Mitglied seit 09.01.2009
19.468 Beiträge (ø3,62/Tag)
für Sabine, die Moorhexe, hier wunschgemäß das Thema Walpurgisnacht! Was wirst Du wohl heute Nacht treiben? Und alle anderen? Habt Ihr den Besen schon parat stehen? Walpurgisnacht Liebe Mutter, heut' Nacht heulte Regen und Wind. "Ist heute der erste Mai, liebes Kind." Liebe Mutter, es donnerte auf dem Brocken droben. "Liebes Kind, es waren die Hexen oben." Liebe Mutter, ich möcht keine Hexen sehn. "Liebes Kind, es ist wohl schon oft geschehn." Liebe Mutter, ob wohl im Dorf Hexen sind? "Sie sind dir wohl näher, mein liebes Kind." Liebe Mutter, worauf fliegen die Hexen zum Berg? "Liebes Kind, auf dem Rauche von heissem Werg." Liebe Mutter, worauf reiten die Hexen zum Spiel? "Liebes Kind, sie reiten auf 'nem Besenstiel." Liebe Mutter, ich sah gestern im Dorf viel Besen. "Es sind auch viel Hexen auf'm Brocken gewesen." Liebe Mutter, 's hat gestern im Schornstein geraucht. "Liebes Kind, es hat Einer das Werg gebraucht." Liebe Mutter, in der Nacht war dein Besen nicht zu Haus. "Liebes Kind, so war er zum Blocksberg hinaus." Liebe Mutter, dein Bett war leer in der Nacht. "Deine Mutter hat oben auf dem Blocksberg gewacht." (Willibald Alexis) Gruß Alex |
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Mitglied seit 10.02.2008
1.050 Beiträge (ø0,18/Tag)
einen schönen guten morgen lieber alex und allen, die hier noch vorbeischauen werden.
Walpurgisnacht Walpurgisnacht vorbei! Es stürmt und wetterleuchtet, Den Einzug hält der Mai, Von Dämmergrau'n umfeuchtet. An Felsen Flutgeroll, Verglimmend Sterngefunkel, Im Wald schlägt sehnsuchtsvoll Die Drossel tief im Dunkel. Die Windfahn' krächzt am Dach, Der Uhu im Geklüfte; Was wispert wie ein Ach Verhallend in die Lüfte? Ein Hexchen ist's, die just Vom Blocksberg heimgefahren, Beschneit die volle Brust Und Blüten in den Haaren. Am grünen Fensterbrett Da duften die Violen; Sie wirft sich auf ihr Bett Mit schwerem Atemholen. Die Händchen ruhn im Schoß, Ein Schleier hängt zerrissen Um ihr Gesichtchen los, Sie drückt es in die Kissen. Am Tisch brennt, tief im Docht, Von gestern noch die Kerze, Ihr Herzchen pocht, es pocht In wildem Liebesschmerze. Verschlafen kräht der Hahn, Ein Blitz noch, und ein trüber, Umwölbter Tag bricht an – Walpurgisnacht vorüber! Herrmann von Lingg Liebe Grüße ![]() Carpe diem! Nutze den Tag! |
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Mitglied seit 03.08.2006
2.320 Beiträge (ø0,37/Tag)
upps ..ein Leerlauf ![]() Guten Morgen Alex, Petra und allen die noch kommen auch einen sonnigen Freitag ... Alex, deine Eröffnung erinnert mich an frühe Kindheitstage, als ich auf dem Hexentanzplatz auf dem Brocken nach den Hexen gesucht hab ![]() Die Hexen zu dem Brocken ziehn,
die Stoppel ist gelb, die Saat ist grün. Dort sammelt sich der große Hauf, Herr Urian sitzt oben auf. So geht es über Stein und Stock, es farzt die Hexe, es stinkt der Bock. Johann Wolfgang von Goethe Der Besen zur Walpurgisnacht hat mancherorts noch sehr viel Macht. Sprichwort ![]() ![]() |
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Oh,je,
der Hexentanz schlechthin! wenn sie dann nicht aufm Brocken sind, dann irgendwo anderst, ich muss dann mal ein Pentagramm in den Sand zeichnen und vielleicht ein paar Kerzen aufstellen ! Schwarze oder weiße Kerzen ??? ![]() ![]() ich werds überleben.... lachende Grüße G. |
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auch diesmal wird mich keiner verfluchen, oder wenn, warum ?? |
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Krötenbein und Silberfisch ,
erster Mai und alles mal wegwisch, hier und da, wunderbar, Hexenkraft und Vollmond, das war der falsche Spuch ! gehts noch ! das Geheimnis behalten wir für uns !? Hexer oder Hexen, es wird nicht besser, vergiss es ! ![]() ![]() ![]() |
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ich könnte auch den Fluch sofort zurückwenden, also sei vorsichtig ! |
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Mitglied seit 09.01.2009
19.468 Beiträge (ø3,62/Tag)
Gerade habe ich den Fehler in der Überschrift gesehen, da schlagen die Hexen wohl schon tagsüber zu, genau wie bei Elkes Leerlauf ![]() Um den Kessel schlingt den Reihn, Werft die Eingeweid' hinein. Kröte du, die Nacht und Tag Unterm kalten Steine lag, Monatlanges Gift sog ein, In den Topf zuerst hinein... Die Hexen aus Macbeth William Shakespeare Leckeres Essen gibt es heute ![]() Gruß Alex |
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der Spruch!, sonst wirkt das nicht ?! |
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da musst du schon eine korrekt Rechtschreibung haben, bei Hexensprüchen, ist nur die Frage , ob du dir dir der neuen deutschen Rechtschreibung anpassen musst, oder der alten, oder der von 1518 ? *hust*
um irgendwelchen Hexensprüchen auszusprechen.... wahrscheinlich gibts da noch ein Buch ausm Mittelalter dafür, nix mit Internet oder so,,,,,, |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
