
(Foto: Unsplash - Bluewater Sweden)
Die Ressource Wasser ist eine unserer wertvollsten Lebensgrundlagen und unser wichtigstes Lebensmittel. Der sparsame Umgang mit diesem wertvollen Gut ist daher auch für unsere Chefkoch-Community von höchster Priorität.
In Deutschland verbrauchen wir im Schnitt 1.545.000 Liter Wasser pro Kopf im Jahr. Wir sind hier in der komfortablen Situation, uns über Wasserknappheit keine direkten Sorgen machen zu müssen. Durch den Klimawandel kann sich das in Zukunft allerdings ändern.
Weltweit sieht es bereits anders aus: Milliarden von Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zu dieser globalen Wasserknappheit tragen auch wir in Deutschland bei, indem wir Wasser durch Produktionsketten sozusagen „importieren“. Mit einem bewussten Umgang mit der Ressource Wasser können wir also nicht nur zum Schutz der Umwelt beitragen, sondern auch große Teile der Weltbevölkerung unterstützen, die direkt von Wasserknappheit betroffen sind.
Wir haben uns vor allem mit der Frage beschäftigt, wie wir unseren Wasserfußabdruck im Alltag mit unserer Ernährung und ein paar einfachen Tricks zum Wasser sparen in der Küche reduzieren können. Lasst euch auch von den praktischen Tipps unseres Teams zum Wasser inspirieren!
Wassersparende Ernährung beginnt beim Einkauf
Während der bewusste Umgang mit Wasser zuhause einen Beitrag leistet, so findet der größte Verbrauch außerhalb unserer vier Wände statt. Landwirtschaft und Produktion von Lebensmitteln brauchen bereits viel Wasser, das für Verbraucher so kaum sichtbar ist. Die Rede ist vom sogenannten „virtuellen“ Wasserverbrauch.
Wasser ist nicht gleich Wasser: Beim virtuellen Wasserverbrauch unterscheiden Experten zwischen verschiedenen Arten. Diese haben sie zur leichteren Unterscheidung mit Farben benannt. Es gibt grünes, blaues und graues Wasser.
- Grünes Wasser ist weitgehend unbedenklich, dazu zählen Regen und andere Niederschläge, die von den Pflanzen aufgenommen werden.
- Kritischer ist der Verbrauch von blauem Wasser. Damit wird das Wasser, das zur künstlichen Bewässerung verwendet wird, benannt. Dieses Wasser kommt meist aus dem Grundwasser, kann aber nicht dorthin zurückfließen, weil die Pflanzen es aufnehmen. Der natürliche Wasserkreislauf wird so unterbrochen.
- Ein hoher Verbrauch von grauem Wasser ist ebenfalls problematisch. Der Begriff bezeichnet die Menge an frischem Wasser, die benötigt wird, um verunreinigtes Süßwasser (etwa durch Dünger oder Chemikalien) ausreichend zu verdünnen, um Umweltschäden zu vermeiden.
Daher beginnt eine wassersparende Ernährung bereits bei der Auswahl unserer Lebensmittel beim Einkaufen. Denn diesen virtuellen Wasserverbrauch können wir gezielt verringern durch eine bewusste Auswahl unserer Produkte im Supermarkt. Folgende Tipps helfen euch bei einem wassersparenden Einkauf:
- Wer auf tierische Produkte ganz oder teilweise verzichtet, kann „virtuelles“ Wasser einsparen. In einem Ei oder einem kleinen Glas Milch stecken rund 200 Liter Wasser und in einem Kilogramm Rindfleisch mehr als 15.000 Liter. Damit ist Rind der absolute Spitzenreiter in Sachen Wasserverbrauch.
- Achtet darauf regional und saisonal einzukaufen. Ein Blick auf das Herkunftsland kann euch schnell und einfach beim Einkauf helfen, nachhaltigere und wassersparsamere Produkte auszuwählen. Für 1 kg deutsche Tomaten bspw. werden 35 Liter virtuelles Wasser benötigt, während für 1 kg Tomaten aus Spanien knapp 83 Liter und aus Ägypten 235 Liter verbraucht werden.
- Beim Kauf Bio-zertifizierter Lebensmittel könnt ihr davon ausgehen, dass diese in der Regel einen geringeren Wasserfußabdruck aufweisen, da die Böden in der biologischen Landwirtschaft über eine bessere Wasserhaltefähigkeit verfügen und weniger grünes Wasser verbraucht wird und durch den Verzicht auf synthetische Pestizide auch weniger graues Wasser benötigt wird.
- Von den tierischen Produkten ist Fisch hinsichtlich des Wasserfußabdrucks am unbedenklichsten. Allerdings solltet ihr hier beim Einkauf unbedingt auf die gängigen Nachhaltigkeits-Siegel achten.
Regional, saisonal und pflanzlich – so spart ihr Wasser
Vergleicht man also unterschiedliche Ernährungsweisen, hat eine vegane Ernährung die geringsten negativen Auswirkungen auf Umwelt und Ressourcen, gefolgt von einer vegetarischen Ernährung. Vegane Rezepte aus unserer Community, vom Frühstück bis zum Abendessen, helfen euch: ihr werdet sehen, diese Gerichte schmecken, machen satt und geben euch Energie. Auf der Internetseite des Water Footprint Network könnt ihr nachschlagen, wie viel Wasser verschiedene Waren benötigen. So könnt ihr euch gut einen Überblick zu eurem eigenen Wasserfußabdruck schaffen.
Regional, saisonal und pflanzlich sind folglich die wichtigsten Schlagwörter, um wassersparend zu kochen. Auch der Verzicht auf Verpackungen und verarbeitete Lebensmittel, wie Fertiggerichte, wo möglich, wirkt sich positiv auf den Wasserfußabdruck aus. So kann auch Clean Eating, ein Ernährungs-Trend, der weitgehend auf frischem Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchten basiert, helfen, Ressourcen zu sparen.
Wassersparende Ernährung ist also nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für euch – probiert es aus! Schon kleine Umstellungen, können einen Effekt haben.