Netiquette und Rezeptbewertung

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Mitglied seit 19.06.2015
1.082 Beiträge (ø0,35/Tag)

Vielleicht sollten wir die Bewertungen nicht allzu wichtig nehmen. Wir wissen doch, dass es sowohl Freundschaftsbewertungen gibt wie auch grundlose Negativbewertungen.

Ich schau da nie drauf, auf die Kommentare aber schon, die sagen meist etwas Vernünftiges aus und man erhält auch Tipps. Und wenn jemand schreibt, "ich habe die Pilze und die Sahne durch Crème fraîche und Zucchini ersetzt" - dann ist das zwar ein anderes Rezept, der Kommentarleser erfährt aber, dass er das auch tun könnte und möglicherweise ist ihm das ganz lieb.

Liebe Grüße
Heidi
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Mitglied seit 25.08.2014
1.694 Beiträge (ø0,5/Tag)

Moin,

wenn von mir Rezepte abgelehnt worden sind, weil hier in der DB so "ÄHNLICHE" Rezepte vorhanden sind, gehe ich gerne mal auf diese "ÄHNLICHEN" Rezepte und gebe meinen Kommentar ab, was ich bei mir anders gemacht habe.

LG
Schmollinchen
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Mitglied seit 18.06.2003
34.942 Beiträge (ø4,67/Tag)

Moin

finde das auch nicht schlimm. Im Gegenteil. Wenn, nur ein Beispiel, ein Kuchen mit Aprikosen im Rezept steht und in den Kommentaren steht, dass den jemand mit Kirschen gemacht hat, ist das doch ein zusätzliche Tip wie man es auch machen kann. Finde das sehr hlfreich.

@Schmollinchen
Pfeil nach rechts Bitte geben Sie nur einen Kommentar und/oder eine Bewertung ab, wenn Sie das Rezept wirklich ausprobiert haben oder wenn Sie eine direkte Frage zur Zubereitung oder zu den Zutaten haben Pfeil nach links Na!

Schade, dass die TE sich nicht mehr meldet

LG
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Mitglied seit 08.05.2005
10.526 Beiträge (ø1,55/Tag)

Hallo,

ich sehe Rezepte eher als "Anregung".
Ich halte mich, ehrlich gesagt, selten zu 100% ans Rezept.
Außer beim Backen.

Na ja, das Obst habe ich auch schon mal ausgetauscht...
Oder ich habe gem. Mandeln genommen, weil ich keine Haselnüsse bekommen habe.

Ich habe kein Problem damit, daß Rezepte ETWAS abgewandelt werden.

LG
Pralinchen
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Mitglied seit 08.11.2009
470 Beiträge (ø0,09/Tag)

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

Ueber Negativbewertungen habe ich mich eigentlich nicht beschwert, darum ging es nicht, meistens werden die Rezepte sogar gelobt auch wenn das Rezept verändert wurde.

Ich bin der Meinung, man sollte das Rezept nur dann bewerten, wenn man auch das Original-Rezept nachgekocht hatte, denn nur dann kann man es bewerten.

Wenn jemand eine Zutat nicht zur Hand hat und es dann weglässt oder etwas anderes hinzugibt ist das ja zu respektieren, aber dann kann man das Rezept weder positiv noch negativ bewerten, denn mann kennt das Rezept ja schliesslich nicht.

Was ich akzeptieren könnte wäre wenn jemand schreibt "mir hat das Rezept so nicht geschmeckt und habe es dann einanderes mal abgewandelt und das hat mir dann besser geschmeckt"; aber man kann doch nicht das Rezept erst loben und dann sagen "ich habe es aber verändert". Wenn man es verändert sollte man IMHO nichts kommentieren und bewerten und dann kann man ja das abgewandelte Rezept einstellen und dann mal bewerten lassen. Wenn ich nur schreibe "ich habe es abgewandelt" macht man es sich etwas einfach: keine Mühe das Rezept einzustellen und das Vermeiden von direkten Kritiken.

Es ging überhaupt nicht um eines meiner wenigen Rezepte; ich habe es nur gemerkt, wenn ich andere Rezepte durchgestöbert habe.