Moin zusammen ![]() ![]() ![]() ![]() Wie Rosamunde hofft und harrt Durch Woodstocks Laubengänge hin, In heller Mittagsstunde, Zieht nassen Aug's in trübem Sinn Die schöne Rosamunde; Sie tritt zu einer Ros' heran Und pflückt sie und zerpflückt sie dann - Ein Tropfen fällt hernieder. Da plötzlich springt - den dürren Leib Behängt mit schmutz'gen Loden, Rasch in den Gang ein Bettelweib, Als wüchs' es aus dem Boden; Sie kreischt in widerlichem Ton: »Gib nur die Hand, ich weiß es schon, Du willst vom Liebsten wissen.« Sie nimmt die Hand und drückt sie nun - Auf schreit Schön-Rosamunde; Die Alte murmelt: »Soll ich's tun? Kein Lauscher in der Runde!« Dann aber läßt die Hand sie frei Und spricht wie mitleidsvoll: »Vorbei! Betrogen, Kind, betrogen!« Das Bettelweib, kaum daß sie's sprach, Ist wieder sie verschwunden, Schön-Rosamunde starrt ihr nach, Gelähmt und schreckgebunden; In Lüften eine Lerche singt - Sie hört es nicht, im Ohre klingt Das Sprüchel ihr der Hexe. Theodor Fontane Lieben Gruß Dana ![]() |
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and nothing else matters ! |
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Horrorreime werden das
die Welt wird so schnell nicht untergehen, Stehen King sagt das, wir werden bestehn ! Von Aliens fernhalten ist gut die Erde hat doch Mut ! tatata.... |
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vielleicht wars ja Stephen Hawking, aber der ist auch nicht besser,
seine Behinderung heißt noch nicht, dass er genial ist. da warte ich doch eher auf das Mikro-Schwarzloch des CERN, der Large -Hadron- Collider.... |
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Mitglied seit 10.02.2008
1.050 Beiträge (ø0,18/Tag)
Storm, Theodor (1817-1888)
Walpurgisnacht Am Kreuzweg weint die verlassene Maid, Sie weint um verlassene Liebe. Die klagt den fliegenden Wolken ihr Leid, Ruft Himmel und Hölle zu Hülfe.- Da stürmt es heran durch die finstere Nacht, Die Eiche zittert, die Fichte kracht, Es flattern so krächzend die Raben. Am Kreuzweg feiert der Böse sein Fest, Mit Sang und Klang und Reigen: Die Eule rafft sich vom heimlichen Nest Und lädt viel luftige Gäste. Die stürzen sich jach durch die Lüfte heran, Geschmückt mit Distel und Drachenzahn, Und grüßen den harrenden Meister. Und über die Heide weit und breit Erschallt es im wilden Getümmel. "Wer bist du, du schöne, du lustige Maid? Juchheisa, Walpurgis ist kommen! Was zauderst du, Hexchen, komm, springe mit ein, Sollst heute des Meisters Liebste sein, Du schöne, du lustige Dirne!" Der Nachtwind peitscht die tolle Schar Im Kreis um die weinende Dirne, Da packt sie der Meister am goldenen Haar Und schwingt sie im sausenden Reigen, Und wie im Zwielicht der Auerhahn schreit, Da hat der Teufel die Dirne gefreit Und hat sie nimmer gelassen. Liebe Grüße ![]() Carpe diem! Nutze den Tag! |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
Hexenlied
Die Schwalbe fliegt, Der Frühling siegt, Und spendet uns Blumen zum Kranze! Bald huschen wir Leis' aus der Thür, Und fliegen zum prächtigen Tanze! Ein schwarzer Bock, Ein Besenstock, Die Ofengabel, der Wocken, Reißt uns geschwind, Wie Bliz und Wind, Durch sausende Lüfte zum Brocken! Um Belzebub Tanzt unser Trupp, Und küßt ihm die dampfenden Hände; Ein Geisterschwarm Faßt uns beym Arm, Und schwinget im Tanzen die Brände! Und Belzebub Verheißt dem Trupp Der Tanzenden Gaben auf Gaben; Sie sollen schön In Seide gehn, Und Töpfe voll Goldes sich graben. Die Schwalbe fliegt, Der Frühling siegt, Und Blumen entblühn um die Wette! Bald huschen wir Leis' aus der Thür, Und laßen die Männer im Bette! Ludwig Heinrich Christoph Hölty |
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ok,
nicht schlecht! aber irgendwie erwarte ich doch etwas moderneres, was 2010 angemessen ist ! So die Hexen, die dann i-phone beutzen... |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
Alex - Danke, dass Du Dich meinem Wunsch angenommen hast ![]() Dir und allen anderen wünsche ich einen ruhigen Tag, damit Ihre heute Abend die Walpurgisnacht feiern könnt. Oder schwungvoll in den Mai tanzen? Die Lumpensammlerin Hält sie den Kopf gesenkt wie ein Ziegenbock, Ihre Gemüsenase, Ihr spitzer Höcker, ihr gestückelter Rock Haben die gleiche farblose Drecksymphonie Der Straße. Mimikry. Selbständig krabbeln ihre knöchernen Hände Die Gosse entlang zwischen Kehricht und Schlamm, Finden Billette, Nadeln und Horngegenstände, Noch einen Knopf und auch einen Kamm. Über Speichel und Rotz zittern die Finger; Hundekötel werden wie Pferdedünger Sachlich beiseitegeschoben. Lumpen, Kork, Papier und Metall werden aufgehoben, Stetig - stopf - in den Sack geschoben. Der Sack stinkt aus seinem verbuchteten Leib. Er hat viel spitzere Höcker. Er ist noch ziegenböcker Als jenes arg mürbe Weib. Schlürfend, schweigsam schleppt sie, schleift sie die Bürde. Wenn sie jemals niesen würde, Was wegen Verstopfung bisher nie geschah, Würde die gute Alte zerstäuben Wie gepusteter Paprika. - Und was würde übrigbleiben? Eine Schnalle von ihrem Rock, Sieben Stecknadeln, ein Berlock, Vergoldet oder vernickelt. Vielleicht auch: Vielmals eingewickelt Und zwischen zwei fettigen Pappen: Fünfzig gültige, saubere blaue Lappen. Irgendwo würde ein Stall erbrochen, Fände man sortiert, gestapelt, gebündelt, umschnürt Lumpen, Stanniol, Strumpfenbänder und Knochen. Was hat die Hexe für ein Leben geführt? Vielleicht hat sie Lateinisch gesprochen. Vielleicht hat einst eine Zofe sie manikürt. Vielleicht ist sie vor tausend Jahren als Spulwurm Durch das Gedärm eines Marsbewohners gekrochen. Joachim Ringelnatz Ich werde jetzt meinen Bese entstauben und mich auf die Nacht der Nächte vorbereiten Und zu meiner Freude hab ich eben beim Spaziergang mit meinem Hund gesehen, dass die Wildkräuter hier endlich wachsen! Gruß moorhexe Sabine |
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wirklich,? ist das von Ringelnatz ?
