Senf selbst herstellen, erfordert nur ein wenig Geduld bei der Ziehzeit. Wie ihr Senf selbst macht und was es sonst „Tolles mit Senf“ aus der Küche gibt, zeigen wir euch.
Schon die Römer wussten den Senf nicht nur als Heilmittel sondern vor allem als Genussmittel einzusetzen. Seither ist Senf zu einer unverzichtbaren Würzpaste oder Saucenbasis avanciert. Viele Gerichte mit Fisch, Wurst, Käse oder zum Beispiel Rouladen werden mit einem ordentlichen Schwung Senf erst rund und so richtig geschmackvoll.
Senf besteht im Groben aus Essig, Wasser, Zucker, Salz und natürlich Senfkörnern. Gerade die schärferen schwarzen Senfkörner erhaltet ihr im Bioladen oder Asia-Shop, den Rest habt ihr entweder zu Hause oder findet ihr in jedem Supermarkt. Soweit die Voraussetzungen, dann kann es ja jetzt losgehen.
Ganz leicht selbst "senfen"!
Viele kennen Senf nur aus Tuben, Gläsern oder kleinen Tontöpfchen, sprich als fertigen Senf, wie wir ihn gerne zum Würzen und Verfeinern vieler Gerichte verwenden. Wir zeigen euch nun einmal, wie ihr euren eigenen Senf selbst herstellen könnt.
Schon gewusst!?
Das Senfkorn selbst ist nicht scharf, es entwickelt erst zerstoßen oder gemahlen und mit Flüssigkeit vermischt (maischen) seinen Schärfegrad.
Wir wollen euch nicht damit langweiligen, wie eine Senfpflanze aussieht und dass die Senfkörner die Samen einer wilden Kohlart sind. Oder damit, dass die Senfpflanze zur Familie der Kreuzblütler gehört und die kleinen gelben Blüten doldenartig angeordnet und sich die Samen in ca. 3 cm langen Schoten entwickeln.
Viel interessanter ist dagegen, was ihr zum "Senfen" braucht. An Küchengeräten solltet ihr eine Küchenmaschine zum Zerkleinern der Senfkörner oder eine elektrische Kaffeemühle euer Eigen nennen. Je nach Rezept muss der Senf entweder fein oder grob gemahlen werden. Mit Mörser und Stößel kommt ihr bei feinem Senf leider nicht sehr weit. Wir empfehlen daher eine Kaffeemühle für den Mahlvorgang. Zur Weiterverarbeitung genügt ein Pürierstab und zur Lagerung preisgünstige Sturzgläser:
Selbstgemachter Senf schmeckt deutlich aromatischer und schmackhafter als der industriell hergestellte. Mit den zwei super Basisrezepten von Rosinenkind und ein bisschen Übung könnt ihr schon bald euren perfekten Senf nach Lust und Laune verschenken oder einfach selbst genießen!
Basisrezepte für feinen und groben Senf:
Rosinenkinds feiner Senf (Grundrezept)
- 200g Senfkörner oder 200g Senfmehl
- 300ml Weißwein
- 100ml Essig, weiß
- 2 EL Honig
- 2 EL Meersalz
- 2 EL Olivenöl
Rosinenkinds grober Senf (Grundrezept)
- 200g Senfkörner
- 200ml Essig, weiß
- 100ml Weißwein, trocken
- 1 Zwiebel oder 2 Schalotten, geputzt und klein gehackt
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Meersalz
- 2 EL Honig
Die Senfkörner zwei Mal portionsweise mahlen und mit den restlichen Zutaten mischen. Danach mit einem Rührstab durchmixen, bis die Konsistenz breiig ist. Mehrere Stunden offen stehen lassen, immer mal wieder durchrühren, dies fördert die Fermentation und Oxidation des Senfes. In die vorbereiteten Twist off Gläser füllen und mindestens 3 Wochen geschlossen durchziehen lassen.
Von Feigensenf bis Rinderrouladen – leckere Senfrezepte
Selbstverständlich könnt ihr eure Basisrezepte auch ganz nach Geschmack verfeinern. Lasst eurer Phantasie freien Lauf und kreiert nach Herzenslust die verschiedensten Senfsorten!
Senf ist unserer bescheidenen Meinung nach ein sehr unterschätztes Gewürz in unseren Küchen. Aber es lohnt sich, eine Sauce, Butter oder Marinade mit Senf auszuprobieren.
Viel Spaß beim „Senfen“ wünscht wir euch!