scheinbar reinen Teil verzehren. Schimmelsporen können sich unsichtbar durch ein ganzes Brot ziehen und auf Dauer gesundheitsschädigend sein.