der war doch schon seiner Zeit voraus! Ich muss mal schaun, wo ich den Hexer -Wunsch hinbringe... |
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Mitglied seit 25.12.2007
5.197 Beiträge (ø0,9/Tag)
Guten Morgen zusammen,
Kränzchen In der ersten Nacht des Maien Läßt's den Hexen keine Ruh. Sich gesellig zu erfreuen, Eilen sie dem Brocken zu. Dorten haben sie ihr Kränzchen. Man verleumdet, man verführt, Macht ein lasterhaftes Tänzchen, Und der Teufel präsidiert. Busch ![]() |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
Das Hexenkind
Die drüben spinnt im Mondenschein Mit einer schwarzen Spule, Das ist der Hexe Töchterlein Und meine süße Buhle. Da haben wohl das braune Weib Noch Engellein entbunden, Als sich dem wehgesprengten Leib Solch süße Frucht entwunden. Es war in der Walpurgisnacht, Wo sich die Hexen schaaren, Da kam sie durch des Schlotes Schacht Zu mir an's Bett gefahren. Ihr weicher, elfenweißer Arm, Der wollt' mich fast erdrücken; Sie sprach: Mich friert, dein Bett ist warm, Willst nicht ein wenig rücken? Sie schmiegte sich mir drängend an Mit ihrem kühlen Leibe, Da ward mein Sinnen unterthan Dem wilden Wunderweibe. Sie sprach: Mein Vater schlummert fein, Von Zauberdunst umschwommen; Mich aber hat mein Mütterlein Zum Blocksberg mitgenommen. Den Rauchfang durch gieng unsre Bahn, Sie nahm den Stock geschwinde: Nun obenaus und nirgend an! Hui, stiebt's durch die Winde. Die Hexen saßen um den Tisch, Ich sollte Kröten hüten, Und Junker Volland Flederwisch Begann ein grimmes Wüthen. Es steht ein Lindenbaum am Wald Mit wenig kahlen Zweigen, Drin hängt des Spielmanns Grabgestalt, Der hebet an zu geigen. Die Fiedel ist ein Todtenbein, Die Saiten von Menschengedärmen; Er spielet schrille Medolei'n, Die Hexen tanzen und lärmen. Da schlich ich seitwärts wie ein Dieb, Hab' meinen Stock genommen, – Und weißt, mein Bub', ich hab' dich lieb, Drum bin ich zu dir kommen. – So schwatzt die wilde Mid und lacht, Ich lauscht' in süßem Grausen. O Sturmwind jener Maiennacht, Wie wonnig war dein Saufen! Seitdem ist mein das Zauberkind; Wenn sich die Hexen schaaren So kommt sie wie ein Wirbelwind Durch meinen Schlot gefahren. O Wollust! Ueberschwenglich auch Dem flammendsten Gelüste! – Ich sink' mit gluthersticktem Hauch Auf ihre Lilienbrüste. Das ist mein einzig Ungemach: Vom Frei'n will sie nichts wissen, Hat lachend, als ich soclhes sprach, Den Mund mir stumm gebissen. Doch wird mir manches Wunder kund, Wenn wir zusammen kosen, Und lacht ihr perlenreicher Mund, So regnet's rothe Rosen. Bald heben wir bei heil'ger Nacht Den Schatz im Felsgerölle. – So treibt des Himmels hold'ste Nacht Unhaltsam mich zur Hölle! Nicht in des Scheiterhaufens Brand Weich' ich von ihrer Seiten, Und will mit dir durch Holla's Land Auf einem Rößlein reiten. Wilhelm Hertz |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
Ich fürcht' nit Gespenster
Ich fürcht' nit Gespenster, Keine Hexen und Feen, Und lieb's, in ihre tiefen Glühaugen zu sehn. Am Wald in dem grünen Unheimlichen See, Da wohnet ein Nachtweib, Das ist weiß wie der Schnee. Es haßt meiner Schönheit Unschuldige Zier; Wenn ich spät noch vorbeigeh', So zankt es mit mir. Jüngst, als ich im Mondschein Am Waldwasser stand, Fuhr sie auf ohne Schleier, Ohne alles Gewand. Es schwammen ihre Glieder In der taghellen Nacht; Der Himmel war trunken Von der höllischen Pracht. Aber ich hab' entblößet Meine lebendige Brust; Da hat sie mit Schande Versinken gemußt! Gottfried Keller, (1819 - 1890) Ich wünsche euch Allen einen wunderschönen Tag Dana ![]() |
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Mitglied seit 25.12.2007
5.197 Beiträge (ø0,9/Tag)
Melusine
Ich halt' in übersel'gen Armen Umschlungen dich in stiller Lust Und trink' im Kuß den lebenswarmen, Den Hauch aus deiner tiefsten Brust. Da schweben alte, liebe Sagen Mir um den traumbefang'nen Sinn: "Der Ritter fand einmal beim Jagen Der Feeen schöne Königin. Das war ein Kosen und ein Küssen, Ein sonnengold'ger Liebesmai, Die Nixen zogen aus den Flüssen, Die Elfen durch den Wald herbei. Mit ihren bunten Fackeln schwangen Leuchtkäfer sich im Hochzeitstanz, Und tausend Nachtigallen sangen Den Brautgesang beim Mondenglanz. Und kluge Zwerge spielten Geigen, Und andre bliesen Flöt' und Horn; So flatterte der nächt'ge Reigen Um Melusine's kühlen Born." Ach, hätte nur der dumme Ritter Nach ihrer Herkunft nicht gefragt Und all' den holden Zauberflitter Mit einem plumpen Wort verjagt! Der dumme Narr! Ich bin gescheiter, Ich küsse dich und schweige still; Und kümm're wenig mich, was weiter Aus dieser Liebe werden will. Ob du geheim als Valandine Dich arger Zauberkunst ergiebst, Was frag' ich; schöne Melusine, Mir ist genug, daß du mich liebst. Arthur Fitger . 1840 - 1909 ![]() |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
Dieses alte Lied kennt ja wohl jede/r
1. Morgens früh um sechs kommt die kleine Hex. 2. Morgens früh um sieb'n schabt sie gelbe Rüb'n. 3. Morgens früh um acht wird Kaffee gemacht. 4. Morgens füh um neun geht sie in die Scheun'. 5. Morgens früh um zehn holt sie Holz und Spän'. 6. Feuert an um elf, kocht dann bis um zwölf. 7. Fröschebein und Krebs und Fisch, hurtig Kinder, kommt zu Tisch! ![]() |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
