COBB-Grill im Härtetest

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Mitglied seit 26.03.2007
279 Beiträge (ø0,05/Tag)

Ich berichte über den Cobb-Grill, einen kleinen und transportablen Kugelgrill aus Südafrika, den ich mir vor einigen Monaten gekauft habe und der jetzt im Sommerurlaub mal ausgiebig getestet wurde. Geliefert worden war das Teil vor einigen Monaten von www.bbq-profi.de. Nun mußte das Teil im Urlaub zeigen, ob es zur Versorgung einer fünfköpfigen Familie (2 Erw., 3 Ki.) ausreicht.

Aufbau
Er hat neben einem Deckel aus Edelstahl eine sog. Brennkammer als Unterteil, die in der Mitte einen von einer Fettauffangrinne umgebenen kleinen Aufnahmekorb für Holzkohlebriketts hat und in eine zweite Hülle aus Drahtgewebe, gelagert in Silikonblöcken, eingestellt wird. Hierdurch wird der eigentliche Grill thermisch entkoppelt, was zur Folge hat, dass das Unterteil berührungssicher kalt bleibt, auch wenn der Grill mit maximaler Brikettlast gefahren wird (12-14 Brekkies). Deshalb kann man ihn auch tragen und umsetzen, während im Innern des Grills 280-300°C herrschen. Der Deckel des Grills wird natürlich richtig heiß.

Anleitung
Die Betriebsanleitung des Grills umfaßt im deutschsprachigen Teil 5 Seiten, auf denen die Funktionsweise des Grills, die Reinigung und die Grundbegriffe des Grillens mit dem Cobb erklärt werden. Ein paar Rezeptideen runden die Sache ab. Wichtig ist aber, dass der Cobb als Kugelgrill alle Gerichte grillen kann, die man mit einem normalen Kugelgrill grillen kann. Zudem gibt es im Internet einen deutsch- und englischsprachigen Auftritt mit Rezepten, einem kleinen Forum und Zubehörlisten.

Verarbeitung
Der Grill ist sehr sauber verarbeitet. Er wiegt bei einem Grillflächendurchmesser von 27 cm nur 3,5 Kilo und ist wird mit einer solide gearbeiteten Tragetasche geliefert.
Die Teile sind aus Edelstahl gefertigt. Zum Anheben der Grillplatte und des Grillkorbes ist ein kleiner aus Aluminium gefertigter Griff beigelegt, der exakt in die Bohrungen der Grillplatte und den Bügel des Kohlenkörbchens paßt.

Funktion
Der Cobb-Grill nutzt durch seinen Aufbau die mit den Brekkies erzeugte Hitze optimal und kann bereits mit 6-7 Briketts betrieben werden, um eine Temperatur von 180 Grad zu erreichen, die ausreicht, um etwa 2 Stunden lang zu grillen. Je mehr Briketts eingelegt werden, desto größer wird die zu erreichende Temperatur. Bei 12 Brekkies habe ich aus Sicherheitsgründen nicht mehr mit dem Thermapen kontrolliert, da die Temperaturen unter dem Deckel über 300 Grad liegen.
Über dem kleinen Kohlenkorb liegt auf dem Rand der Unterschale die teilweise durchlöcherte "Grillplatte" des Cobbs auf, die sich insbesondere in der Mitte brutal aufheizt und es ermöglich, eine Art direkter Vergrillung vorzunehmen (Steaks, Würstel). Das diekte Grillen ist eher eine Art Grillen auf der heißen Platte, bringt aber akzeptable Ergebnisse und eine ordentliche Maillardierung des Grillguts.
Auf diese Grillplatte des Cobbs läßt sich ein "Bratenrost" aufstecken, der das Grillgut von der Grillplatte entkoppelt. Vorteil ist, dass hierdurch ein Umdrehen des Grillgutes während des Garprozesses nicht erforderlich ist. Ich habe mehrfach ganze Schweinefilets (600 g) auf dem Cobb zubereitet, die immer richtig saftig und rösch wurden, sogar ein kleiner Smokering war zu sehen.
Auch bei vollständiger Füllung des Garraums z.B. mit großen Hühnerkeulen erzielte der Cobb zuverlässig gute Ergebnisse.