Wir verterten hier doch alle kulinarisch etwas gehobenere Ansprüche. Sollche Rezeptveränderungen die hier doch sehr inflatorisch aufkommen werden diesem Anspruch nicht besonders gerecht. So einfach ist es nicht ein erarbeitetes Rezept zu verbessern, schon gar nicht wenn man nur in Ermangelung des Produkts es versucht zu ersetzen. Rezepte können allein durch das Weglassen einer einzigen Zutat zum totalen Fiasko werden. Speisezuebereitungen erweisen sich zumeist dann als wohlschmeckend wenn das Gericht verschiedene Geschmackspunkte und Kontrapunkte aufweist.

Beispiel: wenn ich bei einem Fleischgericht das Fleisch weglasse habe ich auch wenn es nur Schinkencroutons sind ein komplett anders Gericht; um diesem Gericht wieder kulinarische Eckpunkte zu verpassen muss ich mich richtig ins Zeug legen, das geht nicht einfach nur so mit z.B. Gemüse oder Getreide, da muss schon mehr her.

Ich finde es unhöflich, wenn z.B. ein Salat Niçoise dahin abgewandelt wird, dass die Sardellen weggelassen werden und es dann auch noch als sehr gut bewertet wird. Dieser Salat erfährt seine wesentliche Geschmacksstruktur durch die Sardellen welche natürlich nicht durch Mais oder andere Gemüse ersetzt werden kann (Ausnahme Staudensellerie welches verwandte Geschmacksextrakte vorweisen kann).

Gegen die Netikette verstossen solche Abwandlungen desshalb, weil der Eindruck entsteht "meine Variante ist ehe besser und daher brauche ich Dein Rezept zuvor nicht zu probieren". Warum sollte ein Rezept mit Fleisch oder Fisch dahingehend geändert werden indem man es weglässt und es dann noch kommentiert.

Man stelle sich vor ich würde "vegetarische" oder vegane Gerichte folgendermasen kommentieren: hat mir gut geschmeckt der Bratling, habe aber die Masse statt aus Grünkern mit Hackfleisch zubereitet.
Das wäre ein Totlacher oder es gäbe einen bürgerkriegsähnlichen Aufstand.

VG Livius
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Mitglied seit 22.09.2014
5.902 Beiträge (ø1,75/Tag)

Hallo Livius,

nee, tut mir leid, deine Ausführungen kann ich so nicht verstehen und auch nicht stehen lassen.

Ich habe vielleicht ein gutes Beispiel gefunden, an dem ich meine Argumentation aufhängen kann: Suppe.

Stell Dir vor, jemand kocht ein Suppenrezept 1:1 nach, sie ist ihm aber entweder zu breiig oder zu flüssig und er / sie nimmt dann mehr oder weniger Wasser / Brühe. Das tut doch dem Endergebnis keinen Abbruch, sondern hat nur etwas mit dem eigenen haptischen Wohlgefühl im Mund zu tun.

Bin ich also böse, wenn ich schreibe "Deine Suppe war klasse, ich hab aber mehr Brühe genommen, weil ich Suppen lieber flüssig und nicht so breiig mag" und trotzdem 5***** für das Rezept an sich gebe?

Das kann es doch nicht sein.

Deine Auffassung von Nachkochen und dann kommentieren ist mir irgendwie zu starr, zu unflexibel und hat für mich auch nichts mit Kochen und vor allen Dingen Abschmecken zu tun. Klar stehen und fallen Gerichte mit ihren Ingredienzien, aber sollte man das nicht etwas lockerer sehen? Und vor allen Dingen, was hat das hier mit Nettiquette zu tun? Will doch niemand etwas Böses

Klar ist es witzig, wenn man bei einem Fleischsalat sagt "Ich hab das Fleisch gegen Schokoladenkekse ausgetauscht, war super Dein Rezept", aber darum geht es doch nicht, sondern nur um Kleinigkeiten.

Wie immer - nur meine Meinung.