Sabine,da fällt mir noch Goethe ein ![]() Das Hexen-Einmaleins Du musst verstehn! Aus Eins mach Zehn, Und Zwei lass gehn, Und Drei mach gleich, so bist du reich. Verlier die Vier! Aus Fünf und Sechs - So sagt die Hex - Mach Sieben und Acht, So ists vollbracht: Und Neun ist Eins, Und Zehn ist keins, Das ist das Hexen-Einmaleins! (Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832) |
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Mitglied seit 09.01.2009
19.468 Beiträge (ø3,62/Tag)
Zigenuerlied
Die Lisa eine Hexe war, Das wußten alle Leute, Als Kätzchen ging sie gestern um, Als Käuzchen flog sie heute. Doch endlich hat man sie gefaßt Im Wald beim Wurzelsuchen Und schleppte sie zum Galgenberg Trotz Wehgeheul und Fluchen. Doch als sie auf dem Holzstoß war, Da sprach sie zu mir leise: »Hol' mir die alte Fiedel her, Zu spielen letzte Weise.« Als ich ihr dann die Geige gab, Begann ein schrilles Tönen, Und Klänge wild, gespensterhaft Entlockte sie den Sehnen. Daß alles Volk im Kreise rings Verfiel dem Zauberreigen, Und immer toller noch begann Die Alte da zu geigen. Bis lang und kurz und jung und alt Vor wildem Taumel trunken – Da warf sie mir die Fiedel hin, Verschwand als wie versunken. Als ich das alte Geigenholz Nun an mich hatt' genommen, Hat eine wilde Wanderlust Mich stürmisch überkommen. Wohl durch das ganze Ungarland Begann ich froh zu wandern, Von Agram bis nach Debrezcin Von einem Nest zum andern. Wo immer meine Fiedel klingt, Muß Schmerz und Trauer schwinden, Sie fliehn vor meinem Zauberspiel, Wie Flugsand vor den Winden. Drei Saiten hat die Fiedel nur, Die halten wohl noch lange, Und jeden fasset wilde Lust Bei ihrem tollen Klange. Doch wenn die letzte Sehne reißt, Muß sich mein Wandern enden, Dann ruh ich unterm Rasen aus, Die Fiedel in den Händen. Hermann Löns Gruß Alex |
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Mitglied seit 24.06.2007
4.969 Beiträge (ø0,84/Tag)
Guten Morgen auch von mir, hier hat sich ja achon eine blaue Hexe rumgetrieben ![]() ![]() In der Sommernacht Der Knecht erwacht, Da sieht er die Mägde geschäftig gehn Und mit Marei am Herde stehn. Mit Salbe beklexen Sich Besen die Hexen, Dann geht es im Saus Zum Schornstein hinaus. Zieht eine fort, So ist ihr Wort: Flieg auf, flieg aus, flieg um, nicht an! Mir nach, mir nach, wers auch so kann! Dann reitet die Hexe Auf Besen-Gezäckse Zum süßen Konnexe, Zum Gänsegeschleckse: Hih hoh, heh heeh! Hahhih, hehheeh! Durch die Lüfte geschwind Wie der sausende Wind. Jetzt meint der Knecht, Das war mir recht! Nimmt einen Stock und sucht im Rauch Die Hexensalbe, und salbt ihn auch. O welch Vergnügen Ihr nach zu fliegen! Die fang ich im Tanz Um den Kessel der Gans! Im Zorn will er fort Und spricht das Wort; Allein anstatt »flieg um, nicht an« Sagt »um und an« der arme Mann. Nun bleibt er nicht stecken, Doch fliegt er zum Schrecken (Er kann sich nicht decken) An Mauern und Ecken, Piff paff, ho heh! Rumm bumm, weh weh! Mit dem Kopf an den Baum: Ihm wird wie im Traum! – August Kopisch und heut Abend tanzen sie wieder.... ![]() Liebe Grüße helmut |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
helmut - nicht ärgern
Und hier was für die Herren unter uns Der Zauberlehrling Hat der alte Hexenmeister Sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister Auch nach meinem Willen leben; Seine Wort' und Werke Merkt' ich, und den Brauch, Und mit Geistesstärke Tu' ich Wunder auch. Walle! Walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe, Und mit reichem, vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße. Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen; Bist schon lange Knecht gewesen; Nun erfülle meinen Willen! Auf zwei Beinen stehe, Oben sein ein Kopf, Eile nun und gehe Mit dem Wassertopf. Walle! Walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe, Und mit reichem, vollem Schwalle Zu dem Bade sich ergieße. Seht, er läuft zum Ufer nieder; Wahrlich! Ist schon an dem Flusse Und mit Blitzesschnelle wieder Ist er hier im raschen Gusse. Schon zum zweiten Male! Wie das Becken schwillt! Wie sich jede Schale Voll mit Wasser füllt! Stehe! sehe! Denn wir haben Deiner Gaben Vollgemessen! - Ach, ich merk' es! Wehe! wehe! Hab' ich doch das Wort vergessen! Ach, das Wort, worauf am Ende Er das wird, was er gewesen. Ach, er läuft und bringt behende! Wärst du doch der alte Besen! Immer neue Güsse Bringt er schnell herein, Ach! und hundert Flüsse Stürzen auf mich ein. Rein, nicht länger Kann ich's lassen; Will ihn fassen. Das ist Tücke! Ach! nun wird im immer bänger! Welche Miene! welche Blicke! O, du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen? Seh' ich über jede Schwelle Doch schon Wasserströme laufen. Ein verruchter Besen, Der nicht hören will! Stock, der du gewesen, Steh doch wieder still! Willst's am Ende Gar nicht lassen? Will dich fassen Will dich halten, Und das alte Holz behende Mit dem scharfen Beile spalten. Seht, da kommt er schleppend wieder! Wie ich mich nun auf dich werfe, Gleich, o Kobold, liegst du nieder; Krachend trifft die glatte Schärfe. Wahrlich! Brav getroffen! Steht, er ist entzwei! Und nun kann ich hoffen, Und ich atme frei! Wehe! wehe! Beide Teile Stehn in Eile Schon, als Knechte, Völlig fertig in der Höhe! Helft mir, ach! ihr hohen Mächte! Und sie laufen! Naß und nässer Wird's im Saal und auf den Stufen. Welch' entsetzliches Gewässer! Herr und Meister! Hör' mich rufen! - Ach, da kommt der Meister! Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, Werd' ich nun nicht los. "In die Ecke, Besen! Besen! Seid's gewesen. Denn als Geister Ruft euch nur, zu seinem Zwecke, Erst hervor der alte Meister." von Johann Wolfgang von Goethe |