Hervorzuheben ist immer wieder, dass der Grill (Unterteil) außen wirklich absolut kühl bleibt. Man kann ihn während des Grillens in der Gegend herumtragen, sogar ohne Handschuhe. Und auch das Abkühlen nach dem Grillen läßt sich stark verkürzen, indem man einfach die Kohlen bzw. die Asche auskippt und den Cobb-Grill dann einfach Tasche einpackt. Die Tasche selbst ist nicht hitzebeständig wie die eines Son of Hibachi (SoH), so dass die Grillhaube als einziges heißes Außenteil des Cobbs etwas abkühlen sollte, bevor der Grill verpackt wird. Die Reinigung des Grills kann zu Hause kurz und schmerzlos im Handwaschbecken oder in der Spülmaschine durchgeführt werden.

Fazit des Tests:
Ein toller Grill, die optimale Ergänzung zum SoH, der für unterwegs aus meiner Sicht noch immer die Referenz in Sachen Branding und Direktgrillen ist. Er ist ausreichend groß, um eine ganze Familie ohne Streß mit leckeren Grillgerichten zu versorgen. Die Cobb-Konstruktion funktioniert unglaublich, die thermische Entkoppelung überrascht, der Brikettverbrauch ist sehr niedrig, die Grillergebnisse, insbesondere beim indirekten Grillen, überzeugen.
Wegen der nur durchschnittlichen Ergebnisse beim indirekten Grillen gibt es in diesem Test für den Cobb-Grill die Note 1- (eins minus) und das Prädikat "sehr empfehlenswerter Reisegrill".

Abschließender Hinweis: Der Grill wird im Internet teilweise für unter 100 Euro angeboten. Hierbei handelt es sich um das 2007 ausgelaufene Modell, dass konstruktiv noch nicht so überzeugend wie die aktuelle Serie mit dem Edelstahlgeflecht im Unterteil ist.
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Mitglied seit 12.02.2008
1.342 Beiträge (ø0,24/Tag)

Hallo Sicherheitsmessias, das kann ich voll und ganz bestätigen. Wir haben ihn seit 4 Wochen und auch schon mit
6 Freunden genossen. Es ist richtig toll.

Lieben Gruß Geli
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Mitglied seit 26.03.2007
279 Beiträge (ø0,05/Tag)

Ich bin auch immer noch ganz begeistert von dem "Kügelchen". Wer einen kleinen Grill sucht, sollte den Cobb jedenfalls in die engere Wahl ziehen. Ich sage es selten bei Grills, aber das Teil ist ein Must Have. YES MAN

VG
SM
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Mitglied seit 26.03.2007
279 Beiträge (ø0,05/Tag)

Zur Ergänzung: Hier noch ein Praxistest für den COBB-Grill:
http://leckergrillen.net/forum/index.php/topic,149.0.html
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Mitglied seit 24.08.2006
1 Beiträge (ø0/Tag)

Hallo,

wo kann ich das Teil im Raum Stuttgart? Preis?

Helmi
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Mitglied seit 29.09.2005
245 Beiträge (ø0,04/Tag)

hier:
http://www.bbq-profi.de/
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Mitglied seit 26.03.2007
279 Beiträge (ø0,05/Tag)

@Helmi1960: Ruf bei bbq-profi.de einfach an. Die Versandkosten sollten sich ja wohl sparen lassen YES MAN

VG
SM
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Mitglied seit 17.01.2002
12.609 Beiträge (ø1,63/Tag)

Hallo SM!

Besitze seit kurzer Zeit einen Cobb Grill mit Wok und Grillrost.

Das Grillgut ist 1A. Was mich immer wieder ärgert, ist der fest installierte Grillkohlekorb und der Auffangring. Wie machst du das, wenn du die Asche entfernst und noch Flüssigkeit im Auffangring ist?