LG TanteAnnette
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Mitglied seit 12.11.2011
17.234 Beiträge (ø3,91/Tag)

Livius, SOOO genau kann aber keiner nachkochen. In vielen Rezepten steht z. B. keine genaue Salzmenge. Dabei ist Salz ein ganz wesentlicher Faktor, wie das Essen am Ende schmeckt. Dazu keine genaue Angabe über Pfeffer oder andere Gewürze - und schon ändert das Gericht seinen Charakter und Geschmack und zwar nicht unwesentlich. Außerdem schmecken die Gemüsesorten je nach eingekaufter Sorte, Anbaugebiet, Sonnenscheindauer, Bewässerung, Düngemitteln oder auch in Bioqualität unterschiedlich. Man kann nie 100-%ig das gleiche Gericht nachkochen, egal, wie hoch jemandes kulinarischer Anspruch ist.

Ich glaube, wenn man es zu genau nimmt, nimmt man sich die Freude am Kochen.

LG, ashala
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Mitglied seit 08.11.2009
470 Beiträge (ø0,09/Tag)

Hallo Tante Anette,

zur flüssigen Suppe: dann sag doch mal bitte mal der Jury von der Küchenschlacht dass wenn die Suppe zu dick ist, dass sie dennoch gut sei weil es nicht auf die Kosistenz ankommt, sondern auf den Geschmack.

VG Livius
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Mitglied seit 04.09.2006
8.400 Beiträge (ø1,33/Tag)

Hi!

Ich sehe, wenn man das zu eng sieht, auch folgendes Problem:

Die allerwenigsten User, habe ich den Eindruck, kochen Rezepte 1:1 nach. Irgendetwas wird fast immer verändert. Wenn nun keiner dieser User das Rezept bewerten würde, weil ja was verändert wurde, bekämen die wenigsten Rezepte überhaupt Bewertungen. Das wäre ja auch schade. Denn häufig ist ja ein Rezept schon in seinem "kleinsten gemeinsamen Nenner", also z. B. ohne spezielle Gewürze, schon eine gute Grundlage. Dann hat es auch eine gute Bewertung verdient. Wenn ich dann noch Änderungen nach meinem Geschmack einbaue, ist das für MICH das i-Tüpfelchen. Das heißt aber nicht, dass ich nicht beurteilen kann, ob das Rezept auch ohne meine Änderungen gut ist.

Beispiel TanteAnnettes Suppe: Ich habe eine Gemüsesuppe, in der Zucchini drin sind. Ich mag aber keine Zucchini und ersetze sie durch Paprika. Den Rest lasse ich, wie es ist. Die Suppe schmeckt mir hervorragend. - Ich nehme nun NICHT an, dass es allein an meinen Paprika lag, dass die Suppe so toll war, sondern dass das Rezept einfach gut ist. Ob mit Zucchini oder mit Paprika. Also bekommt die Suppe von mir eine gute Bewertung. Die Nachkocher können dann entscheiden, ob sie sie mit Zucchini oder mit Paprika machen.


LG
Cleo
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Mitglied seit 08.11.2009
470 Beiträge (ø0,09/Tag)

Hallo aschla,

um diese Nuancen geht^es aber nicht, keiner schreibt er hätte Meersalz durch Steinsalz ersetzt.

VG Livius
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Mitglied seit 08.11.2009
470 Beiträge (ø0,09/Tag)

Hallo Leo,

ich finde es macht schon einen gewaltigen Unterschied zwischen Zucchini und Paprika.

Aber dass kann man ja machen, aber dann doch bitte nicht bewerten.

VG Livius
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Mitglied seit 24.03.2008
14.560 Beiträge (ø2,54/Tag)

ich gebe auch zu, ich ändere Rezepte manchmal. Im Kühlschrank ist Ähnliches, was weg muss, keine Lust unbedingt noch ein Gewürz zu kaufen oder Y verträgt z nicht, es gibt viele Gründe. Aus Versehen habe ich auch schon eine Zutat vergessen, obwohl ich sie extra gekauft hatte!
Ich lese mir vor dem Nachkochen immer die Kommentare durch und der eine oder andere Tipp wird dann auch umgesetzt. Ehe ich "ausbaufähig" e Sterne vergebe, ändere ich lieber entsprechend den Vorgaben anderer User.
Außerdem sind wir hier nicht bei den Sterneköchen, für die Nachsalzen schon ein Frevel ist.
Mir ist so wie so nicht ganz klar, was ich denn bewerte. 5 Sterne weils mir schmeckt? Das ist doch sehr subjektiv. Und wenn das gleiche Essen meinem Mann nicht geschmeckt hat, vergeben wir dann 2,5* ?