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Mitglied seit 24.06.2007
4.969 Beiträge (ø0,84/Tag)
Sabine, ich ärger mich ja nicht richtig ![]() ![]() und hier ist sie endlich..... die ultimative Hexe aus der Weltliteratur ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() geungen von mir persönlich ![]() Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald. Es war so finster und auch so bitter kalt. Sie kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein Wer mag der Herr wohl von diesem Häuschen sein. Hu, hu, da schaut eine alte Hexe raus! Lockte die Kinder ins Pfefferkuchenhaus. Sie stellte sich gar freundlich, o Hänsel, welche Not! Ihn wollt' sie braten im Ofen braun wie Brot. Doch als die Hexe zum Ofen schaut hinein, Ward sie gestoßen von Hans und Gretelein. Die Hexe mußte braten, die Kinder geh'n nach Haus. Nun ist das Märchen von Hans und Gretel aus. mein Gott, bin ich gut drauf [URL] ![]() ![]() |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
Helmut,der Vogel,der am Morgen singt,den holt abends die Hex ![]() ![]() Dana ![]() |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
helmut
warum erinnerst Du mich gerade an OTTO? muß mal schnell zu youtube rüber ![]() Sabine |
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Mitglied seit 27.01.2006
1.946 Beiträge (ø0,3/Tag)
Guten Morgen liebe Sprücheklopfer, guten Morgen an Alle, die noch schreiben oder still mitlesen, ![]() ![]() ![]() Einfach herrlich diese kleinen Verschreibereien, wer weiss, vielleicht sind manche Textstellen heute ja verhext, hex, hex, ![]() bin auch keine Hexe obwohl ich manchesmal schon gerne hexen möchte. ![]() ![]() Der Besen zur Walpurgisnacht hat mancherorts noch sehr viel Macht. Sprichwort Wer sich selbst zum Besen macht, muß sich nicht über den Staub beklagen. Georg Christoph Lichtenberg, (1742 - 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus Heute vor dem Busen, morgen vor dem Besen. Abraham a Santa Clara, (1644 - 1709), eigentlich Johann Ulrich Megerle, deutscher Augustiner-Barfüßer, hielt in Augsburg, Graz, Wien als Kaiserlicher Prediger volkstümliche, drastische, durch Witze und Wortspiele belebte Predigten, Schillers Vorlage zur Kapuzinerpredigt in »Wallensteins Lager« Gestern gab es einen herrlichen Sonnenschein, heute alles grau in grau. Wenn der folgende Spruch stimmt kann es von mir aus den ganzen Tag schütten aus Eimern. ![]() ![]() ![]() Regen auf Walpurgisnacht, hat stets ein gutes Jahr gebracht. (30. April) überliefert In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Freitag, denen unter euch die in den Mai tanzen viel Freude dabei. Liebe Grüße, es hat wie immer Spaß gemacht eure Zeilen zu lesen und einwenig mitzumischen Angelika |
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Mitglied seit 24.06.2007
4.969 Beiträge (ø0,84/Tag)
Dana, ![]() so und nun wirds gruselig ![]() Das war eine wilde Reise, Da wir froh nach Burschenweise Stiegen auf zum Brockenhaupt! Ueberall in deutschen Landen Ward ein hohes Fest gefeiert: Goethefest – gespielt, geleiert. Doch nach andrer Feier standen Uns die Sinne, und wir fanden Uns ein Fest, so recht romantisch, Nicht voll Reden, nicht pedantisch, Nicht so professorisch kühl, Nein, so recht im Blocksbergstyl. Denn des Blocksbergs wilde Trosse Wollten heut zu Fuß und Rosse Feiern auch ihr Goethefest. Bang die Sonne sich verstecket, Und schon läßt der Sturm sich hören Dumpf in des Gebirges Föhren, Und sein Brausen ruft und wecket Schnell das Heer. Und kreischend strecket Sich begrüßend, aus der Lauer All der wilde Koboldschauer, Springt und tanzt mit Teufelssang Wild von Fels zu Felsenhang. Und nun weiter, immer weiter, Auf des Brockens Felsenleiter Schrillt und brüllt, und jauchzt und stürmt's Angstvoll fliehn der Vögel Schaaren, Das Gewild im schwarzen Forste Flieht herab vom Waldeshorste. Tannen mit zerzausten Haaren Stürzen krachend hin zu Paaren. Schwarz umwölket droht der Himmel Ueber dem Naturgetümmel, Und vom Donner mit Getos Riß der Wiederhall sich los. Halt! wo ist der Weg? Verloren! Auf die Lust der Erdenthoren Legt der Teufel seinen Schwanz. Welch ein Schrecken, welch ein Grausen Antwort durch die finstern Lüfte Schreien höhnend alle Klüfte, Und wir stehn im Sturmesbrausen In des Festes tollstem Hausen. Und auf Besen, Ziegenböcken, Hexentanz in allen Ecken, Regenguß und Nebelnacht – Weh, wir sind im Höllenschacht! Zaubermeister, Vater Goethe, Hilf uns bannen unsre Nöthe! Ach, so flehten wir im Chor. Willst du, daß wir sterben sollen? Kamen ja zu deinem Feste, Weih'n dir unsrer Lieder beste! – Horch! da schwieg des Sturmes Grollen, Und die Nebel seitwärts quollen, Und ein Tagesblick bot Rettung Uns aus unsrer Sumpfesbettung, Jubelruf: das Leid ist aus, Droben winkt das Brockenhaus! ![]() ![]() |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
Der jungen Hexe Lied
[ Als nachts ich überm Gebirge ritt, Rack, schack, schacke mein Pferdchen, Da ritt ein seltsam Klingeln mit, Kling, ling, klingelalei. Es war ein schmeichlerisch bittend Getön, Es war wie Kinderstimmen schön. Mir wars, ich streichelt' ein lindes Haar, Mir war so weh und wunderbar. Da schwand das Klingeln mit einemmal, Ich sah hinunter ins tiefe Thal. Da sah ich Licht in meinem Haus, Rack, schack, schacke mein Pferdchen, Mein Bübchen sah nach der Mutter aus, Kling, ling, klingelalei. Otto Julius Bierbaum |