Gruß Herta



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solltest du die Chance geben,
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Mitglied seit 26.03.2007
279 Beiträge (ø0,05/Tag)

Moin, Herta,

bei meinem COBB-Modell kann ich den Grillkohlekorb herausnehmen. hast Du vielleicht ein älteres Modell?
Da ich meinen Cobb nach der Benutzung einfach auf den Kopf stelle und Asche, Fett und Co. auskippe (Kompost), stellt sich mir die Problematik aber auch nicht. Ggf. mit Küchentüchern vorher den Fettauffang auswischen, dann die Kohle bzw. Asche auskippen, wäre das nicht eine Lösung für Dich.

VG
SM
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Mitglied seit 17.01.2002
12.609 Beiträge (ø1,63/Tag)

Lieber SM, erst mal Danke für deine Antwort.

Mein Grill ist Modell 2008.

Deine Lösung ist gut, wenn ich bei mir im Garten grille.
Wir nehmen diesen tollen Grill gerne im Womo mit, denn auch bei Grillverbot am Platz kann man ihn benützen und da hab ich das Problem. Hier kommt Anwendung 2 zu tragen. Lachen

Darf ich dir noch eine Frage stellen? Wie bekommst du das Fleisch knusprig?

Gruß Herta




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Mitglied seit 26.03.2007
279 Beiträge (ø0,05/Tag)

Knuspriges Fleisch bekommst Du am einfachsten durch anbraten auf der Grillplatte, dann Rost aufsetzen und ohne weiteres Deckelöffnen anschließend fertiggrillen. Klappt bei mir immer. Ohne vorheriges "Anbraten funzt es auch. Du mußt dann nur von Anfang an mit mehr Briketts arbeiten.
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Mitglied seit 17.01.2002
12.609 Beiträge (ø1,63/Tag)

Hallo SM!

Bekomme nächste Woche ein ganzes Lamm.
Kann mir gut vorstellen, daß hierfür der Grill für einzelne Teile besonders gut geeignet ist.

Hast vielleicht ein paar Tips? Das wäre sehr nett.

Gruß Herta




Mit bösen Worten, die man ungesagt hinunterschluckt,
hat sich noch niemand den Magen verdorben

und das meint der Fachmann aus dem CK dazu: Lachen
böse Worte, die man herunterschluckt machen Aufstoßen!!!!!!!!!!!!!!

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Mitglied seit 26.03.2007
279 Beiträge (ø0,05/Tag)

Ich denke, für Lammteile ist der Cobb etwas zu klein. Eine Lammkeule wirst Du da nicht draufbekommen. Und zerlegen würde ich die nicht. Daher grille ich Lamm immer auf meinem Char-Grill.
Wenn Du es trotzdem probieren willst: Rosmarin und Knoblauch nach Belieben, schön salzen und ab auf den Cobb zum "Anbraten" auf der Grillplatte, danach auf den Rost und bis zur gewünschten Kerntemperatur. YES MAN
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Mitglied seit 17.01.2002
12.609 Beiträge (ø1,63/Tag)

Danke SM!

Meine Keule mach ich lieber im Römertopf aber das Lamm besteht ja nicht nur aus Keulen Sich auf dem Boden wälzen vor Lachen

Gewünsche Kerntemperatur Wichtige Frage da steh ich schon wieder vor einem Rätsel, vielleicht 80°?

Werde mein Ergebnis hier berichten

Gruß Herta




Mit bösen Worten, die man ungesagt hinunterschluckt,
hat sich noch niemand den Magen verdorben

und das meint der Fachmann aus dem CK dazu: Lachen
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Mitglied seit 26.03.2007
279 Beiträge (ø0,05/Tag)

Moin, Herta,

bei 80 Grad Kerntemperatur hast Du das Lamm "zerkocht".
Nimm diese Werte als Anhaltspunkte:
Die gelten für Lamm und Rind:
Fleischsaft rot - Kerntemperatur 45° - 50° C - «bleu».
Fleischsaft rötlich - Kerntemperatur 50° - 55° C - «saignant». empfehlenswert
Fleischsaft rosa - Kerntemperatur 60° C - «à point». auch noch o.k.
Fleischsaft klar - Kerntemperatur 70° C - «bien cuit» - zerkocht

VG

SM
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