.
LG Lollo
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Mitglied seit 05.01.2010
10.500 Beiträge (ø2,06/Tag)

Hallo,

ich sehe das auch anders. Ich freue mich eher, wenn jemand meine "Nudeln mit Blauschimmelkäse" nachkocht und dabei aber Gouds verwendet, als wenn er es gar nicht versucht.

Wenn mir ein Rezept an sich gut gefällt, ich aber eine Zutat von vielen nicht verwenden kann, weil ich weiß, dass sie mir nicht schmeckt, oder ich allergisch darauf reagiere, oder ich sie aus religiösen Gründen nicht esse, oder es das Produkt in dem Land. in dem ich lebe, nicht gibt, oder... kann ich dank jahrelanger praktischer Erfahrung meist einen adäquaten Ersatz finden und das Gericht damit nachkochen. Wenn es mir gut schmeckt steht m.E. einer positiven Rückmeldung, auch mit dem Hinweis "habe statt normaler laktosefreie Milch/Sojamilch/.... genommen", nichts im Wege. Vor allem, weil vielleicht auch Kochanfänger mit ähnlichen Allergien, geschmacklichen Abneigungen,... in die Kommentate gucken und so für sich eine Alternative finden könnten. Ein Rezept ist für mich kein starres Konstrukt, es kann durch Variation ja auch gewinnen. Das hat nichts damit zu tun, dass ich die Version des Rezepteinstellerd geringschätze.

Negative Bewertungen gibt's bei mir aber nur, wenn ich mich zu 100% ans Rezept gehalten habe. War aber glaub ich auch erst einmal der Fall, für gewöhnlich erkennt man ja schon vor dem Kochen/Backen ob das Rezept was taugt.

Du kannst es ja anders halten, aber ich denke das gehört zu den Dingen, die jeder selbst entscheiden darf. Und warum man damit gegen die Nettiquette verstößt verstehe ich auch nicht...

LG Mina
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Mitglied seit 22.09.2014
5.902 Beiträge (ø1,75/Tag)

Hi Livius,

also das verstehe ich jetzt nicht.

Wenn ich eine Suppe koche, die mir schmeckt und genau die richtige Konsistenz hat (für mich), dann ist doch in Ordnung. Wenn sie der Jury der Küchenschlacht (von der Kompetenz der dortigen Köche mal abgesehen) nicht schmeckt, weil der eine oder andere lieber eine dickere oder dünner Suppe bevorzugt... Ja bitte, dann sind wir doch genau beim Thema. Davon lebt Kochen doch.

Und ich kann mich zwar an Küchenschlacht-Sendungen erinnern, in denen gesagt wurde "das ist mir zu flüssig" oder "die Suppe ist zu breiig" - aber ich kann mich an keine erinnern, in der gesagt wurde: Das einzige wirklich gute in Stein gemeißelte Rezept für diese Suppe hat eher eine breiigere Konsistenz, das hast Du nicht gut nachgekocht...

Dann könnten die Teilnehmer ja direkt ein Rezept der jeweiligen Juroren "nach"kochen. Wie langweilig.

LG TanteAnnette
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Mitglied seit 04.09.2006
8.400 Beiträge (ø1,33/Tag)

Ich heiße Cleo.

Und ich behaupte, ich kann gut genug kochen, um zu beurteilen, ob meine Gemüsesuppe mit Paprika auch mit Zucchini geschmeckt hätte.

Ansonsten gebe ich Lollo Recht: Es hat MIR geschmeckt. Meinem Mann nicht. Und jetzt? Die Bewertungen sind doch ohnehin ungeheuer subjektiv. Unfair finde ich allein die SCHLECHTE Bewertung nach massiven Veränderungen. - Und eigentlich auch gute, wenn ich relevante Dinge verändert habe. Und zu den "relevanten" gehören für mich weniger Zutaten, als z. B. Backzeiten oder Flüssigkeitsmengen. Das nämlich unterscheidet reinen "Geschmack" von der Rezeptqualität.


LG
Cleo
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