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Mitglied seit 26.03.2009
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Die Brück' am Tay
When shall we three meet again (Shakespeare: Macbeth) »Wann treffen wir drei wieder zusamm'?« »Um die siebente Stund', am Brückendamm.« »Am Mittelpfeiler.« »Ich lösche die Flamm'.« »Ich mit.« »Ich komme vom Norden her.« »Und ich von Süden.« »Und ich vom Meer.« »Hei, das gibt ein Ringelreihn, Und die Brücke muß in den Grund hinein.« »Und der Zug, der in die Brücke tritt Um die siebente Stund'?« »Ei der muß mit.« »Muß mit.« »Tand, Tand, Ist das Gebilde von Menschenhand.« Auf der Norderseite, das Brückenhaus - Alle Fenster sehen nach Süden aus, Und die Brücknersleut', ohne Rast und Ruh Und in Bangen sehen nach Süden zu, Sehen und warten, ob nicht ein Licht Übers Wasser hin »ich komme« spricht, »Ich komme, trotz Nacht und Sturmesflug, Ich, der Edinburger Zug.« Und der Brückner jetzt: »Ich seh einen Schein Am anderen Ufer. Das muß er sein. Nun Mutter, weg mit dem bangen Traum, Unser Johnie kommt und will seinen Baum, Und was noch am Baume von Lichtern ist, Zünd' alles an wie zum heiligen Christ, Der will heuer zweimal mit uns sein, - Und in elf Minuten ist er herein.« Und es war der Zug. Am Süderturm Keucht er vorbei jetzt gegen den Sturm, Und Johnie spricht: »Die Brücke noch! Aber was tut es, wir zwingen es doch. Ein fester Kessel, ein doppelter Dampf, Die bleiben Sieger in solchem Kampf, Und wie's auch rast und ringt und rennt, Wir kriegen es unter: das Element.« »Und unser Stolz ist unsre Brück'; Ich lache, denk ich an früher zurück, An all den Jammer und all die Not Mit dem elend alten Schifferboot; Wie manche liebe Christfestnacht Hab ich im Fährhaus zugebracht, Und sah unsrer Fenster lichten Schein, Und zählte, und konnte nicht drüben sein.« Auf der Norderseite, das Brückenhaus - Alle Fenster sehen nach Süden aus, Und die Brücknersleut' ohne Rast und Ruh Und in Bangen sehen nach Süden zu; Denn wütender wurde der Winde Spiel, Und jetzt, als ob Feuer vom Himmel fiel', Erglüht es in niederschießender Pracht Überm Wasser unten ... Und wieder ist Nacht. »Wann treffen wir drei wieder zusamm'?« »Um Mitternacht, am Bergeskamm.« »Auf dem hohen Moor, am Erlenstamm.« »Ich komme.« »Ich mit.« »Ich nenn euch die Zahl.« »Und ich die Namen.« »Und ich die Qual.« »Hei! Wie Splitter brach das Gebälk entzwei.« »Tand, Tand, Ist das Gebilde von Menschenhand.« Theodor Fontane (1819 - 1898) Mit einem lieben Gruß Dana ![]() |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
Die erste Walpurgisnacht
Goethe Ein Druid Es lacht der Mai! Der Wald ist frei Von Eis und Reifgehänge. Der Schnee ist fort; Am grünen Ort Erschallen Lustgesänge. Ein reiner Schnee Liegt auf der Höh; Doch eilen wir nach oben, Begehn den alten heil'gen Brauch, Allvater dort zu loben. Die Flamme lodre durch den Rauch! So wird das Herz erhoben. Die Druiden Die Flamme lodre durch den Rauch! Begeht den alten heil'gen Brauch, Allvater dort zu loben! Hinauf! hinauf nach oben! Einer aus dem Volke Könnt ihr so verwegen handeln? Wollt ihr denn zum Tode wandeln? Kennet ihr nicht die Gesetze Unsrer harten Überwinder? Rings gestellt sind ihre Netze Auf die Heiden, auf die Sünder. Ach, sie schlachten auf dem Walle Unsre Weiber, unsre Kinder. Und wir alle Nahen uns gewissem Falle. Chor der Weiber Auf des Lagers hohem Walle Schlachten sie schon unsre Kinder. Ach, die strengen Überwinder! Und wir alle Nahen uns gewissem Falle. Ein Druide Wer Opfer heut Zu bringen scheut, Verdient erst seine Bande. Der Wald ist frei! Das Holz herbei, Und schichtet es zum Bande! Doch bleiben wir Im Buschrevier Am Tage noch im stillen, Und Männer stellen wir zur Hut Um eurer Sorge willen. Dann aber laßt mit frischem Mut Uns unsre Pflicht erfüllen. Chor der Wächter Verteilt euch, wackre Männer, hier Durch dieses ganze Waldrevier, Und wachet hier im stillen, Wenn sie die Pflicht erfüllen. Ein Wächter Diese dumpfen Pfaffenchristen, Laßt uns keck sie überlisten! Mit dem Teufel, den sie fabeln, Wollen wir sie selbst erschrecken. Kommt! Mit Zacken und mit Gabeln Und mit Glut und Klapperstöcken Lärmen wir bei nächt'ger Weile Durch die engen Felsenstrecken. Kauz und Eule Heul in unser Rundgeheule! Chor der Wächter Kommt mit Zacken und mit Gabeln Wie der Teufel, den sie fabeln, Und mit wilden Klapperstöcken Durch die leeren Felsenstrecken! Kauz und Eule Heul in unser Rundgeheule! Ein Druide So weit gebracht, Daß wir bei Nacht Allvater heimlich singen! Doch ist es Tag, Sobald man mag Ein reines Herz dir bringen. Du kannst zwar heut Und manche Zeit Dem Feinde viel erlauben. Die Flamme reinigt sich vom Rauch: So reinig unsern Glauben! Und raubt man uns den alten Brauch: Dein Licht, wer will es rauben! Ein christlicher Wächter Hilf, ach hilf mir, Kriegsgeselle! Ach, es kommt die ganze Hölle! Sieh, wie die verhexten Leiber Durch und durch von Flamme glühen! Menschenwölf und Drachenweiber, Die im Flug vorüberziehen! Welch entsetzliches Getöse! Laßt uns, laßt uns alle fliehen! Oben flammt und saust der Böse; Aus dem Boden Dampfet rings ein Höllenbroden. Chor der christlichen Wächter Schreckliche, verhexte Leiber, Menschenwölf und Drachenweiber! Welch entsetzliches Getöse! Sieh, da flammt, da zieht der Böse! Aus dem Boden Dampfet rings ein Höllenbroden. Chor der Druiden Die Flamme reinigt sich vom Rauch: So reinig unsern Glauben! Und raubt man uns den alten Brauch: Dein Licht, wer kann es rauben! |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
Angie,man mußt Du so direkt sein,mit den Rechtschreibfehlern,habe den Vogel schon bemerkt...... ![]() Nietzsche Die kleine Hexe So lang noch hübsch mein Leibchen, Lohnt sichs schon, fromm zu sein. Man weiss, Gott liebt die Weibchen, Die hübschen obendrein. Er wird's dem art'gen Mönchlein Gewisslich gern verzeihn, Dass er, gleich manchem Mönchlein, So gern will bei mir sein. Kein grauer Kirchenvater! Nein, jung noch und oft roth, Oft gleich dem grausten Kater Voll Eifersucht und Noth! Ich liebe nicht die Greise, Er liebt die Alten nicht: Wie wunderlich und weise Hat Gott dies eingericht! Die Kirche weiss zu leben, Sie prüft Herz und Gesicht. Stäts will sie mir vergeben: - Ja wer vergiebt mir nicht! Man lispelt mit dem Mündchen, Man knixt und geht hinaus Und mit dem neuen Sündchen Löscht man das alte aus. Gelobt sei Gott auf Erden, Der hübsche Mädchen liebt Und derlei Herzbeschwerden Sich selber gern vergiebt! So lang noch hübsch mein Leibchen, Lohnt sich's schon, fromm zu sein: Als altes Wackelweibchen Mag mich der Teufel frein! Dana ![]() ![]() |
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Mitglied seit 09.01.2009
19.468 Beiträge (ø3,62/Tag)
Ein Glück, dass ich noch nicht altersschwach bin ![]() Spinne Eifer Eh der alte Mann auf Reisen ging, Fragt er erst die Hexe Siebenschlau: "Schau, mein Weib ist so ein junges Ding, Ach, und ich bin alt und schwach und grau, Wer bewahrt mir meine junge Frau?" Sprach die Hexe: "Nimm die Spinne hier; Spinnt dein Weib in dichte Netze ein. Spinne Eifer ist ein kluges Tier! Wird dein Weib von ihr umsponnen sein, Bleibt ihr Herz und bleibt dein Bette rein!" Kam der Alte heim zum jungen Weib, Setzt die Spinne Eifer ihr ins Bett. Huh, das kribbelt auf dem nackten Leib! Und sie sucht im reingewohnten Bett, Welch Geziefer solche Keckheit hätt'! Und die Spinne Eifer spann und spann, Einen Schleier erst vor ihr Gesicht, Um das Hälslein, um die Brüstlein dann, Sieben Netze, eng und fest und dicht, Und vergaß auch Schoß und Hüften nicht. Alterchen sah zu und freute sich: "Brav, mein Tierchen, hast es brav gemacht! Lebe wohl, mein Schatz, und denk an mich, Gib mir gut auf Tor und Truhe acht, Denk an deinen Mann bei Tag und Nacht!" Alter ging. Der schlanke Buhle kam: "Ganz in Schleiern? Welch ein Brautgewand! Deine Wange glüht in holder Scham? Weh, mit diesen Spitzen aus Brabant Hat er wohl dein Herz mir abgewandt!" Er umarmt sie; ach, wie brennt sein Kuß, Brennt sich tief in ihr Gespinnst hinein, Und die Schleier schüren den Genuß. "Du bist mein." - "Du Wilder, ewig dein!" Spinne Eifer zieht die Beine ein. Blieb kein Faden heil. Da klopft's ans Tor. Alterchen kehrt um. Du arme Frau! Aber Spinne Eifer schießt hervor: Surre, schnurre! Alles, wie zuvor. O, du kluge Hexe Siebenschlau! Hugo Salus, 1866 - 1929 Gruß Alex |
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Mitglied seit 25.12.2007
5.197 Beiträge (ø0,9/Tag)
Hexengedicht
Hexen sind böse, Hexen sind häßlich, Hexen sind alt, Hexen sind gräßlich. Hexen sind ja so gemein, sie können nur deine Feinde sein. Hexen zaubern die Masern dir, Hexen verzaubern Mensch und Tier. Hexen reiten auf dem Besen, treiben des Nachts ihr Zauberwesen. Hexen mixen sich giftige Kräuter, zaubern der Kuh Milch aus dem Euter. Hexen sind mit dem Teufel im Bund, Hexen sind für alles Übel der Grund. Doch das ist ja alles nicht wahr: Hexen sind keine schlimme Gefahr! Hexen sind meist nur weise Frauen, Man sagt, sie können die Zukunft schauen. Hexen sind freundlich, Hexen sind gut, Hexen sind keine Teufelsbrut, Hexen heilen, helfen, lindern, können Schmerzen rasch vermindern. Sie nutzen die Kräfte der Natur, der Kräuter aus Wald und Wiesenflur, sie wissen die Kraft des Mondes zu schätzen und sie für ihre Zwecke einzusetzen. Drum hab vor Hexen keine Angst. Falls du je zu einer gelangst, schau ihr bei der Arbeit zu, dann lernst auch Du noch viel dazu! Unbekannt ![]() |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
Hallo Anita
der Text gefällt mir So schnell beten die Deutschen das philosophische Vaterunser, wie Hexen das evangelische, rückwärts, um damit Zauberei zu treiben. Jean Paul Das Heidenvolk geht mich nichts an, Es haust in seiner eigenen Hölle aus Goethes Faust |
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Mitglied seit 25.12.2007
5.197 Beiträge (ø0,9/Tag)
Sabine ,freut mich. ![]() Kleine Töpfchen, kleine Tiegel roter Nagellack als Siegel. Lippenstift und Hexenmähne Schwarze Kleidung, spitze Zähne. Hexenbesen, Stöckelschuh, pass nur auf, schnell schlägt sie zu, eigenwillig, selbstbewußt zeigt sie ihre Lebenslust. Da hilft keine Gegenwehr denn es werden immer mehr und mehr. Lächelnd ihre Krallen zeigen sich vor Machos nicht verneigen. Kerle, nehmt euch fein in acht, das ihr keinen Ärger macht. Hexen-Rache ist bekannt, Seit recht artig und charmant. Doch wen die Hexe liebt, für den sie alles gibt! Unbekannt ![]() ![]() |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
![]() ![]() ![]() Weh dem Manne, der ein Weib des Geldes wegen nimmt, der die reiche Alte der nackten Jungen vorzieht. Hat sie ihn in ihrer Machte, dann ist er ihr Sklave; die Hexe hält ihn bei dem Bart, und durch Teufelskunst verwandelt sie ihn in einen geduldigen Esel. Abdallah Hatifi, (†1521) ![]() ![]() |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
Anita - es wird ja immer schöner!!
Der Zauberer und der Frosch Nachdenklich schritt ein Zaubrer auf und ab: "Was nützt denn sonst ein Zauberstab? Es gilt ja bloß zu wünschen, nur zu handeln; In einen Engel will ich diesen Frosch verwandeln." Er schwang den Stock, rief "Abrada", Und fertig stand der Engel da. Himmlisch und hehr, beschwingt mit Flügeln, Und länger konnt er seine Leidenschaft nicht zügeln. Er baut ihr einen Tempel und Altar Und bot ihr knieend Weihrauch dar. Den Weihrauch ließ sie liegen - Und schnappte Fliegen. Der Zaubrer lachte: "So wars nicht gemeint. Ein Lurch gibt keine Lerche, wie es scheint. Wir wollen uns beeilen, Den Frosch zu heilen." Zum Zauberstocke griff er unverwandt. O weh, den hatte sie verbrannt! Was blieb ihm nun von seinen Zauberschnaken Als mitzuquaken? Carl Spitteler |
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Mitglied seit 09.01.2009
19.468 Beiträge (ø3,62/Tag)
Von Chris:
Und als Anmerkung zum ersten Senryu folgende traurige Tatsache: Emma Bonino, Feministin und ehemalige EU-Kommisarin, wurde von Pabst Paul VI als Hexe bezeichnet, nachdem sie 1975 ein Informationszentrum für Sterilisation und Abtreibung gegründet hatte. Hexenverbrennung
Die Angst der Kirchenmänner Gibt es noch heute *** Am Tage danach Unauffindbar der Besen Und wie war dein Flug |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
Alex und Chris dann muß ich auch kurz mal ernst werden. Leider ist es auch in der heutigen Zeit nicht unüblich, unbequeme Frauen als Hexen zu bezeichnen. Deswegen ärgere ich mich auch so über den "neuen Hexenkult" Die wahre Geschichte der Hexen ist interessant und auch das Kräuterwissen Das Thema fesselt mich schon seit Jahren Dazu gibt es ein paar üble Zitate von wahren Christen ![]() ![]() Sabine |
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Mitglied seit 09.01.2009
19.468 Beiträge (ø3,62/Tag)
Und ein Zauber, der nicht nur zur Walpurgisnacht Gültigkeit hat:
Liebe ist ein Magier, ein Zauberer, der wertlose Dinge in Freude verwandelt
und aus gewöhnlichen Sterblichen wahre Könige und Königinnen macht. Friedrich Wilhelm der Große (1620 - 1688) Gruß Alex |
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Mitglied seit 19.10.2005
14.049 Beiträge (ø2,14/Tag)
Guten Abend zusammen
spät, aber doch ... allerdings musste ich mich nun mächtig anstrengen ![]() ![]() Bleib sitzen, wo du sitzst, und laß die Beine Vom Rand hernieder in den Krater baumeln. Da unten ist Musik ... und Hexen taumeln In eines wilden Feuers Scheine, Das Teufel speien. Ins Chaos abgestürzte Seelen schreien Nach Kameraden, die vom Kraterrande Die Beine lotend in die Tiefe senken ... Bleib sitzen, wo du sitzst. - Vergiß das Denken. Träum' die Musik, die die verdammte Bande Auf Knochen bläst; - Und wenn du tief hinunterspähst, Dann ahne Gluten, die aus Rachen fauchen, Ahn' deinen Himmel, ahne deine Hölle; - Und ob die heißen Flammen dich umrauchen, Und ob die blutigen Tropfen dich umspritzen, Geschleudert aus vermorschtem Menschgerölle, - Bleib sitzen, Dichter, - bleibe träumend sitzen ... Laß deine Beine in den Krater baumeln. Da unten ist Musik ... und Hexen taumeln ... Erich Mühsam . 1878 - 1934 Grüßle Jule ![]() Spotte nicht mit der Eule, das ist auch ein Vogel. You have to go on and be crazy |
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Mitglied seit 01.03.2007
1.386 Beiträge (ø0,23/Tag)
Bevor ich es vergesse
An Alex noch mal ein dickes ![]() ![]() Und allen, die hier heute Gedichte und Texte geschrieben haben und noch schreiben werden auch ein ![]() Magie Aus unbeschreiblicher Verwandlung stammen solche Gebilde-: Fühl! und glaub! Wir leidens oft: zu Asche werden Flammen; doch: in der Kunst: zur Flamme wird der Staub. Hier ist Magie. In das Bereich des Zaubers scheint das gemeine Wort hinaufgestuft... und ist doch wirklich wie der Ruf des Taubers, der nach der unsichtbaren Taube ruft. Rainer Maria Rilke, 1924 Ich wünsche Euch allen eine schöne Walpurgisnacht Tanzt schön in den Wonnemonat Mai Einen besonderen Gruß von moorhexe Sabine |
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Mitglied seit 26.03.2009
8.663 Beiträge (ø1,64/Tag)
Mein Talisman
»Horch, wie heulet der Sturm, wie prasseln am Fenster die Schloßen! Heut ist der erste Mai, die Nacht der Gespenster und Hexen. Ist dir nicht bange, Geliebter, durch Nacht und Wetter zu reiten? Bleib! ich wache bei dir; ich darf dich heute nicht lassen.« Ängstlich sorgte mein Lieb, doch mahnte die Mutter zum Scheiden, Und dem vernünftigen Wort der ernsten Mutter gehorchend, Nahm ich den Abschiedskuß, und tröstend das zärtliche Mädchen, Sprach ich: »Was sorgst du, mein Lieb, laß toben Gespenster und Hexen, Wem ein Engel im Herzen wohnt, den fürchten die Teufel.« Theodor Storm Ich wünsche euch einen tollen Abend,stört eure Nachbarn nicht zu sehr,wenn ihr ![]() ![]() ![]() LiebeGrüße Dana ![]() ![]() |
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